Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Halte meine Seele

Halte meine Seele

Titel: Halte meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Vincent
Vom Netzwerk:
ist noch nicht gekommen. Sie wird schon wieder.“
    „Das will ich auch hoffen.“ Seufzend plumpste ich aufs Sofa. Hoffentlich hatte ich nicht gerade das Todesurteil für meinen Vater unterschrieben. Oder für Nash. „Die Frage ist doch, wie wir das in Zukunft verhindern können. Wie können wir Avari davon abhalten, sich jeden Menschen zu krallen, den ich kenne?“
    „Du meinst abgesehen von der Voraussetzung, die ein Medium erfüllen muss? Mal ehrlich, Kaylee, wie viele Leute kennst du, die eine Verbindung zur Unterwelt haben?“
    Zum Glück nicht viele. Zumindest nicht, dass ich wüsste. Aber es gab doch ein paar – Emma, Sophie, Onkel Brendon und Harmony –, und ich wollte nicht, dass einem von ihnen etwas zustieß. Schon gar nicht wegen mir.
    „Abgesehen davon …“ Todd stand plötzlich neben mir im Wohnzimmer, Sophies Telefonhörer noch in der Hand. „Ich glaube, der Schlüssel liegt direkt vor uns.“
    „Ach ja?“ Ich legte das Telefon auf, aber Todd schien das Tuten aus dem Hörer in seiner Hand gar nicht zu bemerken. Stattdessen nickte er feierlich.
    „Alec.“
    „Der Assistent?“ Jetzt war ich hellwach.
    „Ja, genau.“ Todd sah zu, wie ich versuchte, das schwergängige Küchenfenster zu schließen, machte jedoch keinerlei Anstalten, mir zu helfen. „Es kostet eine Menge Energie, jemanden in Besitz zu nehmen, und die meisten Hellions bringen es nur ganz selten fertig, und dann auch nur für kurze Zeit. Höchstens ein paar Minuten. Aber Avari ist einen Monat lang regelmäßig in deinen Körper geschlüpft, stimmt’s?“
    Nachdem ich das Küchenfenster zubekommen hatte, machte ich im Wohnzimmer weiter. „Soweit ich weiß, ja.“ Allein der Gedanke daran verursachte mir Brechreiz. Wie hatte Nash es zulassen können, dass Avari von mir Besitz ergriff? Hatte er überhaupt versucht, das zu verhindern? Selbst wenn ich Nash die Sache mit dem Dämonenatem irgendwann verzeihen konnte – schließlich war er wegen mir damit in Berührung gekommen –, würde ich ihm je vergeben können, dass er Avari in meinen Körper gelassen hatte? Verzeihen konnte ich ihm vielleicht, aber vergessen würde ich es nie …
    „Und seit er Nash und deinen Dad in seiner Gewalt hat, sogar zweimal in zwei Tagen“, unterbrach Todd meine Grübelei. „Was dafür spricht, dass er sie als zusätzliche Energielieferanten benutzt – nicht ungewöhnlich für einen gierigen Hellion, oder?“ Er zog fragend eine Augenbraue nach oben.
    „Stimmt schon.“ Das untermauerte auch meine Vermutung, dass Avari nie vorgehabt hatte, die beiden freizulassen, ganz egal, was ich tat. Und jetzt, nachdem der Sofort-Tauschhandel geplatzt war, sowieso nicht mehr.
    „Aber ohne seine privaten Energielieferanten ist Avari nicht mal stark genug, in seine eigenen Klamotten zu schlüpfen, und schon gar nicht in die Darsteller der Kaylee-Cavanaugh-Show.“
    „Das klingt logisch …“ Ich holte mir eine Cola aus dem Kühlschrank. „Aber kann er sich nicht einfach neue Assistenten besorgen?“
    Todds Mundwinkel verzogen sich zu dem ersten echten Lächeln, das ich seit Langem an ihm gesehen hatte. „Er wird es bestimmt versuchen. Aber wir bauen einfach darauf, dass Assistenten wie diese schwer zu finden sind.“
    „Moment mal, Dad und Nash sind Banshees – das ist klar. Aber Avari hat meinen Körper schon benutzt, als beide noch hier waren und er nur von Alec naschen konnte. Und Alec ist ein Mensch, oder? Jedenfalls hat er sich als menschlichen Assistenten bezeichnet.“
    Der Reaper schüttelte bedächtig den Kopf. „Ich weiß nicht genau, was dieser Alec ist, aber ich verwette meinen Arsch darauf, dass er nicht nur ein Mensch ist. Wenn er es wäre, hätte er Emma nie so lange besetzen können. Schon gar nicht zweimal in einer Nacht.“
    Todd hatte also recht. Alec war der Schlüssel. Wenn wir Avaris Menschentelefoniererei ein Ende setzen wollten, mussten wir ihn von Alec trennen. Und von Nash und Dad natürlich auch. Aber nachdem er gerade von einem unbekannten Dritten aus Sophies Körper vertrieben worden war, ahnte der Hellion mit Sicherheit, dass ich kommen und meine Männer holen würde – und zwar mit Verstärkung!
    Ich hatte die leise Ahnung, dass es verdammt schwer werden würde, uns alle heil nach Hause zu bringen …

23. KAPITEL
    Todds Schicht begann um zwölf Uhr mittags. Bevor er sich drei Minuten vor zwölf aus meinem Wohnzimmer zauberte, versprach er mir hoch und heilig, jemanden zu finden, der für ihn einsprang, sodass er

Weitere Kostenlose Bücher