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Halte meine Seele

Halte meine Seele

Titel: Halte meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Vincent
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hatte. Und dass Nash es zugelassen hatte.
    „Willst du, dass ich verschwinde?“ Diese Frage galt mir.
    Nash warf mir einen flehenden Blick zu, während Todd in aller Ruhe abwartete.
    „Nein“, sagte ich, den Blick auf Nash gerichtet. Seine Schultern sackten nach unten.
    „Gut.“ Todd stand auf und schob den Stuhl zur Seite. „Ich habe gerade deinen Freund in der Klapse besucht. Aber zuerst …“ Ohne Vorwarnung holte der Reaper aus und schlug Nash mit der Faust ins Gesicht. Nash taumelte nach hinten und prallte mit voller Wucht gegen die Wand. „Das war dafür, dass du Kaylee nicht beschützt hast.“ Todd schüttelte die Faust, die höllisch wehzutun schien.
    Als Nash sich wieder aufgerappelt hatte, ging er auf seinen Bruder zu, um zurückzuschlagen. Doch seine Hand sauste direkt durch den Reaper durch, der lediglich die Stirn runzelte und sich wieder mir zuwandte, seinen vor Wut kochenden Bruder dabei ignorierend.
    Ich konnte die beiden nur sprachlos anstarren.
    Todd bot mir den Stuhl an, und ich nahm dankend an. Nash ließ sich gegenüber aufs Bett sinken und rieb sich wütend das Kinn. „Wie geht es Scott?“, fragte ich in dem Bemühen, diesen skurrilen Faustkampf zu verdauen und mich um Nashs letzte Frage zu drücken. „Hört er immer noch Stimmen?“
    „Nur die eine. Was ich von den Krankenschwestern so mitgekriegt habe, geht es ihm heute deutlich schlechter. Avari ist wahrscheinlich außer sich vor Wut, weil wir abgehauen sind.“
    Und wenn Avari seine Wut sogar an Scott ausließ, wollte ich lieber gar nicht wissen, was er mit Addy anstellte.
    „Wie sieht er aus?“, fragte Nash, den Blick auf den Boden geheftet.
    „Durchgeknallt eben“, erwiderte Todd schulterzuckend. „Er starrt die Wände an, als ob sie ihn verschlucken wollen, und sie müssen sein Zimmer von allen Seiten beleuchten, damit nirgendwo Schatten entstehen. Sogar nachts. Sonst schreit er solange, bis sie ihn ruhigstellen.“ So wie bei mir damals, als sie mich ans Bett gefesselt hatten. „Anscheinend halten sie seine Angst vor Schatten für ein Symptom der Neurose.“
    Wir dagegen kannten die Wahrheit: Die Schatten hatten es tatsächlich auf Scott Carter abgesehen.
    Weil Avari in den Schatten wohnte.
    „Mom hat gesagt, dass die beiden miteinander verbunden sind. Weil Scott so viel Dämonenatem abgekriegt hat, ist sein Gehirn jetzt fest und dauerhaft mit Avari verdrahtet. Und dieser Arsch von einem Hellion treibt sein Spiel in den Schatten und pflanzt Scott die Gedanken wahrscheinlich direkt ins Hirn!“
    Wie entsetzlich.
    „Mir wird das nicht passieren“, sagte Nash bestimmt. Mein entsetzter Gesichtsausdruck war ihm wohl nicht entgangen. „Avari hätte sicher direkt mit mir Kontakt aufgenommen, wenn er gekonnt hätte.“ Die Tatsache, dass der Hellion mehrfach meinen Körper benutzt hatte, bewies das.
    Anscheinend war Nash gegen diese Bewusstseinsverdrahtung immun, weil er ein Banshee war.
    „Du hast also mit Mom geredet?“ Nash warf seinem Bruder einen missbilligenden Blick zu.
    „Ja. Ich habe ihr nicht die ganze Geschichte erzählt, aber ich musste ihr sagen, dass du in der Unterwelt warst. Sie ist gerade auf dem Weg hierher. Betrachte das als Vorwarnung.“
    „Danke.“ Nash erhob sich und gab seinem Bruder zu verstehen, dass er hier nicht länger gebraucht wurde. Er war immer noch angepisst, weil Todd ihn geschlagen hatte, aber es war sinnlos, sich mit dem Reaper anzulegen.
    Todd schaute fragend zu mir rüber.
    Da ich Nashs Fragen nicht ewig aus dem Weg gehen konnte, nickte ich seufzend. „Danke, Todd.“ Einer plötzlichen Eingebung folgend, umarmte ich ihn. Wofür ich ihm danken wollte, wusste ich selbst nicht genau. Vielleicht, weil er mir geholfen hatte, Nash und Dad zu retten, und weil er auf Scott aufgepasst hatte oder weil es ihm nicht egal war, was mit mir geschah. Vielleicht aber auch alles zusammen.
    Das größte Geschenk aber war, mir zu zeigen, wie sehr ein Mann eine Frau lieben konnte: so sehr, dass er alles tun würde, um sie zu beschützen. Diese Liebe empfand Todd für Addy.
    Wenn Nash mich doch nur genauso lieben würde.
    Als ich Todd losließ, sah er mir für ein paar Sekunden tief in die Augen. Dann löste er sich ohne ein Wort in Luft auf.
    Mit klopfendem Herzen drehte ich mich zu Nash um, den Blick auf den Boden gerichtet. Welche Optionen, welche Möglichkeiten gab es, und was sagte mir mein Herz?
    „Kaylee?“ Ich blickte auf und begegnete Nashs Blick. Er wartete noch immer auf meine Antwort,

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