Haltlos
lesen, wie aus einem Buch, aber anscheinend konnte es Connor auch. „Was willst du hören?“ „Was weißt du über den Orden?“ „Nichts, naja, nicht genaues, zumindest nicht bis heute Nacht. Im Internet gab es einen Block. Sie schrieben über euer Kloster, und dass die Mönche – also – ihr eben, in der Nacht auf Vampirjagd gehen würdet, das war alles.“ „Und du bist darauf gestoßen, weil?“ Tessa hatte die Faxen jetzt allmählich dicke, sie hasste es, dass er sie verhörte. Und dabei blieb er so ruhig, so gefasst und ließ nicht durchblicken, was er machen wollte, wenn sie ihm alles gesagt hatte. „Ich bin rein zufällig darauf gestoßen. Mein Bruder hatte mir ´nen Artikel über Vampir bzw. Dämonen jagende christliche Gruppierungen gegeben. Ich befand mich in einer ausgesprochenen beschissenen Lage und er dachte es würde mich aufheitern. Ich recherchierte noch ein wenig und Voilà, da hatte ich euch gefunden. Und bevor du fragst, warum mich ein solcher Artikel aufheitern würde, Ich lebe für Vampire!“ Connor verstand, er sah ihre Gedanken, doch er konnte es nicht glauben. Tessa sah, dass sich entsetzen auf seinem Gesicht ausbreitete. Sie begriff, wie ihre Äußerung auf ihn wirken musste. Auf jemanden, der tatsächlich gegen Vampire kämpfte. So war es nicht, und dass musste sie ihm unbedingt sagen, „Nein, verstehe mich jetzt bitte nicht falsch, seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich sämtliche Berichte, Bücher, Romane und Abhandlungen zum Thema Vampire verschlungen, sie haben mich immer schon magisch angezogen, also die fiktiven, denn ich wusste bis heute ja nichts mal von deren Existenz. Aber im Inneren habe ich mich immer danach gesehnt, einmal einem echten Vampir zu begegnen. Und nun, ich habe gesehen, wie du einen getötet hast und ich habe ihn gesehen. Bist du jetzt fertig mit deinem Verhör?“ „Ich habe mich über dich erkundigt, aber diesen Bereich kannte ich nicht. Meine Quellen scheinen nicht gerade zuverlässig gewesen zu sein. Es tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe. Ich bin froh, dass du mir die Wahrheit gesagt hast.“ Tessa hörte ihm nicht mehr zu, seitdem er erwähnte, dass er sich Erkundigungen über sie eingeholt hatte, für wen hält sich dieser Pseudomönch eigentlich? „Wie kommst du dazu, dir Informationen über mich zu beschaffen?“ Connor merkte, dass Tessa sich in einen Wutausbruch hineinzusteigern drohte und sagte beim Verlassen der Kammer zu ihr „Nicht jetzt, ich werde mit Francis darüber reden müssen. Schlaf ein wenig. Du musst nachher ausgeruht sein. Ich komme später noch einmal bei dir vorbei.“ Er ging. Bei dem Gedanken jetzt auch nur ein Auge zuzumachen, fing Tessa durch den Mangel an Schlaf beinahe hysterisch an zu Lachen. Erst sagte er, wenn sie ihm die Wahrheit sagt, ist alles gut, es wäre alles erledigt. Und kaum hat sie ihren Psalm runter gebetet, rennt er sofort ohne Umwege zu Francis. Was hatte sie also dadurch gewonnen, dass sie ihm die Wahrheit gesagt hatte, NICHTS. Tessa gewann immer mehr das Gefühl, dass die Typen hier alle komplett durchgeknallt sind. Nur gut, dass sie heute im Laufe des Tages Amber wiedersehen würde. Sie musste sich irgendwem mitteilen, ohne bezweifeln zu müssen, ob Dritte von der Unterhaltung erführen. Die Geschehnisse von letzter Nacht konnte sie ihr leider nicht detailgetreu erzählen, sonst würde Amber total ausflippen. Ein wenig erschreckend war Ambers Darbietung von heute Nacht gewesen. Tessa wurde erst jetzt bewusst, wie ä hnlich Ambers Traum der Situation kam, in der Tessa gewesen ist. In ihrem Kopf herrschte reinstes Chaos, unfähig klare Gedanken zu fassen, ärgerte sie sich, dass die paar guten immer wieder zu Connor zurückkehrten. Warum eigentlich? Warum ärgerte sein Verhalten sie so sehr? Die Müdigkeit siegte jedoch und Tessa schlief unruhig aber tief ein.
Die Sakristei war ein Ort der Ruhe. Nach einem Einsatz wie heute Nacht zog es Connor oftmals hierher. Er brauchte eine Weile für sich allein, ehe er von den Geschehnissen seiner Jagdausflüge den nötigen Abstand gewinnen konnte. Heute schien es ihm besonders schwer zu fallen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Er wusste zu genau, dass es an Tessa lag. Seit dem sie hier aufgetaucht ist, konnte er keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen, ohne sie nicht mit einzubeziehen. Sie war auch der Auslöser dafür gewesen, dass er den Vampir heute getötet hatte, gegen das Töten an sich konnte er nichts haben, denn das war ja seine
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