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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sei. Aber er beachtete sie nicht und taumelte auf die Füße, denn Ashakh hing immer noch mit verzweifeltem Gesicht an der Wand; und irgendwie fühlte Aiela, daß der Schmerz nicht von Ashakh ausgegangen war, daß vielmehr Ashakh ihn davor gerettet hatte. Er packte den Iduve und fühlte, wie dieser hagere, schwere Körper schauderte und beinahe zusammenbrach. Ashakh ergriff seinerseits Aielas Arme und hielt sich fest, bis das Blut aus seinen Händen wich, und die ganze Zeit waren die weißlosen Augen nach innen gekehrt und leer.
    »Chaikhe«, murmelte er, »Chaikhe, Nasith-tak, prha-Ashanometae-takkhe, au Chaikhe – Aiela, Aiela-Kamith...«
    »Hier, ich bin hier.«
    »Ein Wesen – es fühlt sich an wie Ashanome, aber ein Fremder, ein Fremder für mich – er, er, erreicht – Hypothese: Tejef, Tejef, eins-und-nicht-eins, Khasif – Chaikhe – Chaikhe, bedient Maschinen, ausgeschickte, geistlose Lebenskraft – e-takkhe, e-takkhe, e-takkhe!«
    ›Halt ihn zurück!‹
schrie Isande gequält.
›Halt ihn zurück! Er ist außer sich, er kann sterben...‹
    ›Er – soll etwas brauchen?‹
fragte Daniel verwundert. Er haßte Ashakh bis in die innersten Tiefen seines Menschseins. Tejef hatte ein wenig sein Mitgefühl. Ashakh war ebenso gefühllos wie die Maschinen der
Ashanome
. Auf eine perverse Art genoß es Daniel, ihn ein wenig leiden zu sehen.
    ›Daniel, was ist los mit dir?‹
rief Isande entsetzt aus. Aiela trennte die beiden, denn ihr Streit würde ihn zum Wahnsinn treiben. Isande blieb betäubt und voll Angst vor Daniel auf der einen Seite gegenwärtig; und Daniel, voll Haß auf die Iduve von Ashanome, voll Abscheu vor dem Sterben, auf der anderen. Das war der Kern des Ganzen – Abscheu vor dem Sterben, Haß, weil er von Wesen wie Ashakh und Chimele, die nichts liebten und nichts fürchteten und niemanden brauchten, in den Tod geschickt wurde.
    »Ashakh.« Aiela schmetterte den kraftlosen Körper gegen die Wand, der Aufprall schien den Iduve zu erreichen; aber Augenblicke vergingen, bis der starre Ausdruck aus seinen Augen wich und er sich wieder seiner selbst bewußt zu werden schien. Dann wurde er verlegen, schüttelte Aielas Hände ab und ordnete seine Kleidung.
    »Niseth«, sagte er und vermied es, Aiela in die Augen zu sehen. »Ich stehe in deiner Schuld.«
    »Nein, Herr«, sagte Aiela. »Ich glaube, Sie haben mir das Leben gerettet.«
    Mit einem Kopfnicken drückte Ashakh sein Gefallen an dieser Höflichkeit aus, tastete dann nach der Waffe in seinem Gürtel und sah den Amaut nachdenklich an. Es konnte Ashakh nicht im mindesten angenehm sein, daß ein Außenseiter seinen Zusammenbruch miterlebt hatte, und ohne es zu wissen war Kleph in diesem Augenblick dem Tode sehr nahe. Aber er tat instinktiv das Richtige, indem er sich ganz klein machte und keinerlei Schadenfreude an der Situation zeigte.
    »Du hast recht«, sagte Ashakh zu Aiela. »Du warst in Gefahr, aber das war nur eine Nebenwirkung, eine Streuung von Impulsen. Ich fühle – auch jetzt noch – eine Trennung, eine nicht aufgehobene Disharmonie. Tejef hat sein Bewußtsein auf uns gerichtet, und er ist stärker, als ich ihn je gefühlt habe. Er ist – beinahe ein Außenseiter, nicht – Außenseiter im Sinne von – e-Nasuli sondern von e-Iduve. Ich kann die verschiedenen Persönlichkeiten nicht auseinanderhalten; sie... er... Chaikhe – sind mit den Maschinen beschäftigt... ihre Impulse – schwer zu entwirren. Die Fremdartigkeit schmerzt... sie verwirrt...«
    »Vielleicht«, sagte Aiela, ohne Daniels schweigende Entrüstung zu beachten, »vielleicht ist er zu lange unter Menschen gewesen.«
    Ashakh runzelte die Stirn. »Du bist ein M'metane, und man erwartet nicht von dir, daß du dich hier noch weiter engagierst. Tejef ist ein furchterregender Mann, und was auch immer Chimeles Befehle sind, du bist nicht an mich gebunden. Es ist unvernünftig, dich ohne Grund zu opfern, und ich glaube nicht, daß ich Chimeles Zorn zu gewärtigen habe, weil ich ihr nicht gehorcht habe. Wenn du mir wirklich irgendwie helfen könntest, wäre es anders, aber Tejefs Ankunft in der Stadt hat die Lage verändert. Sie hat das nicht vorhergesehen, als sie dir deine Anweisungen gab.«
    »Meine Asuthi sind an Bord dieses Schiffs.«
    »Au, Kameth, was willst du tun? Ich werde genug Mühe haben, mich selbst zu verteidigen, und ich kann ihn kaum auf Dauer von dir abhalten. Wenn ich bei dem Versuch umkommen sollte, was zweifellos der Fall sein wird, dann wirst du mit dem

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