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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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war. Das schwarze Segel trug das weiße Vogelemblem des Hauses Ilev, und der rote Immunitätsstander wehte an seinem Mast.
    »Wie du siehst«, sagte die Methi, »haben wir den Familien von Nephane die Chance zu einem Gespräch geboten, bevor wir sie auf den Grund des Meeres schicken. Ich habe außerdem meiner Flotte befohlen, alle Überlebenden aus der See zu fischen ohne Rücksicht auf ihre Volkszugehörigkeit – sogar die Sufaki, falls es welche darunter geben sollte. Wenn es deiner Überredungskunst jetzt gelingen sollte, sie zur Aufgabe zu bewegen, kannst du ihnen das Leben retten.«
    »Dazu habe ich mich nicht bereiterklärt«, sagte Kta wütend.
    »Dies ist deine große Chance, t'Elas«, sagte die Methi ruhig. »Nenn ihnen meine Bedingungen und überzeuge sie davon, daß jeder weitere Widerstand sinnlos ist – oder schweige und sieh zu, wenn diese letzten Schiffe uns aufzuhalten versuchen.«
    »Was sind deine Bedingungen?« fragte Kta. »Nephane wird wieder Teil des Imperiums, oder Nephane wird brennen. Falls eure Sufaki damit einverstanden sind, zum Imperium zu gehören... nun, ich werde mich mit dem Wunder befassen, wenn es soweit ist. Ich gebe zu, noch nie einen Sufaki getroffen zu haben, so wie ich bisher auch noch keinen Menschen getroffen hatte. Es würde mich interessieren, einige von ihnen kennenzulernen – unter meinen Bedingungen. Also, t'Elas, überzeuge sie, daß es besser ist, sich nicht gegen mich zu stellen, und rette ihnen das Leben.«
    »Schwöre mir, daß du sie am Leben lassen wirst«, sagte Kta. Die Wachen der Methi begannen unwillig zu murmeln. Hände griffen an die Knäufe der Schwerter.
    Kta rührte sich nicht. Bescheiden kniete er vor der Methi. »Schwöre mir«, wiederholte er, »daß du den Männern der Flotte ihr Leben und ihre Freiheit läßt, wenn sie deine Bedingungen annehmen. Ich weiß, daß deine Worte Waffen sind, zweischneidig und scharf. Aber deinem Eid würde ich vertrauen.«
    Eine kaum merkbare Geste hielt ihre Männer davon zurück, die Waffen zu ziehen und die Frechheit auf der Stelle zu ahnden, und sie blickte Kta mit einem seltsamen Ausdruck von Zufriedenheit an.
    »Sie haben unsere Stärke im Kampf versucht, t'E-las«, sagte sie, »und du versuchst meine Geduld. Sieh dir doch die zerschlagenen Wracks an, die dort herumschwimmen, und allein die Tatsache, daß du noch am Leben bist, nachdem du mich immer wieder herausgefordert hast, sollte dir eigentlich genügen.«
    »Du nimmst dir einfach«, sagte Kta, »was ich dir nicht geben wollte.«
    Ylith senkte den Blick, sah ihn dann wieder an. »Du bist zu vernünftig«, sagte sie mit einem winzigen Anflug von Arroganz, »um diese Männer deinem eigenen Stolz zu opfern. Du wirst versuchen, sie zu retten.«
    »Und weil auch die Methi vernünftig ist«, sagte Kta, »wird sie mir erlauben, an Bord dieses Schiffes zu gehen. Ich kann dort mehr erreichen als hier. Sie würden sich durch deine Gegenwart gehemmt fühlen.«
    Sie überlegte ein paar Sekunden lang, dann nickte sie. »Nehmt ihm die Fesseln ab. Dem Menschen auch. Wenn sie dich töten sollten, t'Elas, werden wir dich rächen.« Und etwas leiser setzte sie hinzu: »Im Ernst, t'Elas, ich möchte es vermeiden, diese Männer töten zu müssen. Überzeuge sie davon oder werde schuld an ihrem Tod.«
    Das Langschiff des Hauses Ilev trug die Spuren von Kampf und Feuer. Es war so stark beschädigt, daß es kaum noch dem Ruder gehorchte. Zerbrochene Riemen hingen aus den Duchten. Das Schanzkleid war zersplittert. Das Schiff sah bemitleidenswert aus, als es auf die Trireme der Methi zukroch; eine Nußschale neben dem riesigen Schiff.
    Kta nickte Kurt zu, als das Langschiff festmachte, und die beiden Männer stiegen die Jakobsleiter hinab, die jemand von der Reling der Trireme hinabließ.
    Sie landeten nacheinander auf den Decksplanken des Schiffes aus Nephane, und sie sahen nicht weniger mitgenommen und angeschlagen aus: verschmutzt und unrasiert. Bekannte Gesichter starrten sie betroffen an. Es waren Männer von Irain und Isulan, und einer von ihnen war der Kapitän des Schiffes, Ian t'Ilev.
    Kta verneigte sich vor ihm. t'Ilev zögerte etwas, bevor er den Gruß erwiderte.
    »Bei allen Göttern«, murmelte er dann, »du bist in seltsamer Gesellschaft, Kta.«
    »Die
Tavi
ist bei den Inseln versenkt worden«, sagte Kta. »Kurt und ich wurden aus dem Wasser gefischt. Anscheinend sind wir die einzigen Überlebenden. Seit dieser Zeit sind wir Gefangene der Methi von Indresul. Hast du

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