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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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nur aus Finanzierungsgründen. Will heißen, sie erlauben ihm seinen nicht ganz legalen Geschäften nachzugehen und er „spendet“ großzügige Summen, um die Maschinerie des Gelehrten Rates aufrecht zu erhalten. Traurig wie weit es mit unserer Rasse gekommen ist. Früher hätte man ihn einfach beseitigen lassen, bevor man sich mit ihm solidarisiert hätte. Cillian war nicht der Einzige, der über umfangreiche Quellen verfügte. Schließlich wusste auch Aivan, an welchen Stellen man nachhaken musste, um an die richtig brisanten und heiklen Informationen herankommen zu können und dieses Wissen nutzte er so gut es ging aus. Doch nun spielte sich Cillian hier in seiner Stadt auf, als würde er den Gelehrten Rat selbst leiten und das ging Aivan tierisch auf die Nerven. Er schlich sich vorsichtig zur Straße und beobachtete ein paar Sekunden das bunte Treiben der jungen Weltmetropole, um sich in einem weniger auffälligen Moment unter die Massen zu mischen und sich auf den Weg zum Gelehrten Rat zu begeben. Ungeachtet dessen, dass er gleich einen heftigen Dämpfer verpasst bekommen werden würde, fand er sein Handeln heute Nacht ausgesprochen löblich. Wenn man bedenkt, wie die Lage wäre, wenn sein Plan aufgegangen wäre und ihm der Rat auch nur eine Sekunde zu hören würde, dann könnten sie seinen Verdacht verfolgen und aufnehmen. Letztendlich wäre er dann derjenige gewesen, den all das Lob und all die Ehren zu teil geworden wären. Nicht diesem dahergelaufenen Cillian.
    „Laut Navi müssen wir da vorne nur noch links, dann sollten wir endlich da sein“, strahlte Amber. Tessa betrachtete die Umgebung sehr genau. „Bist du dir sicher, dass wir hier in diesem Viertel richtig sind? Ich meine, außer alten Lagerhallen, leer stehenden Bürokomplexen und äh warte mal, ja, dahinten, das sieht aus, wie ‘nen alter kleiner Hangar für Privatflugzeuge.“ Tessa wollte sich nicht vorstellen, dass hier die High Society verkehren sollte. Ein wenig abstoßend war diese Gegend ja schon. „T., wie oft soll ich dir das denn noch erklären? Bei diesen Partys, geht es doch darum, sie an verbotenen Orten stattfinden zu lassen. Das ist der Gag an der ganzen Geschichte. Es ist verboten. Es lässt dein Adrenalin steigen, weil man immer damit rechnen muss, dass eine solche Party von Polizisten gesprengt wird. Keiner außer den Veranstaltern weiß, wo die nächste Party stattfinden wird. Besser gesagt, niemand weiß, ob es überhaupt noch eine weitere Party dieser Art geben wird. Wenn du es gerne kommerzieller hättest, dann musst du auf die stink normalen Partys gehen. Weiter. Am Tag der Party werden SMS an alle rum, die zum ausgewählten Publikum gehören und weisen dich ein, wie du zum richtigen Ort findest. Natürlich erhalten nur exklusive Clubmitglieder dieses Privileg. Wie man in diesen Club kommt, keine Ahnung, Hauptsache wir sind dabei. Allerdings läuft es bei uns über Mundpropaganda.“ „Und was für ‘nen Club soll das sein? Der wie-komme-ich-am-schnellsten–mit-einem-bein-in-denknast-club?“ Amber verdrehte in ihrer typischen Art die Augen und suchte sich während Tessas gespielten schockiert seins einen Parkplatz. Dass sie überhaupt erst einen Parkplatz suchen musste, hielt sie währenddessen für ein gutes Omen. Das konnte in ihren Augen nur bedeuten, dass es eine super Party werden würde, weil viele Leute her gekommen waren. Was Amber nicht sah, waren die drei schwarzen Hummer, die in einiger Entfernung hinter ihnen angehalten hatten. Im Schutz der Schatten der hohen Lagerhallen, mit ausgeschalteten Motoren und Scheinwerfern. Hätte Tessa sie nicht bereits zuvor entdeckt, wären ihr die Wagen nicht weiter aufgefallen, da sie für einen ungeübten Kundschafter quasi überhaupt nicht sichtbar gewesen wären. Als Amber das Auto in einer viel zu kleinen Lücke reingequetscht hatte, stiegen die beiden Freundinnen aus. Tessa war überrascht, dass sie weder Bässe noch dröhnende Musik hören konnte, wie es eigentlich sonst bei Diskotheken oder Partys üblich gewesen ist. Gerade diese verlassene Gegend hätte eine unglaubliche Akustik haben müssen und den Schall jedes noch so leisen Geräusches um ein vielfaches anschwellen lassen können. Sie sah sich um und wusste nicht so recht wohin mit sich. Amber zog sie schon in Richtung einer in einem kaum zu sehenden Vorsprung liegenden schweren Feuerschutztür. Amber klärte Tessa auf, dass es ein ganz spezielles Klopfzeichen gäbe, das sie benutzen mussten, da man ihnen

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