Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
ihn zu verlieren.«
    »Aber er hat nicht versucht, ihn aufzuspüren?«
    »Nein.«
    »Falls Helms 2001 starb, würde das zu meiner PMI-Schätzung passen.«
    »Unser Käfermann geht von einem Maximum von fünf Jahren aus. Das ist meine andere Nachricht. Soll ich dir seinen vorläufigen Bericht vorlesen?«
    »Fass ihn kurz zusammen.«
    Es gab Pausen, in denen Emma den Text still überflog, dann las sie wieder die wichtigen Sätze vor. »Leere Puppenhüllen. Vielzahl bodenbewohnender Arten. Käfer in Form von abgestreiften Häuten und toten Ausgewachsenen.«
    Ich hörte Papier rascheln.
    »Helms’ antemortale Zahn-Röntgenaufnahmen zeigen viel Metall im Mund, also habe ich mir die postmortalen der Dewees-Leiche geholt und beide Sätze in Bernie Grimes Büro gebracht. Er ruft an, sobald er die Zeit gefunden hat, sie miteinander zu vergleichen.«
    Emma machte eine dramatische Pause.
    »Es kommt noch mehr. In dem Stapel auf meinem Schreibtisch fand ich auch ein Fax vom staatlichen Forensikinstitut.«
    »Aus der Wimper war DNS zu extrahieren?«
    »Also bitte. Die haben sie ja erst seit Donnerstag. Aber ein Malakologe hat sich die Schale angeschaut.«
    »Malakologe?« Diese Bezeichnung kannte ich noch nicht.
    »Spezialist für Muscheln, Austern und Schnecken. Das Ding ist …« Pause. »Viviparus intertextus.« Ich merkte an Emmas Tonfall, dass sie vom Fax ablas. »Der Viviparus intertextus kommt in den Sümpfen im Tiefland von South Carolina einigermaßen häufig vor, wird aber nie am Strand, in Flussmündungen oder irgendwo in der Nähe von Salzwasser gefunden.«
    »Also hätte diese Schnecke gar nicht in dem Grab auf Dewees sein dürfen.«
    »Die Spezies kann ausschließlich in Frischwasser existieren.«
    »Oookay.« Im Geiste ging ich die Möglichkeiten durch. »Das Opfer wurde woanders getötet und dann auf die Insel transportiert.«
    »Oder die Leiche war bereits woanders vergraben worden, wurde dann wieder ausgebuddelt und auf die Insel gebracht.«
    »Oder die Schnecke fiel aus der Kleidung des Gräbers oder von seiner Schaufel.«
    »Alles einleuchtende Erklärungen.«
    Wir dachten beide über diese Auflistung nach. Keine von uns konnte einen einleuchtenden Spitzenkandidaten benennen.
    »Wie steht’s eigentlich mit der Dame aus dem Fass?« Emma wechselte das Thema.
    Ich erzählte ihr von unserem Besuch in der GMC-Ambulanz.
    »Gullet wird das aber gar nicht gefallen.«
    »Nein«, stimmte ich ihr zu.
    »Ich kümmere mich darum«, sagte sie. »Außerdem werde ich ihm Helms ans Herz legen, aber ich glaube nicht, dass über das lange Wochenende viel passieren wird.«
    »Fühlst du dich wirklich wieder besser?«
    »Ja.«
    »Schau, dass du ein wenig Schlaf bekommst.«
    Nachdem ich abgeschaltet hatte, skizzierte ich Ryan kurz das Gespräch.
    »Könnte also sein, dass ihr beide drei Identifikationen so gut wie sicher habt. Cruikshank. Helms. Montague. Weißt du, was jetzt ansteht?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Krebse Rangoon.«
    »Sa-Cha-Shrimps?«
    »Auf jeden Fall. Sollen wir Mister Macho auch was mitbringen?«
    Ich verdrehte mal wieder mächtig die Augen. »Petes richtiger Name ist Janis.«
    Ryan schaute mich an.
    »Lettisch. Hast du wirklich nichts dagegen?«
    »Darf doch nicht zulassen, dass ein Athlet von Janis’ Statur ungesunde Frittierpampe isst.«
    Ich rief Pete an. Er war zu Hause und hungrig.
    Der Gedanke erwies sich als lukrativ für Cheng’s Asian Garden in Mount Pleasant. Trotz meiner Proteste bezahlte Ryan und bestätigte damit wieder einmal das alte Sprichwort, dass Frauen dazu verurteilt sind, sich immer zum selben Typ Mann hingezogen zu fühlen. Mein gegenwärtiger Geliebter und mein mir entfremdeter Gatte sind Klone in vielerlei Hinsicht, vor allem, wenn es darum geht, irgendwo die Rechnung zu übernehmen. Keiner von beiden lässt mich bezahlen. Und keiner kauft zu wenig ein.
    Als wir im Sea for Miles ankamen, hatte Pete den Tisch bereits gedeckt, mit Stäbchen und allem. Boyd lag unter dem Tisch. Birdie hatte seinen Beobachterposten auf dem Kühlschrank eingenommen.
    Pete sah entspannt aus, sein Gesicht war gebräunt von einigen Stunden auf dem Golfplatz. Ryan und ich sahen aus wie Leute, die einen langen Tag in einem überhitzten Jeep verbracht hatten.
    »Man kann ja nie wissen, ob’s kalt wird«, sagte Pete mit ironischem Blick auf Ryans Gabardinehose. Obwohl ich ihm meinen üblichen, warnenden Blick zuwarf, musste ich zugeben, dass Wolle wirklich ein wenig unangebracht wirkte.
    »Der Ausflug in

Weitere Kostenlose Bücher