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Halte meine Seele

Halte meine Seele

Titel: Halte meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Vincent
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besorgt.“
    „Wo liegt dann das Problem?“
    Verzweifelt überlegte ich, wie ich ihr die Sache erklären sollte, ohne es … na ja, wirklich zu erklären. Das Wichtigste war, sie vor der Unterwelt zu beschützen, also verließ ich mich auf mein Bauchgefühl. „Bei ihm bist du nicht sicher, Emma.“
    Sie verdrehte die Augen. „Ich scheiß auf sicher. Ich will Spaß haben, und mit Doug habe ich Spaß.“
    „Ja, genau. So viel Spaß, dass er dich in volltrunkenem Zustand abschleppen wollte. Was wäre wohl als Nächstes passiert, Em?“
    „Nichts, was ich nicht gewollt hätte.“ Sie verschränkte die Arme unter der Brust. „Was denn, glaubst du vielleicht, Nash ist perfekt?“
    Mein Herz begann wild zu klopfen. Heute Morgen hatte Nash sich mithilfe seiner Banshee-Kräfte unter mein T-Shirt schmuggeln wollen. Aber davon ahnte Emma nichts. „Was willst du damit sagen?“
    „Nichts.“ Sie stützte sich seufzend auf die Theke und beobachtete Doug, wie er gerade seinen Mietwagen aufschloss, den er quer über zwei Behindertenparkplätze abgestellt hatte. „Aber Männer gibt es nur in bestimmten Ausführungen, und Nash ist auch kein Sondermodell. Also lass meinen Freund in Ruhe, solange du dir deinen nicht genauer angeschaut hast!“
    Mir verschlug es glatt die Sprache. Nash wurde immer fordernder, das stimmte. Aber das war nichts im Vergleich dazu, dass Doug sie mit seinem giftigen Atem einnebelte.
    Als Doug ins Auto stieg, sah ich seinen Arm zucken. Emma fiel es gar nicht auf, aber ich kannte dieses Zucken und ahnte, was er noch Dringendes zu erledigen hatte, bevor sie sich später trafen. Ich musste sie zumindest warnen, wenn ich sie schon nicht von ihm fernhalten konnte.
    Nachdem ich noch einmal tief Luft geholt hatte, sah ich ihr direkt in die Augen und erklärte mit fester Stimme: „Emma, Doug nimmt eine neue Droge. Sie heißt Frost und ist ziemlich übel.“
    Emma sah mich finster an und ignorierte den Kunden, der vor ihrem Fenster auftauchte. „Wovon redest du?“
    „Hör mir bitte einfach zu. Das Zeug wird in schwarzen Ballons geliefert, und es wird ihn früher oder später umbringen. Wenn du was davon inhalierst, könnte dir dasselbe passieren. Oder es treibt dich in den Wahnsinn. Im wahrsten Sinne des Wortes.“
    Emmas Miene verdüsterte sich noch mehr. „Meinst du das ernst?“
    „Todernst.“ Ich blickte ihr fest in die Augen. Wenn sie mir doch nur ansehen könnte, wie ernst ich es meinte. „Nash und ich haben dir schon mal das Leben gerettet, und ich versuche es gerade wieder. Wenn du Doug mit einem schwarzen Ballon rumhantieren siehst oder er sich einfach nur komisch aufführt, geh nach Hause. In Ordnung? Was immer ihr gerade tut, hör einfach auf und geh heim.“
    Der Kunde klopfte an die Scheibe, doch keiner von uns reagierte.
    Stattdessen starrte mich Emma aus großen Augen an. „Kaylee, du machst mir Angst.“
    „Ich weiß.“ Ich griff nach ihrer Hand. „Aber du musst mir versprechen, dass du nach Hause gehst, sobald er sich komisch benimmt. Versprich es mir!“
    „Na gut, ich verspreche es“, sagte sie. Der Mann vor dem Kassenhäuschen klopfte jetzt lauter, und hinter ihm näherte sich ein zweiter Kunde. „Ehrlich gesagt, bist du im Moment diejenige, die sich komisch aufführt, Kay.“
    Das war mir klar. Aber wenigstens brachte ich mit meinem komischen Verhalten niemanden um. Zumindest niemanden außer mir.
    „Erst die gute oder erst die schlechte Nachricht?“, fragte Nash, kaum dass ich ihm die Tür geöffnet hatte.
    Ich schnappte mir die Pizzaschachteln und trug sie ins Wohnzimmer. „Erst die Schlechte.“ Dann hatte ich es wenigstens hinter mir. Während Nash sich aus seiner Jacke schälte, holte ich uns aus der Küche etwas zu trinken.
    „Okay. Carter hat am Ballon geschnüffelt, und als ich heute Nachmittag bei ihm war, wirkte er immer noch ziemlich high. Er hat wie ein Wasserfall geredet und ständig das Thema gewechselt. Ich bin kaum mitgekommen.“
    „Aber Doug hat sich ganz anders verhalten. Er hat gelallt und total träge reagiert. Außerdem hat er sich Dinge eingebildet.“
    „Das ist mir klar.“ Ein Stück Pizza in der Hand, lümmelte sich Nash aufs Sofa. „Anscheinend wirkt es sich bei den beiden unterschiedlich aus. Aber die gute Nachricht ist, dass Sophie an einer Veranstaltung des Weihnachtsmarkt-Komitees teilnimmt und heute Abend höchstwahrscheinlich keine Gefahr läuft, etwas einzuatmen. Sofern das überhaupt möglich ist. Bis morgen ist sie zumindest

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