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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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Bestimmung seit er dem Orden beigetreten ist. Aber das Töten, ohne vorher das Reinigungsritual vollzogen zu haben, brannte ihm immer noch auf der Seele. Was hätte er anders machen sollen. Tessas Anwesenheit zu spüren, sie in Gefahr zu wissen, er hätte im Nachhinein bei der Beurteilung der Situation wieder so handeln müssen. Sollte sie wirklich die Auserwählte sein, was er nach ihrem Auftritt stark bezweifelte, war ihre Sicherheit oberste Priorität. Tessa hatte ihn heute Nacht kämpfen sehen, sie hatte ihn töten sehen, und dennoch schien es für sie nicht im Geringsten befremdlich zu sein. Sie sah in ihm wahrscheinlich nicht mal mehr Bruder Connor, sondern lediglich einen Vampirjäger. Seine Gefühle für diese junge, bemerkenswerte Frau waren falsch. So etwas durfte nicht geschehen, nicht ihm. Er kannte sie erst 24 Stunden. Connor hatte sich wie alle anderen Ordenskrieger an den Kodex zu halten. Und er würde alles daran setzten, dass auch durchzuhalten. Er durfte es sich nicht gestatten Tessa noch näher an sich heran zu lassen. Er hatte den Vampir getötet. Dem Orden gegenüber würde er Rechenschaft ablegen müssen, genauer gesagt Francis. Ihm wurde klar, dass er sich nicht auf die Suche nach Francis begeben musste, durch seine Gabe konnte er die Anwesenheit Francis spüren. Dieser betrat in diesem Moment die Sakristei. „Connor, hättest du wohl die Güte, mir zu erklären, was heute Nacht geschehen ist?“ blaffte er Connor ohne Umschweife an. „Was soll heute Nacht denn deiner Meinung nach geschehen sein? Dieser Bastard hat mich einfach auf dem falschen Fuß erwischt. Da ich keine andere Wahl mehr hatte, musste ich ihn töten“, Connor fand seine eigene Ausrede wenig plausibel. Es spiegelte sich sowohl in seine Körperhaltung, als auch in seiner Stimme wieder, die eher Klang, als spulte er ein auswendig gelerntes Statement ab, als eine objektive Lagebeurteilung. Francis Augen blieben skeptisch. Für den Moment übersah er höflichst, dass niemand in der Lage wäre Connor zu überraschen. Das war der Grund, warum er sich beim Orden befand. Seine Sinne konnte man nicht umgehen. Connor funktionierte dank ihnen besser als jede Präzisionswaffe. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Verluste der Ordenskrieger stark minimiert haben, seit Connor als aktiver Krieger eingesetzt wird. „Aber du hast ihn gehen lassen, ohne ihn der Reinigung zu unterziehen.“ Konnte dieser Mönch pedantisch sein, schoss es Connor durch den Kopf. Langsam seine Fassung verlierend antwortete er nun zunehmend unbeherrschter, „Herr Gott, Francis. Was willst du von mir hören? Nein, ich konnte die Reinigung nicht durchführen, was in Anbetracht eines fünf minütigen Kampfes einfach nicht drin war. Du selbst weißt, dass das Ritual etwas umfangreicher ist. Es hieß in den Hallen er oder ich. Aber da es dir anscheinend lieber gewesen wäre, wenn ich es gewesen wäre, damit ihr dann an meiner Stelle für den armen verwirrten Vampir das Reinigungsritual vollziehen hättet können, werde ich dieses Wissen beim nächsten Einsatz berücksichtigen. Es wäre dir wohl deutlich lieber gewesen, wenn ich es gewesen wäre, der seinen letzten Atemzug dort gelassen hätte.“ Francis nun auch sehr verärgert über den Unsinn, den Connor von sich gab, blockte ihn ab, „Werde nicht pathetisch, dass liegt dir überhaupt nicht. Zudem brauchen Vampire nicht atmen, aber das muss ich dir wohl kaum erklären. Dass der Orden ohne dich nicht halb so erfolgreich wäre, lasse ich dabei außen vor. Was mich nur interessieren würde ist, was dich so aus dem Gleichgewicht gebracht hat, dass dieser Vampir, und es war nicht mal ein besonders alter, dich so aus der Raison bringen konnte, dass du dich von ihm tatsächlich bedroht fühltest. Du weißt, dass ich mich für dich zu rechtfertigen haben werde.“ Francis neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite und ließ seine harten, stechenden Augen auf Connor verweilen. Es würde ihm keine große Anstrengung kosten …, „Francis, hör sofort auf damit, ich warne dich“, zischte Connor ihn an. „Ich mache doch gar nichts“, versuchte Francis versöhnlicher, „ich beobachte dich eben und musste feststellen, dass du dich in den letzten Stunden sehr gewandelt hast. Es liegt wohl an unserem Gast?“ „Francis, ich meine es ernst, lass den Scheiß. Manipuliere, kontrolliere oder spioniere den anderen hinterher, aber wenn du einen Funken Anstand besitzt, lass es jetzt und in Zukunft gefälligst bei mir

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