Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes

Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes

Titel: Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
Vom Netzwerk:
seinen letzten Zuckungen. Einen Augenblick lang wurde der dichte Dunst- und Rauchschleier zerrissen, und sie blickten auf die Oberfläche hinab.
    Die Kruste der kleinen Welt brach an zahllosen Stellen auf, und die Kernflüssigkeit schoß hoch empor. Ganze Oberflächensektionen versanken in den kochenden Fluten, und eine Weile war der Planetoid nichts als eine flammende Kugel mit unscharfen Konturen, von blauen Blitzen überzuckt.
    Da explodierte Starfall. Als die Hydrosphäre in den feurigen Kern eindrang, brachte der titanische Dampfdruck den Planetoiden zum Zerplatzen. In alle Richtungen zerstob er in unzählige Einzelteile …
    »Das war’s«, sagte Ezra heiser.
    »Ein paar seiner Stücke rasen auf uns zu!« schrie Kim Ivan. »Und wir können ihnen nicht ausweichen!«
    »Wir müssen eben aufs Beste hoffen«, sagte Captain Future angespannt.
    Teile des zerfetzten Planetoiden jagten mit gewaltiger Geschwindigkeit hinter ihnen her, und es war offensichtlich, daß sie die Phoenix bald einholen würden. Mit verspannten Muskeln warteten sie die Entwicklung ab.
    Bald darauf sahen sie, wie zertrümmerte Felsteile an ihnen vorbei wirbelten. Kleinere Trümmerstücke prasselten gegen die Außenhülle und erschütterten das Schiff, doch dann war es auch bereits vorbei.
    »Die Innenhülle ist unbeschädigt«, meldete Grag kurz darauf.
    »Dann ist diese Gefahr wenigstens gebannt«, meinte das Gehirn. »Aber bald werden wir mit immer größerer Geschwindigkeit in die Sonne stürzen. Was sollen wir dagegen tun?«
    »Wir werden schon einen anderen Weg finden«, versprach Captain Future. »Das müssen wir, und zwar sofort.«
    Gemeinsam begaben sie sich zur Kommandobrücke. Schweigend raste die Phoenix durchs All. Die »Linie«, der Rand des Systems, war nicht mehr weit entfernt, denn in den vergangenen Wochen hatte sich der Planetoid dem System immer mehr genähert. Schon sahen sie weit zur Linken die kleine Scheibe des Pluto leuchten, dahinter lagen die glänzenden inneren Planeten und die leuchtende kleine Kugel der Sonne.
    »Wenn wir nur irgendwie die Patrouille zu Hilfe rufen könnten«, murmelte Curt. »Es ist durchaus möglich, daß uns ein Raumkreuzer kontaktiert, bevor wir in den Tod stürzen.«
    Ezra zuckte mutlos mit den Achseln. »Wir können uns nicht bemerkbar machen, wir haben kein Audiophon.«
    Sie hatten keine Zeit mehr gehabt, ein kompliziertes Funkgerät zu bauen, und das schien sich nun als ihr Verhängnis zu erweisen.
    »Könnten wir nicht einen kleinen Transmitter bauen?« fragte Joan.
    Curt schüttelte den Kopf. »Bis wir damit fertig wären, würden wir bereits auf die Sonne zustürzen. Und selbst wenn wir einen besäßen, könnten wir ihn nicht mit Energie speisen, da wir die Zyklotrone nicht anwerfen können.«
    Das Gehirn, das neben ihnen schwebte, meldete sich zu Wort. »Es gibt eine mögliche Lösung. In meinem Schutzserumbehälter befindet sich ein kleiner Atommotor für meine Gleitstrahlen und Zirkulationspumpen. Ihr könntet den Motor und den Generator ausbauen und sie in einen improvisierten Audiotransmitter verwandeln.«
    Captain Future protestierte. »Nein, Simon! Du würdest sterben, wenn die Pumpen und Reinigungsanlagen dein Schutzserum nicht mehr entgiften würden!«
    »Nicht sofort«, erwiderte das Gehirn gelassen. »Ich würde noch vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden weiterleben, obwohl ich allerdings mit zunehmender Vergiftung des Serums das Bewußtsein verlieren würde. In dieser Zeit könntet ihr Antwort auf euren Hilferuf empfangen und mich danach wiederbeleben.«
    »Aber wenn die Hilfe nicht früh genug kommt, ist es zu spät dafür!« rief Curt. »Dann ist die Energiereserve deines Motors erschöpft.«
    Die metallische Stimme des Gehirns klang verärgert. »Du bist unlogisch, Curtis. Es ist doch wohl auf jeden Fall besser, wenn ich das Risiko auf mich nehme, als wenn alle sterben. Denk mal daran, was du ursprünglich vorgehabt hast.«
    Zögernd willigte Curt schließlich ein. Das Gehirn schwebte neben das Instrumentenpanel und verharrte abwartend in seinem Behälter.
    Zusammen mit Otho holte Captain Future ihre magere Werkzeugsammlung hervor und begannen in höchster Konzentration mit der delikaten Operation.
    Vorsichtig entfernten sie den kleinen, leistungsfähigen Atommotor und machten sich mit Windeseile an die Arbeit, denn nun zählte jede Minute, wenn sie das Leben des Gehirns retten wollten. Auch seine Sprech- und Hörwerkzeuge wurden abmontiert.
     
    *
     
    »Fertig«,

Weitere Kostenlose Bücher