Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit
wieder zu den Ratsmitgliedern um, und es war offensichtlich, daß er es ehrlich meinte.
»Ich trachte nur danach, unser Volk glücklich zu sehen. Und ich sage, daß wir uns in unser unvermeidliches Schicksal fügen müssen. Trotz aller vagen gegenteiligen Behauptungen wissen wir, daß unser Universum am Ende ist! Deshalb kann die tarastische Rasse ohnehin nur noch wenige Generationen überleben. Warum sollen wir diesen letzten Generationen ein solch schlimmes Schicksal vererben? Ein Leben, das nach und nach vom Eis vernichtet wird, bis schließlich die letzten armseligen Überlebenden von den Kalten vernichtet werden? Warum sollten wir da nicht dafür Sorge tragen, daß diese Generation ‚auch unsere letzte sein wird, auf daß das Leben unserer Rasse ein friedliches, glückliches Ende findet? Wenn wir das Vertragsangebot der Kalten annehmen und uns dazu verpflichten, unsere Fortpflanzung einzustellen, dann werden sie ihre Angriffe beenden und wir können endlich in Frieden leben.«
Der alte Igir ergriff mit schwerer, schleppender Stimme das Wort.
»Sie haben recht, Vostol. Jetzt, da sich unsere letzte Hoffnung, nämlich Kaffu, als trügerisch herausgestellt hat, können wir nichts mehr tun.« Der Vorsitzende wandte sich fragend an die Ratsmitglieder. »Seid ihr damit einverstanden, ein Abkommen mit den Kalten zu schließen?«
Es folgte eine Totenstille. Schließlich hoben die Ratsmitglieder widerstrebend bejahend ihre Hände.
»Tut das nicht!« flehte Gerdek sie verzweifelt an. »Begeht keinen Rassenselbstmord!«
Doch sie beachteten ihn nicht. Zu sehr war ihr Glaube an Kaffus Wiederkehr erschüttert, als daß sie Vostols Plan noch länger hätten widerstehen können.
Igir wandte sich an Vostol. »Der Rat hat Ihrem Antrag zugestimmt. Sind Sie bereit, den Vertrag mit den Kalten auszuhandeln?«
Vostol nickte.
»Als die Unterhändler der Kalten mir ihren Vorschlag unterbreiteten, haben sie mir einen ihrer Telep-Transmitter dagelassen, mit dessen Hilfe ich ihnen Bescheid zukommen lassen sollte, falls wir ihren Vorschlag annehmen. Ich habe das Gerät dabei.«
Er holte den würfelförmigen Apparat hervor, betätigte einige Schalter und starrte schließlich konzentriert auf den glitzernden Knopf an seiner Vorderseite.
Mehrere Minuten lang geschah nichts, während der Rat und die Gefangenen in angespanntem Schweigen zusahen. Dann stellte Vostol das Gerät ab und richtete sich wieder auf.
»Ich habe telepathischen Kontakt mit den Kalten auf Thool aufgenommen«, erklärte er. »Ihr Herrscher Mwwr hat mit mir gesprochen. Als ich ihm meldete, daß wir beschlossen hätten, ihr Angebot anzunehmen, bat er mich, nach Thool zu kommen, um die Einzelheiten des Vertrags auszuhandeln.«
»Mwwr hat mir freies Geleit nach Thool zugesagt«, fügte Vostol hinzu. »Ich werde in einem Raumkreuzer fliegen, der mit einem silbernen Kreis markiert ist. Alle Patrouillenschiffe der Kalten sind angewiesen, dieses Schiff ungehindert durchzulassen.«
Igir nickte matt.
»Wir werden sofort einen Raumkreuzer für Sie vorbereiten. Aber was sollen wir nun mit dem falschen Kaffu und den anderen überführten Gefangenen tun?«
Vostol und die Ratsmitglieder blickten Curt Newton und seine Mitgefangenen schweigend an. Dann sagte Vostol langsam:
»Wir haben keine Wahl. Sie sind zu gefährlich, um sie wieder freizulassen, und sie haben die schlimmste Strafe verdient, die wir nur verhängen können. Sie müssen mit den Körperlosen eingesperrt werden.«
»Nein ! « schrie Shiri erschreckt auf. Auch ihr Bruder blickte Vostol entsetzt an.
Wieder fragte Captain Future sich verwundert, was es mit dieser geheimnisvollen Bestrafung der Tarasten auf sich haben mochte, vor der sich so viele Leute zu fürchten schienen. Er ergriff mit lauter Stimme das Wort: »Ihr verurteilt euer Volk ohne Not zum Tode! Ich fordere euch auf, diesen Vertrag nicht zu unterzeichnen.«
Igir ignorierte ihn und sprach statt dessen mit Vostol.
»Viele Leute werden immer noch glauben, daß dieser Mann wirklich Kaffu ist. Wenn wir verkünden, daß wir ihn zu den Körperlosen verbannt haben, kann es zu Tumulten kommen.«
»Dann dürfen wir es eben noch nicht sofort verkünden«, riet Vostol ihm. »Geben Sie einfach bekannt, daß die Vorwürfe gegen Kaffu noch untersucht würden, und daß ein Urteil erst später zu erwarten sei. Wenn ich dann mit dem Vertrag von Thool zurückgekehrt bin, können wir dem Volk alles erklären.«
»Gut, so wollen wir verfahren«, entschied
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