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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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herausfinden. Ich weiß nur, dass sie uns verfolgen und beobachten. Vielleicht sind die auf Lösegeld aus oder so etwas in der Art. Wir kommen schließlich beide aus wohlhabenden Familien. Also Amber, auf drei rennen wir los, o.k.?“ „O.k.!“ „Eins…, Zwei…, DREI…“ Die beiden rannten die letzten Hundert Meter bis zu ihrem Auto, ließen die Türen per Fernbedienung schon ein paar Meter vorher öffnen, rissen die Türen auf, sprangen in den Wagen, verriegelten die Türen und rasten mit quietschenden Reifen davon. Was Amber entging, Tessa aber genauestens trotz der abrupten Flucht beobachtete, auch die drei Vampire machten sich daran, ihnen zu folgen. Sie konnten in der Öffentlichkeit unter dem direkten Blick der Menschen nicht viel ihrer übernatürlichen Schnelligkeit einsetzen, dann würden sie zu viel unwillkommene Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Aber das bisschen, was sie an Kraft einzusetzen bereit waren, reichte nur um Zentimeter nicht aus, Tessa und Amber mit ihren Händen zu fassen zu bekommen. Als Amber das Gaspedal durchtrat, waren sie bereits am Wagen angekommen und hätten die beiden Mädchen nicht geistesgegenwärtig die Türen verriegelt, wäre diese Situation noch um einiges brenzliger geworden, als sie so schon war. Amber zitterte am ganzen Körper, Tessa hatte sich, wie mühsam bei den Übungseinheiten mit den Brüdern im Kloster antrainiert, hingegen unter Kontrolle. Es war ein wenig brenzlig geworden, dass war aber auch nicht anders zu erwarten gewesen, wenn einen Vampire auf der Fährte waren. Sie hatte in den letzten Wochen schon schlimmere Nächte erlebt. Um Amber von den absurden Geschehnissen der letzten Minuten abzulenken, fragte Tessa sie, ob sie den Weg zu der Party kenne, oder ob sie jemanden anrufen könne, der ihnen die Adresse durchgeben konnte. Amber reagierte so, wie Tessa es sich erhoffte. Ihr Atem beruhigte sich langsam und die Musik aus dem Radio tat das Übrige und sie wurde Schritt für Schritt wieder die Alte. Amber kannte die Adresse der Location und gab die Zieldaten in den Bordcomputer ein, um sich vom Navigationssystem direkt vor die Tür führen zu lassen. Zwei Minuten später waren die Beiden auf dem Weg zur Party. Als Tessa einen unbemerkten Blick in den Rückspiegel warf, glaubte sie die Hummer des Ordens zu erkennen, die unmittelbar bei den Vampiren angehalten hatten. Amber und Tessa waren schon zu weit entfernt, doch sie hätte schwören können, dass sie ihre Ordensbrüder mitten im Einsatz gesehen und erkannt hatte. Blödsinn schalt sie sich selbst eine Närrin, woher sollten sie denn wissen, wo ich mich gerade jetzt aufgehalten habe. Connor habe ich nur das mit dem Konzert gesagt. So schnell wären sie unmöglich hier gewesen, wenn sie sich genau nach meinem Anruf auf den Weg gemacht hatten, dafür herrscht um diese Uhrzeit und in dieser Gegend viel zu viel Verkehr. In ihre Gedanken vertieft, spielte Tessa mit ihren Fingern an der schönen Kette, die sie von Connor bekommen hatte. Ihre Aufregung legte sich jedoch wieder, als Amber das Navigationssystem fertig programmiert hatte und eine freundliche Stimme aus den Lautsprechern dröhnte, die den Mädchen den Weg zur Party lotste. Tessa entspannte sich.

17.
    In einem dunklen Hinterhof gelang es Aivan allmählich zur Ruhe zu kommen. Die Mönche hatten ihn zwar verletzt, aber erwischt haben sie ihn nicht. Er hatte sich für einen Sekundenbruchteil des Kampfgeschehens aus dem Getümmel herausnehmen können, als Paul ihm zur Seite sprang. Aivan nutzte die Gelegenheit. Schlecht für Paul und Sabina, seine beiden Begleiter hatten weit weniger Glück. Sie wurden vom Orden festgesetzt. Aivan nutzte diesen für ihn wertvollen Augenblick und konnte sich so, durch einen seinem Gegenüber fest zugesetzten Schlag, Raum verschaffen. Sein Gegner ging zu Boden. Anstatt sich auf ihn zu stürzen und ihm seine Fänge bis zur Luftröhre in die Halsbeuge zu schlagen, ergriff er seine wahrscheinlich letzte Chance und floh feige vor einer weiteren Konfrontation. Unglaublich, er der Vampir, mit übernatürlichen Reflexen, Nachtsicht und übermenschlicher Stärke, floh und das auch noch verletzt. Und vor wem? Vor einer Bande von Geistlichen, die in ihrem asketischen Leben zu viel unter Langeweile litten. Er wurde immer zorniger, eine Raubkatze, die man in die Enge getrieben hatte. Das sollte eigentlich anders ablaufen, „Verdammt nochmal!“ Aivan schlug mit seiner Faust gegen die Mauer eines Backsteingebäudes zu seiner

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