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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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das Kommando auf diesem Schiff, Ian?« 
    »Mein Vater ist tot. Seitdem bin ich der Kapitän.« 
    »Mögen die Hüter deines Hauses ihn gnädig bei sich aufnehmen.«
    »Heute hat sich die Zahl der Ahnen vieler Häuser beträchtlich erhöht.« Ein Muskel zuckte in Ian t'Ilevs Wange. Er gab seinen Männern einen Wink, sich etwas zurückzuziehen, damit sie ihre Gespräche nicht mithören konnten. Er blickte Kta an. »Wenn ich richtig verstanden habe, will die Methi, daß wir uns kampflos ergehen, damit sie Nephane angreifen kann, und du bist anscheinend von ihr beauftragt worden, uns dazu zu überreden. Ist es so?«
    »Ich habe erfahren, daß in Nephane Bürgerkrieg herrscht und ein effektiver Widerstand unmöglich ist«, sagte Kta. »Stimmt das, Ian?«
    Schweigen.
    »Die Methi soll ihre Fragen selbst stellen«, sagte t'I-rain schließlich scharf. »Wir waren bereit, zu ihr an Bord zu gehen.«
    Auch die anderen Männer machten unwillige Bemerkungen. Kta blickte von einem zum anderen. Sein Gesicht war ausdruckslos. In diesem Augenblick sah er aus wie sein Vater Nym, obwohl seine Kleidung verschmutzt war und sein sonst ordentliches Haar ihm in Strähnen um das Gesicht hing. In seinen Augen glänzten Tränen.
    »Ich habe mein Schiff nicht aufgegeben«, sagte er, »obwohl ich dazu bereit war. Eine tote Mannschaft ist ein hoher Preis von dem Stolz des Hauses, ein Preis, den ich nicht bezahlt haben würde.« Er blickte von einem Mann zum anderen. »Ich sehe keine Sufaki unter euch.«
    Das unwillige Gemurmel wurde stärker. »Ruhe«, sagte t'Ilev scharf. »Wollt ihr, daß die Männer von Indresul sehen, wie wir uns streiten? Kta, sage mir, was du mir im Auftrag der Methi sagen sollst, dann könnt ihr beide wieder gehen.«
    »Ian«, sagte Kta, »wir sind seit unserer Kindheit Freunde gewesen. Du mußt deine Entscheidung selbst treffen und tun, was du für richtig hältst. Aber wenn ich richtig informiert bin, herrscht in Nephane Bürgerkrieg, und ihr habt keine Chance gegen Flotte und Armee der Methi von Indresul. Ich halte es für richtiger, ihre Bedingungen zu hören, als daß ihr euch sinnlos opfert.«
    »Was veranlaßt sie zu diesem Großmut? Liebe zu den verlorenen Söhnen von Nephane? Vertrauen in dich? Warum hat sie ausgerechnet dich zu uns geschickt?«
    »Ich glaube«, sagte Kta unsicher, »ich
glaube
– ich weiß es nicht –, daß sie uns bessere Bedingungen bieten wird, als wir sie von Shan t'Tefur erwarten können. Und ich glaube, sie ist zu Konzessionen bereit, weil Gespräche billiger sind als Kriege, selbst für Indresul. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, Ian, sonst hätte ich mich nicht dazu bereit erklärt, mit euch zu sprechen.«
    »Wir sind hier, um Zeit zu gewinnen, das solltest du wissen. Auch für uns – bei dem Zustand unserer Schiffe – sind Gespräche billiger als ein Kampf, aber wir sind nach wie vor bereit, uns zu stellen. Selbst die Aufgabe, unsere angeschlagenen Schiffe endgültig zu vernichten, wird sie eine Weile aufhalten. Und was die Zustände in Nephane angeht...«
    Die anderen Männer riefen ihm zu, zu schweigen.
    Ian blickte sie nur an, und sie verstummten. »t'Elas hat schließlich Augen im Kopf«, sagte er. »Die Sufaki sind nicht hier. Sie haben das Kommando über die Flotte verlangt. Ein paar von ihnen – mögen ihre Ahnen sie gnädig bei sich aufnehmen – haben versucht, Shan t'Tefurs Männer zur Vernunft zu bringen. Beim Licht des Himmels, wir mußten die Flotte
stehlen
und bei Nacht auslaufen, um unsere Stadt zu verteidigen. t'Tefur hofft auf unsere Vernichtung. Kennst du die Bedingungen, die die Methi uns stellen wird?«
    Es war still an Deck. Die Männer warteten gespannt ohne Hoffnung und ohne Erregung.
    »Ian«, sagte Kta. »Ich kenne ihre Bedingungen nicht. Ich werde aus Ylith-Methi nicht klug. Aber ich glaube, was sie einmal in der Hand hat, das gibt sie nicht wieder her. Trotzdem hoffe ich, daß sie fair und anständig ist. Sie ist schließlich Indra.«
    Die Stille hielt an. Man hörte nur das Knacken der Planken und das Scheuern des Langschiffes gegen die Bordwand der Trireme.
    »Er hat recht«, sagte Lu t'Isulan nach einer Weile. »Du bist sein Hausfreund«, sagte ein Mann von Nechis. »Kta wollte dein Kusine heiraten.«
    »Das macht mich nicht blind gegenüber der Wahrheit«, sagte t'Isulan. »Ich glaube, daß er recht hat. Ich habe diesen t'Tefur und die Drohungen seiner Banditen endgültig satt.«
    »Richtig«, sagte sein Bruder Toj. »Wir mußten unsere

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