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Halte meine Seele

Halte meine Seele

Titel: Halte meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Vincent
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checken. „Was auch gut ist; sonst würden die Leute im Schlaf ständig irgendwelche schlimmen Dinge anstellen.“
    Schulterzuckend setzte ich mich auf den Beistelltisch. „Na ja, er hat einen Assistenten, und Todd meint, dass er sich jetzt zusätzlich Energie von Dad und Nash abzapft.“
    Onkel Brendons Miene erstarrte. „Ich bring ihn um!“ Damit meinte er wohl Avari und nicht Todd. Der war ja schon tot. Aber lebte Avari eigentlich?
    „Das wäre klasse, aber ich fürchte, du kannst keine Hellions töten, du kommst ja nicht mal allein in die Unterwelt.“
    „Dann bring mich hin!“ In einer fließenden Bewegung nahm er Sophie wie ein schlafendes Baby in die Arme und stand auf.
    „Vergiss es.“ Ich schüttelte den Kopf. „Du musst hierbleiben und auf Sophie aufpassen, damit Avari sie nicht noch mal benutzt.“ Und weil du dich in der Unterwelt weder verteidigen noch fliehen kannst. „Du solltest sie hier nicht schutzlos zurücklassen, bloß weil du dich rächen willst, Onkel Brendon.“
    „Es geht nicht nur um Rache.“ Er stapfte so schnell den Flur entlang, dass ich ihm kaum hinterherkam. „Ich muss meinen Bruder zurückholen. Und Harmony hat schon zu viel verloren. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie Nash auch noch verliert.“
    „Ich will sie ja auch zurückholen“, erwiderte ich und verschränkte die Arme. „Und zwar heute Abend. Aber du musst hierbleiben! Und du hast mir versprochen, Harmony nichts zu verraten. Wenn du es tust, wird sie nach Nash suchen, und das könnte sie das Leben kosten. Oder Schlimmeres. Und das wäre deine Schuld!“
    Onkel Brendon sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Mal wieder. „Dasselbe gilt auch für dich, Kaylee. Was soll ich deinem Vater sagen, wenn du stirbst?“ Behutsam legte er Sophie aufs Bett.
    „Wenn ich nicht zurückkomme, gibt es keinen Vater mehr, dem du es erzählen musst.“
    Onkel Brendon seufzte so schwer, dass ich schon Angst hatte, er würde wie ein Luftballon zusammenschrumpfen. „Eine Stunde.“ Sein düsterer Blick machte deutlich, dass weitere Verhandlungen sinnlos waren. „Ich gebe Todd und dir eine Stunde, bevor Harmony und ich nachkommen. Haben wir uns verstanden?“
    Ich nickte. „Aber wir können erst um fünf los. Kann ich bis dahin hier schlafen?“
    Er zog den Schreibtischstuhl ans Bett und setzte sich, um Sophies Hand zu halten. „Du weißt, dass du hier immer willkommen bist, Kaylee.“
    Ja, klar. Solange Sophie bewusstlos war, schon. „Super. Fast wie früher.“ Mit dem Unterschied, dass es heute ein Unterweltdämon auf meine Seele und den Körper meiner Cousine abgesehen hatte.
    Eine Berührung am Ellbogen riss mich aus den Tiefen des Schlafs, der mich wie ein Erdloch verschluckt hatte. Ein warmes, behagliches und friedliches Erdloch …
    Wieder pikste mich jemand, so fest, dass mir der verletzte Arm wehtat. „Was machst du auf unserer Couch? Das ist keine Parkbank.“
    Sophie.
    Ich schlug die Augen auf. Sophie stand über mir, die Hände in die Hüften gestemmt, und starrte mich aus perfekt geschminkten Augen böse an. Die Verachtung in ihrem Blick trübte meine Freude, sie gesund und munter wiederzusehen.
    „Hat dein Vater dich also endlich rausgeworfen?“, zischte sie und verzog im nächsten Moment entsetzt das Gesicht. „Du ziehst doch nicht etwa wieder hier ein, oder?“
    Mit meinem gesunden Arm stützte ich mich auf und bewegte den Kopf hin und her, um meinen steifen Nacken zu mobilisieren. Natürlich konnte ich von Sophie keinen Dank dafür erwarten, dass ich sie vor einer Dämonenbesetzung gerettet und ihren Vater angerufen hatte, als sie bewusstlos war, aber ein bisschen freundlicher hätte sie schon sein können. Oder zumindest leise, damit ich weiterschlafen konnte.
    Doch wer wusste schon, was Onkel Brendon ihr erzählt hatte. Sicher nicht die Wahrheit und schon gar kein Wort über meinen Anteil daran. Wie immer eben.
    „Ich wollte nur eine Runde schlafen“, antwortete ich und kramte unter dem Couchtisch nach meinen Schuhen.
    „Schlaf gefälligst woanders. Ich muss mich für den Weihnachtsmarkt fertig machen und hab keine Lust, dass du hier rumhängst und die Luft verpestest.“
    Der Weihnachtsmarkt. Scheiße!
    Auf dem Weg in ihr Zimmer blieb Sophie noch einmal stehen und drehte sich zu mir um. „Laura meint, wir sollten das Ganze canceln, wegen dem, was mit Doug passiert ist. Aber Doug fände es bestimmt nicht gut, wenn wir die Hilfe für die benachteiligten Kinder zurückziehen, bloß weil er

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