Hanan 2 - Weltenjäger
und schloß aus, daß die Vaterschaft ihres Kindes mit Sicherheit festgestellt werden konnte. Mit der Verdammung – Taphrek Nasiqh – schickte sie den entehrten Erben von Orithain Sogdrieni namenlos zu den Brutapparaten des Dhis von Ashanome.
Mejakh gewann aus ihrer großartigen Vaikka eine solche Arastiethe, daß sie im Katasakke mit Chaxal, dem Orithain von Ashanome zusammenkam, und aus dieser Paarung entstand Khasif, der Erstgeborene, der gegenwärtig aus der
Ashanome
herrschenden Sra, aber nicht der Erbe. Chaxal nahm zur Zeugung seines Erben als Partnerin Tusaivre von Iqhanofre, die ihm Chimele gebar, ehe sie zu ihrer eigenen Nasul zurückkehrte. Andere Katasakke-Partnerinnen brachten Rakhi, Ashakh und Chaikhe hervor.
Aber das namenlose Kind überlebte innerhalb des Dhis, und als es ihm entwachsen war, wählte es sich den Namen Tejef.
Isandes Bewußtsein zeichnete ihn als Schattenfigur, Khasif, seinem jüngeren Halbbruder, sehr ähnlich, aber ein stiller, ängstlicher Mann, trotz seiner Körperkräfte, der unter Mejakhs Gewalttätigkeit und Ashakhs Verachtung jämmerlich zu leiden hatte. Nur Chimele, die zwei Jahre später zur Welt kam, behandelte ihn mit Achtung, weil sie sah, daß sie Mejakh damit ärgerte – und Mejakh strebte noch immer ein Kataberihe mit Chaxal an, eine Paarung zur Zeugung eines Erben, das eine Bedrohung Chimeles war.
Bis Chaxal starb.
Neue Treueverhältnisse formierten sich; mit Chimele kam eine jüngere Sra an die Macht. Auch außerhalb der Nasul gab es Veränderungen – alle Beziehungen zu den Orith-Nasuli, den großen Sippen, mußten durch neue Eide bestätigt werden. Eine zumindest zwei Jahre dauernde Zeremonie war notwendig, bevor Chimele ihre Herrschaft voll antreten konnte.
Tod.
Die Dunkelheit des Raums.
Reha.
Abschirmungen schlossen sich. Isande wich davor zurück. Aiela riß sich los.
›Nein‹
, sendete er, um Daniel zu schützen.
›Tu ihm das nicht an.‹
Isande griff nach ihrem Glas Marithe und zitterte nur leicht, als sie es an die Lippen hob. Aber das, was durch die Abschirmung sickerte, war häßlich, und Daniel wäre gerne aus dem Zimmer geflohen, hätten ihn Abstand und Wände von Isande trennen können.
»Ein Orithain kann sein Amt nicht voll antreten, bevor nicht jede Vaikka seines Vorgängers beigelegt ist«, sagte Isande mit ruhiger, klarer Stimme, unter Beibehaltung ihrer Abschirmung. »Der Orithain von Tashavodh – Kharxanen, Sogdrienis Vollbruder – war seit zwanzig Jahren in großem Niseth – großem Nachteil – weil Chaxal all seinen Versuchen, die Sache zu bereinigen, ausgewichen war. Aber da nun Ashanomes neue Orithain ihr Amt antreten wollte, wurde eine Schlichtung möglich. Chimele brauchte sie ebenso nötig wie Kharxanen.
Also trafen sich Tashavodh und Ashanome. Ashanome mußte einige Zugeständnisse machen. Kharxanen forderte Mejakh und Tejef; Chimele lehnte ab – Mejakh war schließlich Bhan-Sra ihres eigenen Nas-Katasakke Khasif, da konnte sie das mit ihrer Ehre nicht vereinbaren. Das mußte sogar Tashavodh anerkennen.
Aber sie gab ihnen Tejef.
Tejef war wie vor den Kopf geschlagen. Natürlich war eine solche Lösung logisch, aber Chimele hatte ihn immer wie einen ihrer eigenen Nasithi behandelt, und er war ihr ergeben gewesen. Und nun waren all diese Gunstbeweise nur die Vorbereitung einer schrecklichen Vaikka gegen ihn, schlimmer als alles, was man ihm je angetan hatte, stelle ich mir vor. Als er davon hörte, ging er allein und unaufgefordert zu Chimele. Es kam zu einem entsetzlichen Kampf.
Normalerweise mischen sich die Iduve nicht in Kämpfe zwischen Männern und Frauen ein, selbst wenn jemand verstümmelt oder getötet wird: Die Paarung ist gewöhnlich mit Gewalttätigkeiten verbunden, und eine Verletzung der Privatsphäre ist E-Chanokhia, sehr ungehörig. Aber Chimele ist keine gewöhnliche Frau; alle Sra eines Orithain haben einen ehrenwerten Namen, und Taphrek-Nasiqh kann nur in bezug auf die Vaterschaft ausgesprochen werden: Das, was Tejef beabsichtigte, hätte seinem Nachkommen den Namen gegeben, der ihm fehlte; und wenn er bei dem Versuch zugrunde ging, so würde es Chimele doch immer noch ärgern, da es ihre Übereinkunft mit Tashavodh zunichte machte.
Aber Chimeles Nasithi-Katasakke brachen ins Paredre ein. Was dann geschah, wissen nur sie allein, aber wahrscheinlich kam es zu keiner Paarung – es gab nie ein Kind. Tejef konnte entkommen, und als Mejakh sich ihm in den Weg stellte, um ihn am Betreten des Lifts zu
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