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Halte meine Seele

Halte meine Seele

Titel: Halte meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Vincent
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er die Hand in meinen Hosenbund schob, drehte ich den Kopf zur Seite und stieß ihn weg. „Ich habe Stopp gesagt!“
    Seine Miene verdüsterte sich schlagartig. „Was ist los? Ich beeinflusse dich doch gar nicht.“
    „Ich weiß. Aber … mach langsamer.“
    Er setzte sich auf und machte ein mürrisches Gesicht. „Noch langsamer, und wir bewegen uns rückwärts. Du hältst mich bereits seit Monaten hin, Kaylee. Jeder andere wäre schon längst abgehauen.“
    Mein Gesicht brannte, als hätte er mir eine Ohrfeige verpasst. „Ich halte dich nicht hin, aber du benimmst dich langsam wie ein Riesenarschloch. Wenn du abhauen willst, findest du sicher schnell eine Neue, die nicht so zurückhaltend ist.“
    Nash rieb sich das Gesicht. „Ich will niemand anderen. Ich will dich.“
    Nur leider wollte er mehr von mir, als ich ihm geben konnte. Obwohl ich ihn auch wollte. „Lass uns den Film anschauen, okay?“
    „Okay.“
    Mein Herz wurde mit einem Mal so schwer, dass der Schmerz all die anderen kleinen Sorgen übertönte, die ich so erfolgreich unterdrückt hatte. Doch wie sollte ich die Situation entspannen, ohne nachzugeben? Nash ging zum DVD-Player hinüber und legte die DVD ein.
    Ich überlegte fieberhaft, wie ich das Thema wechseln und den Abend retten konnte.
    „Doug ist heute Nachmittag im Kino aufgekreuzt.“ Ich angelte die Coladose unter dem Couchtisch hervor und trommelte mit den Fingern dagegen, damit die Blasen sich setzten. „Er holt Emma heute Abend ab, deshalb musste sie mir versprechen, nach Hause zu gehen, wenn er sich irgendwie seltsam benimmt.“ Hoffentlich hatte Emma keine Skrupel, sich Dougs Mietwagen zu schnappen.
    Nash kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. „Du hast ihr doch wohl nicht gesagt …“
    „Was Frost wirklich ist?“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich hab ihr nur erzählt, dass er ziemlich übles Zeug nimmt.“ Dem schien Nash zuzustimmen. „Ich musste ihr ja irgendwas sagen.“
    „Schon klar.“ Er schaltete mit der Fernbedienung auf den DVD-Kanal und setzte sich auf die Couch. „Was für einen Eindruck hat Fuller auf dich gemacht?“
    „Nervös.“ Ich setzte mich neben ihn und legte die Füße in seinen Schoß. „Ich fürchte, dass er sich heute Abend noch einen Ballon reinzieht.“ Auf jeden Fall musste ich Emma vor dem Schlafengehen noch mal anrufen, um mich zu vergewissern, dass sie okay und Doug nicht völlig durchgedreht war.
    Ein ganzer Haufen böser Ahnungen braute sich in mir zusammen. „Hat Scott was über diesen Everett gesagt? Kennt er ihn?“
    „Nein.“ Nash reichte mir kauend ein Pizzastück rüber. „Er hat den Kerl nie getroffen. Er glaubt, dass Fuller ihn verarscht. Was glaubst du, was so ein Partyballon auf der Straße so bringt?“, fragte er in dem Versuch, die Stimmung aufzulockern. Doch der Gedanke an irgend so einen gruseligen Typen, der an der Straßenecke Ballons voller Dämonenatem vertickte, jagte mir eine Höllenangst ein.
    Hatten wir das Problem zu spät erkannt? Hatte Dougs Lieferant die Droge vielleicht schon in der ganzen Stadt oder – noch schlimmer – in ganz Texas verteilt? Oder im kompletten Süden der USA? Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass der einzige Mensch in Texas, der Dämonenatem schnupfte, gerade an unsere Schule ging?
    Logisch war das nicht. Wir hätten es mitbekommen, wenn die Leute tot umgefallen oder scharenweise in die Klapse eingeliefert worden wären. Es ging gerade erst los, also konnten wir es auch noch aufhalten. Es musste eine Chance geben.
    Ich atmete tief durch. „Die Frage ist doch, wer oder was dieser Everett ist. Wenn er ein Mensch ist, wo kriegt er das Zeug her? Und wenn er keiner ist, was will er dann hier?“
    Schulterzuckend entgegnete Nash: „Etwas Böses, so wie’s aussieht. Darauf ist die Unterwelt praktisch spezialisiert.“
    „Schön und gut, aber was die teuflischen Unterweltverschwörungen angeht: Ein paar Teenager süchtig zu machen und sie damit zu töten, ist doch irgendwie lahm.“ Die Pizza sah lecker aus, aber ich bekam keinen Bissen runter. „Wie gut kann das Geschäft schon laufen, wenn die Kunden alle sterben?“
    Nash überlegte einen Moment. „Noch ist niemand gestorben.“
    Wir wussten beide, dass es nur eine Frage der Zeit war.
    Oder etwa nicht?
    Ich warf das Pizzastück zurück in die Schachtel und drückte den Pausenknopf der Fernbedienung. „Vielleicht stirbt ja niemand daran. Niemand stirbt, bevor seine Zeit gekommen ist. Das stimmt doch. Erst wenn man auf

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