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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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einem Kontakt mit Ashakh zurück, den er mit Gesten antrieb; er brachte sie in einen der Seitengänge. Die Lichtkugel erwachte zu neuem Leben, sie war nun ihre einzige Lichtquelle; Kleph führte sie unbekannte Wege, weiter und weiter, bis Aiela sich weigerte, ihm zu folgen und den kleinen Kerl mit dem Rücken gegen eine Wand drängte. Kleph ließ ein ängstliches Zischen hören und versuchte, in einen anderen Gang zu verschwinden, aber Ashakh beendete das Handgemenge, indem er seine Hand auf Klephs breite Brust legte und ihm einen Blick zuwarf, der Wasser zum Gefrieren gebracht hätte.
    »Wohin willst du uns führen?« fragte Aiela, als er sah, daß Ashakh abwartete, was er mit dem Wesen vorhatte. »Ich merke nur, daß wir immer weiter abwärts gehen.«
    »Notwendig, notwendig, o Herr Nas Kame. Wir sind in der Nähe des Flusses und steigen hinunter – hören Sie! Hören Sie, wie die Pumpen arbeiten?«
    Es stimmte. Nach einer Pause von tiefer Stille vernahm man ein schwaches Pulsieren, wie den Herzschlag eines Riesen innerhalb des Labyrinths. Wenn sie sich nicht bewegten, gab es nirgends einen anderen Laut außer diesem. Der Alarm und das Geschrei waren seit langem verstummt. Wo immer sie auch waren, es schien unwahrscheinlich, daß dies ein Hauptgang war.
    »Gibt es keinen kürzeren Weg?« fragte Aiela. »Aber der große Herr hat gesagt, ich soll Sie in Sicherheit bringen, und das habe ich getan. Sie hören, es ist kein Alarm.«
    »Sei still!« sagte Aiela. »Und hör auf, uns vorzumachen, du hättest vergessen, was wir wollen. Wie auch deine persönlichen Wünsche sind, es wäre besser, wenn wir in der Nähe des Hafens herauskämen, und zwar schnell.«
    Klephs häßliches Gesicht verzerrte sich im schwankenden Licht, was seine Fratze noch schlimmer als gewöhnlich machte. Er gurgelte tief in der Kehle und schob sich an ihnen vorbei, ohne einem von ihnen in die Augen zu sehen; dann richtete er seine Schritte zurück zu einem Tunnel, an dem sie vorübergekommen waren. Er führte leicht nach oben.
    »Oh, ihr großen Herren«, jammerte Kleph halblaut, aber hörbar. »Ihre Feinde sind so mächtig, und so zahlreich, und ich bin kein Kämpfer, Herren, ich könnte niemandem wehtun. Bitte, denken Sie daran.«
    Ashakh schlug ihn – kein Knuff, sondern ein Hieb, der den kleinen Kerl betäubt an die um die Ecke führende Wand des Gangs schmetterte; und Kleph kauerte da auf seinen Knien, bedeckte seinen Kopf und kreischte ein Alarmsignal, einen dünnen, kränklichen Ton. Aiela packte den Amaut an der Schulter, erschreckt durch die Gewalttätigkeit und nicht weniger entsetzt, als er zu Ashakh zurückblickte. Der Iduve lehnte an der Steinwand und klammerte sich mit den Fingern an die Oberfläche. Seine rosa reflektierenden Augen waren halb geschlossen und zeigten überhaupt keine Pupille mehr.
    Ein Scharren auf dem Kies neben ihm warnte Aiela. Er wirbelte herum und riß seine Pistole heraus. Kleph erstarrte mitten in der Bewegung des Aufstehens.
    »Wenn du dieses Licht auslöschst«, warnte ihn Aiela, »kann ich dich immer noch aufhalten, ehe du den Ausgang erreichst. Ich habe dich bisher immer vor Ashakh beschützt. Stell meine Großzügigkeit nicht auf die Probe.«
    »Halten Sie ihn weg von mir«, gurgelte Kleph in seiner eigenen Sprache. »Halten Sie ihn weg!«
    Aiela warf einen Blick auf Ashakh und bekam selbst eine Gänsehaut, als er dieses kalte, seelenlose Gesicht ansah: Ashakh, der Begabteste unter den Nasithi, das Gehirn von
Ashanomes
Computern, derjenige, der ihren Kurs bestimmte – seines Verstandes beraubt. Obwohl er ein Kallia war, fühlte er das Takkhenes, war er sich der inneren Kraft dieses Mannes bewußt, einer Lebenskraft, die unter ihnen, in diese enge Dunkelheit hinein freigesetzt wurde und allem, was nicht Nas war, feindselig gegenüberstand.
    Das Idoikkhe begann langsam zu pulsieren, in Aielas Gehirn steigerte sich die Panik, als sich das Pulsieren seinem eigenen Herzschlag anpaßte; seine Asuthi wußten es, versuchten ihn zu stützen. Er stieß sie weg, seine Knie berührten den Boden, der Kies brannte an seinen Händen, seine gelähmte Rechte konnte die Pistole nicht mehr halten. Kleph war neben ihm, mit geweiteten, graugrünen Augen, seine Hand griff nach der verlorenen Pistole.
    Der Schmerz hörte auf. Aiela schlug mit der Linken nach dem Amaut, und Kleph duckte sich gegen die Wand und behauptete, er habe nur helfen wollen.
    ›Aiela, Aiela‹
sendeten seine Asuthi und wollten wissen, ob er verletzt

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