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Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Türen gingen von dem Gang in diesem Stockwerk ab. Alle waren geschlossen.
    Das Zimmer des Arztes war klein und so ausgestattet, wie ich es erwartet hatte. Abgenutzter, hölzerner Schreibtisch, abgenutzte Holzstühle, abgenutzte Aktenschränke, eine Klimaanlage, die gegen die Hitze nur wenig ausrichtete.
    Marshall setzte sich hinter den Schreibtisch. Eine einzelne Akte lag darauf. Keine Fotos von Frau oder Kindern. Kein kitschiger Krimskrams. Kein Briefbeschwerer, keine Kaffeetasse von einer Ärztekonferenz.
    Ich schaute mir die Wände an. Keine gerahmten Fotos. Kein einziges Zertifikat oder Diplom. Nicht einmal eine staatliche Arztlizenz. Ich dachte immer, Ärzte seien verpflichtet, die öffentlich zu präsentieren. Vielleicht hing Marshalls in einem Untersuchungszimmer.
    Mit schwungvoller Handbewegung bot Marshall uns zwei Stühle an. Aus der Nähe konnte ich sehen, dass Marshalls Haare gestylt, nicht nur geschnitten, und bereits ziemlich schütter waren. Ich schätzte ihn auf irgendwo zwischen vierzig und sechzig.
    »Sie wissen natürlich, dass die Vertraulichkeitsvorschriften es jedem Mediziner verbieten, Informationen über einen Patienten preiszugeben.« Marshall zeigte ebenmäßige und sehr weiße Zähne.
    »Miss Montague war Patientin dieser Ambulanz?«, fragte ich.
    Noch einmal die perfekten Zähne. Kronen?
    Ich deutete auf die Akte. »Ist die Annahme korrekt, dass dies Miss Montagues Akte ist?«
    Marshall richtete den unteren Rand der Akte penibel an der Tischkante aus. Obwohl seine Finger ziemlich dick waren, waren die Nägel manikürt. Seine Unterarme deuteten darauf hin, dass er viel Zeit im Fitnessstudio verbrachte.
    »Ich will nichts über die Krankengeschichte der Frau wissen«, sagte ich. »Ich möchte von Ihnen nur die Bestätigung, dass sie hier behandelt wurde.«
    »Wäre das nicht bereits Teil ihrer Krankengeschichte?«
    »Es ist sehr wahrscheinlich, dass Miss Montague tot ist.«
    »Erzählen Sie mir Genaueres.«
    Ich nannte ihm nur die dürrsten Fakten. Im Wasser gefunden. Tot seit mehreren Monaten. Das waren keine vertraulichen Informationen. Und es war nicht meine Schuld, wenn er meinte, es handle sich um einen Unfall durch Ertrinken.
    Marshall hielt die Akte noch immer geschlossen. In dem kleinen, warmen Zimmer konnte ich sein Rasierwasser riechen. Es roch ziemlich teuer. Wie den Pfleger und die Sekretärin fand ich auch diesen Kerl unsympathisch wie die Seuche.
    »Vielleicht würden Sie ja einen Durchsuchungsbefehl vorziehen, Dr. Marshall. Wir könnten die Medien informieren, könnten der GMC viel Sendezeit verschaffen, vielleicht sogar in nationalen Programmen.«
    Nun traf Marshall eine Entscheidung. Vielleicht war aber die Entscheidung schon früher getroffen worden, und der gute Arzt hatte nur Zeit geschunden, um sich einen Eindruck von uns und der Lage zu verschaffen.
    »Unique Montague stellte sich hier für eine Behandlung vor.«
    »Bitte beschreiben Sie sie.«
    Marshalls Beschreibung passte zu der Toten in dem Fass.
    »Wann war Miss Montagues letzter Besuch?«
    »Sie kam nur sehr selten.«
    »Ihr letzter Besuch?«
    Marschall öffnete den Ordner und drückte den Deckel sorgfältig mit der Handfläche auf der Tischplatte glatt.
    »Im August letzten Jahres. Die Patientin erhielt Medikamente und wurde für zwei Wochen später wieder einbestellt. Miss Montague versäumte es jedoch, diesen Termin wahrzunehmen. Natürlich kann ich nicht –«
    »Wissen Sie, wo Sie wohnte?«
    Marshall nahm sich Zeit, die Akte zu studieren, er legte die Blätter von einer Seite auf die andere und richtete sie präzise an den Kanten aus. »Sie nannte eine Adresse an der Meeting Street. Leider ist es eine sehr bekannte. The Crisis Assistance Ministry.«
    »Ein Obdachlosenheim.«
    Marshall nickte.
    »Nannte sie auch einen nächsten Angehörigen?«
    »Diese Zeile ist leer.« Marshall klappte die Akte zu und glättete sie mit derselben Handbewegung wie zuvor. »Das ist bei unseren Patienten oft der Fall. Leider habe ich nicht die Zeit, mich persönlich eingehender mit meinen Patienten zu beschäftigen. Ich bedaure das sehr.«
    »Wie lange arbeiten Sie schon in dieser Ambulanz?«
    Marshall lächelte, doch diesmal, ohne die Zähne zu zeigen. »Dann ist das Thema Miss Montague also abgeschlossen?«
    »Was können Sie uns sonst noch sagen?«
    »Die Frau liebte ihre Katze.«
    Marshall rückte die zwei Hälften seiner Krawatte gerade. Sie war aus Seide, wahrscheinlich von einem Designer, den ich nicht kannte.
    »Ich bin

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