Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
männlich, weiß, siebenunddreißig. Er hatte eine Fraktur am Hals wie der Mann auf Dewees. Derselbe Wirbel, dieselbe Seite, und das, obwohl die Schlinge am Hinterkopf, verknotet war.«
    »Kerben in den Rippen und am unteren Rücken?«
    »Nein.«
    Ich nahm mir ein wenig Zeit, um ein großes Stück meines Burgers zu verschlingen.
    »Gullet, der Sheriff des Charleston County, stellte Cruikshanks persönliche Habe bei dessen Vermieter sicher. Dazu gehörte eine CD mit Fotos, die Leute beim Betreten und Verlassen der Ambulanz zeigen, in der Helene Flynn gearbeitet hatte. In einem Karton befanden sich Akten. Einige enthielten Sachen, wie man sie bei Vermisstenfällen erwarten würde. Notizen, eingelöste Schecks, Kopien von Briefen und Berichten. Es gab auch eine Akte über Helene Flynn. Andere enthielten nichts außer Zeitungsausschnitten über Vermisste. Und in wieder anderen Ordnern waren nur handschriftliche Notizen.«
    »Hast du aus den Notizen was herausbekommen?«
    »Nein. Die sind codiert. Cruikshanks PC haben wir auch, aber bis jetzt noch kein Passwort.«
    »Okay. Cruikshank ist Leiche Nummer zwei. Wann kommen wir zu Ramon?«
    Ich erzählte ihm von der Frau und der Katze im Fass.
    »Sie ist weiß, ungefähr vierzig und wurde wahrscheinlich stranguliert. Die Katze war auf eine gewisse Isabella Cameron Halsey registriert. Ich habe vor, dem morgen nachzugehen.«
    »Irgendwas, das die drei Fälle miteinander in Verbindung bringt?«
    »Die Toten sind alle weiß und mittleren Alters. Die beiden Männer haben identische Genickbrücke. Die Frau wurde stranguliert. Darüber hinaus eigentlich nichts. Aber mit der Dame aus dem Fass bin ich noch nicht fertig. Ihre Knochen sind erst am Montag komplett gereinigt.«
    Ryan senkte den Blick auf das kleine Metallschälchen voller Zigarettenasche. Aber er sah es nicht wirklich. Er wirkte, als würde er sich auf einen Gedanken konzentrieren, mit irgendeiner Erkenntnis auseinandersetzen.
    »Und mit Pete läuft tatsächlich nichts mehr?«, fragte er.
    »Vor wie vielen Jahren bin ich bei ihm ausgezogen?« Sorgfältige Wortwahl.
    Ryan hob den Kopf und schaute mich an. Die blauen Augen, die sandfarbenen Haare, die Falten und Furchen genau an den richtigen Stellen.
    So auszusehen, müsste eigentlich illegal sein, dachte ich. Was trieb ich nur? Warum hatte ich auf Ryans Frage über Pete nicht einfach mit Nein geantwortet? Würde ich jetzt einen brüderlichen Kuss auf die Wange und ein zärtliches Auf Wiedersehen bekommen? Meine Finger hielten sich krampfhaft an meinem Glas fest.
    Dann lächelte Ryan.
    »Fangen wir noch mal von vorne an?«, fragte er mit leiser, ruhiger Stimme.
    »Ein Neustart wäre nicht schlecht«, antwortete ich. Erleichterung durchströmte mich.
    Ryan streckte die Hand aus. Ich schüttelte sie. Unsere Finger verweilten und trennten sich dann langsam.
    »Meine liebe, alte, irische Mutter hat sich viel Mühe mit der Wahl meines Vornamens gemacht«, sagte Ryan.
    »Nicht drängeln, junger Hengst.«
    »Ich werd’s einfach weiterhin versuchen.«
    »Okay.«
    »Ich bin ein Detective«, sagte Ryan.
    »Ich weiß.«
    »Ich decke Dinge auf.«
    »Ein ganz besonderes Talent.«
    »Ich könnte dir, wenn du mich schön darum bittest, meine jahrelange Erfahrung zur Verfügung stellen.«
    »Bei Isabella Halsey?«
    »Und der Katze. Ich liebe Katzen.«
    »Und wie soll das schön Bitten aussehen?«
    »Sehr schön.«
    Ryan strich mir mit dem Finger über Hand und Unterarm.
    Ich winkte der Kellnerin.
    Als sie die Rechnung brachte, griffen wir beide danach. Ryan gewann. Als er seine Kreditkarte hervorzog, stand ich auf und ging um den Tisch herum.
    Ich schlang die Arme um seine Schultern und legte meine Wange auf seinen Kopf.
    Ryan war einverstanden, mit ins Haus einzuziehen.

22
    Ryan und ich saßen beim Frühstück, als wir Petes Schlafzimmertür aufgehen hörten.
    »Lucy, ich bin zu Hause!« Desi Arnez dröhnte durchs Haus. »Was ist das für eine Jip–« Pete platzte in die Küche »– ippiduu.«
    Boyd sprang auf. Ryan nicht. Der Polizist und der Chow bewegten ihre Brauen. Die des Anwalts schossen bis zum Haaransatz. Wie bei Desi.
    »Und wer ist dieser nette, junge Mann?« Ein Lächeln zupfte an den Winkeln von Petes Mund.
    Ich stellte die beiden einander vor. Ryan stand halb auf, und die beiden schüttelten sich die Hände.
    Pete trug Laufshorts, ein Sweatshirt mit abgeschnittenen Ärmeln und Kragen und Nikes. Er stellte sich mit dem Rücken zur Anrichte, stemmte sich hinauf, ließ die

Weitere Kostenlose Bücher