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Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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und unbeugsam wie irgendeine durch den Imperator verfügte Verordnung.
    Sterne… Mond… Sterne… der Mond war jetzt so nah…
    Sterne… Mond…
    Dann gab es nur noch den Mond, der sie an sich riß und in sein Kraftfeld zog.
    Und dann gab es gar nichts mehr…
     
    Einer der Schmuggler, die herbeigeeilt waren, um Schüsse auf die sterbende Peacekeeper abzugeben, war Roa, der sich ziemlich übermütig fühlte. Er hatte sich in letzter Zeit häufig gefragt, ob er älter wurde und seinen Schneid verlor, aber heute war er in zwei Nahkämpfe mit TIE-Jägern verwickelt worden und aus beiden als Sieger hervorgegangen.
    He, ich hab es immer noch drauf! dachte er und lenkte die ›Lwyll‹ pfeilschnell hinter dem trudelnden Dreadnaught her. Nur um des Kicks willen setzte er die ›Lwyll‹ unter den Rumpf des abstürzenden imperialen Raumschiffs und ließ sie im Steilflug wieder hinaus in den freien Raum schießen. Er spürte, wie die Andruckkräfte ihn packten, so steil war seine Flugbahn…
    …da traf die ›Peacekeeper‹ auf den Schutzschirm um Nar Shaddaa.
    Obwohl er sich im Steigflug befand, katapultierte die Druckwelle Roa nach vorne. Er prallte mit aller Gewalt gegen sein Kontrollbord. Ein Teil der Instrumentenkonsole splitterte. Scharfe Glasin-Splitter drangen ihm wie winzige Dolche in Arme und Brust.
    Als das große Raumschiff explodierte, vernichtete die Detonation auch einen Abschnitt des planetaren Schutzschirms. Sofort wurden brennende Trümmer durch den Riß in die oberen Luftschichten gerissen.
    Das gleiche geschah mit Roa. Die Druckwelle hatte ihn betäubt, und er kämpfte darum, das volle Bewußtsein wiederzuerlangen. Ein schwieriges Unterfangen. Wogen aus Schwärze rollten über ihn hinweg wie ein nächtliches Meer. Aber Roa war eine Kämpfernatur. Er gab sein Ringen darum, die Augen wieder öffnen, blinzeln und den Kopf heben zu können, nicht auf.
    Sekunden später war er in der Lage, den Blick scharf zu stellen. Da wurde ihm klar, wo er war und was mit ihm geschah. Er fiel wie ein Stein, immer tiefer und tiefer, raste durch die Lufthülle von Nar Shaddaa. Roa blinzelte. Etwas verklebte ihm die Augen. Blut? Höchstwahrscheinlich.
    Er schüttelte den Kopf und fühlte einen stechenden Schmerz. Jeder Versuch einer Bewegung bereitete ihm Qualen. Die Instrumentenkonsole war ein einziges Chaos, aber einige wenige Armaturen signalisierten noch Betriebsbereitschaft; seine Flugkombination war nicht mehr vakuumtauglich, aber wenigstens befand er sich nicht mehr im luftleeren Raum…
    Roa zwang sich dazu, sich zu bewegen und wieder die Kontrolle zu übernehmen. Er griff nach den Bedienungselementen und machte sich daran, das kleine Scoutschiff durch die Atmosphäre nach unten zu bringen.
    Dabei machte er sich seine ganze Erfahrung zunutze, um eine möglichst sanfte Landung zu bewerkstelligen.
    Oder auch eine harte Landung. Irgendeine Landung!
    Die ›Lwyll‹ gab sich tapfer alle Mühe, auf seine Befehle zu reagieren. Er richtete die Nase des Schiffs auf und sorgte dafür, daß Luft unter die Tragflächen kam. Er fiel noch immer, aber jetzt unterlag der Absturz einigermaßen seiner Kontrolle.
    Unter sich konnte er eine Landeplattform ausmachen. Er setzte die Schubtriebwerke ein, und es gelang ihm, die ›Lwyll‹ so lange auf Kurs zu halten, bis er sicher sein konnte, die Plattform zu treffen, anstatt darüber hinaus zu schlittern und in den Abgrund zwischen den Gebäuden zu stürzen.
    Der Permabeton kam schnell auf ihn zu. Zu schnell!
    Wahrend der Permabeton auf ihn zuraste, machte sich Roa auf alles gefaßt. Doch an den Augenblick des Aufpralls vermochte er sich später nicht mehr zu erinnern. Wieviel Zeit mochte vergangen sein, bis er wieder an die Oberfläche des Bewußtseins tauchte? Sekunden? Minuten? Stunden?
    Roa wußte es nicht, und es war ihm auch gleichgültig. Er fühlte Schmerzen an hundert verschiedenen Stellen des Körpers, doch eine Angst, die tiefer in seinen Eingeweiden steckte als jede Furcht zuvor, trieb ihn zurück in den Wachzustand.
    Brandgeruch. Die ›Lwyll‹ stand offenbar in Flammen. Das Schiff würde jeden Moment explodieren, und all seine Anstrengungen, es sicher zu landen, wären vergebens.
    Er schenkte den Glasin-Splittern, die immer noch in seiner Haut saßen, keine Beachtung. Er langte nach oben und schlug auf den Schalter, der das Cockpit öffnete. Mit steifen Fingern löste er das Sicherheitsgeschirr. Er schaffte es, sich aus dem Pilotensitz hochzuziehen und sank halb auf die

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