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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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wieder herunter und schob sich vorbei an Kisten und Schaufensterpuppen auf ihn zu. Ungeduldig schritt er schnellen Fußes auf Tessa zu und packte sie grob am Oberarm. „Aua, das tut weh.“ Er zog sie in einen abgelegenen Bereich in der hintersten Ecke der Lagerhalle, die nur schwer einzusehen war. Was jetzt folgte hätte die lustigste Standpauke der Welt werden können, doch hatte Tessa gerade nicht viel zu lachen. Im Flüsterton bombardierte Connor sie mit einem Vorwurf nach dem anderen. „Tessa, sind sie vollkommen verrückt geworden? Wie sind sie bloß auf die dämliche Idee gekommen, uns hierher zu folgen. Das allein war schon wirklich bescheuert, aber dann auch noch die Hallen zu betreten, ohne zu wissen, wie viele von den Mistgeburten hier herumlungern, setzt allem noch die Krone auf.“ Er starrte sie in der Hoffnung eine plausible Antwort für ihr Verhalten zu bekommen an. Tessa, die nicht in der Verfassung war auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen konnte jedoch nicht anders, als ihn ebenfalls zurück anzustarren. Connor fühlte sich von diesem in seinen Augen Trotzverhaltens nur noch mehr angeheizt. „Diese Bestie“, er deutete mit dem Finger zu dem Toten hinüber, „hätte sie innerhalb weniger Sekunden gefunden, gebissen und ausgesaugt. Sie wären für ihn ein Tetra Pak gewesen, dass er danach achtlos wie Müll auf dem Boden geschmissen und zurückgelassen hätte. Sie hätten hier heute Nacht abgesehen, dass sie uns alle sterben können. Ganz davon
    damit einer größeren Gefahr ausgesetzt haben, als die, in der wir eh schon schweben.“ Tessa, die ihre Sprache wieder gefunden hatte fing an zu stottern „Es, es tut mir leid, ich, ich“, kopfschüttelnd blickte sie zu Boden. Allmählich dämmerte ihr, in welcher Gefahr sie sich tatsächlich befunden hatte. Sie war erstaunt, dass sie sich überhaupt hat zu so einer Tat verleiten lassen. Es war nie ihre Art gewesen, ohne Rücksicht auf das Risiko sich Hals über Kopf in Gefahr zu begeben. Dabei spielte es auch keine Rolle, dass sie nun endlich den Beweis dafür hatte, dass Vampire tatsächlich existierten, hier, bei uns in der realen Welt. „Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht hatte. Ich wollte lediglich wissen, ob – ob“, „Ob was? Ob du dich als Mitternachtssnack eignest?“ Jetzt reichte es Tessa langsam. Sie wurde zunehmend wütender und so entging ihr auch, dass Connor sie nun nicht mehr siezte. Sie funkelte ihn an. Zwar begriff sie, warum er so sauer war, aber sie verstand nicht, warum er es nicht gut sein lassen konnte und sie immer weiter anschrie. „Nein, ich wollte nur wissen, was ein Haufen Mönche in voller Kampfmontur mitten in der Nacht so treibt. Die ganzen Waffen wie Klingen, Feuerwaffen und Munitionskisten lasse ich jetzt hier mal netterweise außer Acht.“ „Was sollten wir denn bitte deiner Meinung nach anderes tun als wie üblich Vampire zu jagen?“ Er sah ihren Blick, der so verwirrt war, dass im schlagartig bewusst wurde, dass Tessa tatsächlich nicht gewusst hatte, dass der Orden Vampire jagte. Dabei war er sich so sicher gewesen, dass Tessa vom Auftrag des Ordens wissen musste. Wieso war sie sonst hierhergekommen, um angeblich etwas für einen Kurs an der Uni, die sie, wie er von seinen Quellen in Amerika erfahren hatte, überhaupt nicht besuchte, über paranormale Aktivitäten zu erfahren. Es musste schon ein sehr großer Zufall gewesen sein, dass sie gerade deshalb in ein kleines Dorf mitten in der Einöde Brandenburgs auftaucht, ohne gewisse Vorkenntnisse zu haben. Francis hatte ihn gewarnt. Er sprach mit ihm über die Prophezeiung und, dass es Tessa wäre, die dem Orden über die Jahrhunderte hinweg angekündigt wurde. Sie sollte die Erlösung für die gesamte Menschheit bringen. Doch als er nun in ihre Augen sah, wusste er, dass sie von alledem überhaupt nichts wusste. Anscheinend nichts von den Vampiren, aber mit Sicherheit nichts von der Prophezeiung. Er musste sie hier raus schaffen. Francis durfte nicht erfahren, dass sie heute Nacht hier gewesen ist. Er hatte nicht mehr viel Zeit. Seine Stimme wurde nun ruhiger und nicht mehr so angespannt. Tessa empfand sie sogar als ein wenig unsicher, als er sie erneut ansprach, wobei er sie dabei immer noch musterte. „Du hast es nicht gewusst, oder? Von den Vampiren meine ich? Ich habe angenommen du, ach scheiße.“ Ihm dämmerte, dass Tessa dank seines Auftrittes vor wenigen Augenblicken, von ihm persönlich von der Existenz dieser Geschöpfe der Nacht

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