Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
Garantie hinsichtlich der Weltraumtauglichkeit des Schiffes geleistet hätte. Außerdem machte Lando – völlig zu Recht – darauf aufmerksam, daß er Han den Frachter zu einem überaus vernünftigen Preis überlassen hatte. Han konnte dagegen nichts vorbringen, doch das half ihm auch nicht weiter, wenn die ›Bria‹ mal wieder gnadenlos streikte, was mindesten bei jedem zweiten Start geschah.
Han klagte sein Leid mit dem Raumer Mako, der seinen Freund darauf einem weiteren Bekannten vorstellte.
»Der Meistermechaniker, Pilot und Reparaturtechniker Shug Ninx. Dies sind Han Solo und sein Partner Chewbacca. Sie brauchen ein bißchen Hilfe bei ihrem Raumschiff.«
Shug Ninx war ein Humanoide, aber obwohl er weitgehend menschlich aussah, vermochte Han auf Anhieb zu sagen, daß auch ein Anteil nichtmenschlichen Blutes in seinen Adern floß. Er war groß und hatte stacheliges dunkelblondes Haar und blaßblaue Augen. Die Haut der unteren Gesichtshälfte war mit fahlen Flecken gesprenkelt, und seine Hände verfügten lediglich über zwei Finger sowie ein zusätzliches Gelenk in den gegenüber angeordneten Daumen, was ihm eine außerordentliche Geschicklichkeit im Umgang mit Maschinen verlieh.
Der wachsame Gesichtsausdruck des Mannes verriet Han, daß dieser unlängst Verdächtigungen aufgrund seiner Abstammung ausgesetzt gewesen war. Der Großteil dieser Aversionen war ihm wahrscheinlich durch imperiale Beamte zuteil geworden, da diese jedes ›Halbblut‹ als einen Bürger niederer Kategorie betrachteten.
Han streckte lächelnd die Hand aus. »Erfreut, Sie kennenzulernen, Shug«, begann er. »Denken Sie, Sie können mir helfen, diesem Eimer voll Schrauben Beine zu machen?«
»Wir können es zumindest versuchen«, erwiderte Shug, der sich sichtlich entspannte. »Bringen Sie das Schiff heute noch in mein Raumdepot, und wir werden es uns mal ansehen.«
Um Shugs Anlage zu erreichen, mußte Han die ›Bria‹ in einen engen Schacht zwischen den hoch aufragenden Türmen zweier riesiger Gebäudekomplexe steuern. Als Han und Chewie das ›Raumdepot‹ sahen – Shugs ausgedehntes Raumdock mit angeschlossenem Reparaturbetrieb in den Tiefen des Labyrinths, das als Nar Shaddaa bekannt war –, zeigte sich Han von der Anlage tief beeindruckt.
»Wow«, rief er aus und ließ den Blick über eine Vielzahl von Schiffen in unterschiedlichen Stadien der Montage schweifen, »das hier schlägt sämtliche imperialen Raumdocks, die ich kenne. Hier gibt es einfach alles, was man sich nur wünschen kann!«
Ersatzteile säumten die Wände und waren achtlos in jeden Winkel gezwängt worden. Auf den ersten Blick machte das Dock einen chaotischen und überladenen Eindruck, doch Han fand schnell heraus, daß Shug Ninx jedes gewünschte Ersatzteil ohne Umstände auffinden konnte.
»Ja«, sagte Shug, den Hans aufrichtige Bewunderung zu freuen schien, voller Stolz. »Ich habe lange gespart, ehe ich mir diese Anlage leisten konnte.«
Nachdem Shug die Gelegenheit ergriffen hatte, einen Blick auf die ›Bria‹ zu werfen, schüttelte das Halbblut bedauernd den Kopf. »Die eine Hälfte Ihrer Probleme mit diesem Schiff, Han, ist darauf zurückzuführen, daß man bei den Umbauten Ersatzteile und Komponenten benutzt hat, die nicht von SoroSuub kamen! Und jeder weiß, daß SoroSuub das gar nicht gerne sieht!«
»Können Sie uns helfen, den Kahn flugtauglich zu machen?« erkundigte sich Han.
Shug nickte. »Das wird nicht einfach sein, aber wir versuchen es.«
Wahrend der folgenden Wochen gingen Han und Chewie Shug Ninx bei der Instandsetzung ihres neuen Schiffs zur Hand. Die beiden Schmuggler arbeiteten jeden Tag bis zur Erschöpfung, bastelten an dem Schiff herum und lernten von dem Spitzenmechaniker die Feinheiten der Raumschiffreparatur.
Han war nach getaner Arbeit so müde, daß er nur noch selten ausging. Doch eines Abends machte er unwillkürlich bei einer Bar im corellianischen Sektor halt, die er kannte, um einen Drink zu nehmen. Im ›Blaulicht‹ gab es nur alkoholische Getränke, und der Laden war kaum mehr als eine Spelunke, aber Han mochte die düstere kleine Bar mit den Holoplakaten von corellianischen Städten und Naturwundern an den Wänden irgendwie. Es war natürlich viel zu dunkel, um sie genau zu erkennen – besonders nach ein oder zwei Drinks –, aber es gefiel ihm hier besser als in den schickeren Läden.
Während er an der Bar saß und an einem alderaanischen Ale nippte, erhob sich in den Tiefen des Raums ein Tumult. Han
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