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Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Titel: Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Daley
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Unter ihnen erkannte Fiolla den Priester von Ninn in seinen grünen liturgischen Gewändern, einen stellvertretenden Inspekteur der Sektorleitung für Pflanzeninokulation von einer Agrowelt, und ein Dutzend andere Personen, die sie kennengelernt hatte. Alle wichen vor dem Fauchen der sich öffnenden Luftschleuse zurück.
    Dann stürzten die Passagiere davon wie aus dem Gebüsch aufgestörte, jagdbare Vögel, als die Innenluke der Luftschleuse aufging und bewaffnete Enterer hereinströmten. Die Männer, die gepanzerte Raumanzüge trugen, schwangen Strahler, Energiepiken, Raketenwerfer und Vibroäxte. Sie wirkten wie gesichtslose, unverwundbare Henker.
    Es gab Befehle aus Helmlautsprechern und Schreie von den Passagieren. Ein Überfall-Team hetzte mit Schockgranaten, Fusionsbrennern, Plasmafackeln und Minierladungen zur Brücke der ›Lady‹ für den Fall, daß der Kapitän es sich anders überlegen und seine Kapitulation rückgängig machen sollte.
    Einige der Enterer begannen schwach protestierende Passagiere zum Aufenthaltsraum zu treiben, während die übrigen sich in Trupps aufteilten und in alle Richtungen von der Luftschleuse aus mit einer raschen Durchsuchung begannen.
    Han führte Fiolla zu einem Innenbord-Gang und machte sich wieder auf den Weg nach achtern, noch immer Stützenmarkierungen ablesend, bis sie einen Geräteschrank erreichten. Im Inneren befand sich eine Luke mit Zugang zu einem Wartungskern, der durch das ganze Schiff verlief.
    Normalerweise wäre die Luke verschlossen gewesen, aber um der Sicherheit willen konnte man sie, wenn im Schiff der Notfall herrschte, von Hand öffnen. Han sperrte sie auf und betrat den Wartungskern. Die Lüftung war in diesen Kerngängen nie gut, und überall lagen Staubschichten, von den ächzenden Ventilatoren des Linienschiffes hierher verweht.
    Fiolla schnitt eine Grimasse. »Was nützt das Versteckspiel? Am Ende sitzen wir in einem Wrack und fliegen ziellos umher, Solo.«
    »Wir haben eine Reservierung für zwei Personen im nächsten Boot, das hier abgeht. Steigen Sie ein; es zieht.«
    Sie kam ungeschickt herein, den nachschleppenden Rock mit einer Hand erfaßt, und kletterte unter ihn, so daß er die Luke verriegeln konnte, um sich dann schwerfällig herumzudrehen, damit er voranzugehen vermochte. Dabei fiel ihm auf, daß Fiolla sehr schöne Beine hatte.
    Bei ihrem Marsch wurden sie beide rasch schmutzig, erhitzt und gereizt, als sie sich über, unter und zwischen Hindernisse zwängten.
    »Warum ist das Leben in Ihrer Nähe so kompliziert?« keuchte sie. »Die Piraten würden mein Geld nehmen und mich in Frieden lassen, aber nicht Han Solo, oh nein!«
    Er kicherte bösartig, als er die Klammern an einem Gitter lockerte und es wegriß. »Ist Ihnen schon der Gedanke gekommen, daß das kein Piratenüberfall sein könnte?«
    »Ich verstehe nichts davon, ich werde da so selten eingeladen.«
    »Verlassen Sie sich auf mich, das ist keiner. Sie hätten in den Randgebieten fettere, sicherere Ziele gefunden. Sie gehen ein unheimliches Risiko ein, so nah bei den Espo-Patrouillen zuzuschlagen. Und dann der ganze Unsinn, daß keine Boote gestartet werden dürfen. Sie haben es auf ganz bestimmte Leute abgesehen, und ich glaube, das sind wir.«
    Er führte sie auf anstrengende, kauernde Weise über Röhren und Kabelkanäle, und hier und dort stießen sie sich die Köpfe an tiefhängenden Leitungen an. Es gab nur vereinzelt Notlampen, die kaum Helligkeit ins Dunkle abstrahlten. Nach einer scheinbaren Ewigkeit fand er die gesuchte Luke genau vor einer großen Stahlbetonstütze.
    »Wo sind wir?« fragte Fiolla.
    »Genau unter und hinter der Steuerbord-Luftschleuse«, erwiderte er und wies mit dem Daumen an die Decke. »Auf der ›Lady‹ wimmelt es inzwischen wohl von Enterern.«
    »Was machen wir dann hier? Hat schon einmal jemand Ihre Führereigenschaften bekrittelt, Solo?«
    »Noch nie.« Er stieg eine kurze Leiter hinauf, und sie folgte ihm zweifelnd. Aber als er die Luke an der Oberseite öffnen wollte, fand er das Ventil festgefressen. Die Schulter gegen das Drehrad zu stemmen, wobei er beinahe den Halt verlor, half auch nichts.
    »Da«, sagte Fiolla und reichte ihm ein kurzes Metallstück hinauf. Er sah, daß sie eine der Leitersprossen unter sich herausgerissen hatte.
    »Sie vergeuden Ihre Zeit mit ehrlicher Arbeit«, erklärte er ihr offen und steckte die Sprosse durch die Radspeichen.
    Der zweite Versuch löste ein metallisches Knirschen aus, und das Rad drehte sich

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