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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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hindern, überwältigte er sie und nahm sie mit hinunter zum Flugdeck. Die Okkitani-as, die dort Dienst taten, wußten, daß etwas Schreckliches passiert war – Alarmsignale schrillten, das ganze Schiff war in Kampfbereitschaft, da die Orithain bedroht war und wir uns nur ein paar Meilen von Tashavodh entfernt befanden. Aber die Amaut sind keine Kämpfer, und sie konnten sowieso nur wenig tun, um einen Iduve aufzuhalten. So kauerten sie sich einfach auf den Boden, bis er fort war, und dann benützten die Tapfersten unter ihnen die Sprechanlage, um Hilfe herbeizurufen.
    Mein Asuthe Reha war schon auf dem Weg zum Flugdeck, als ich Chimele im Paredre erreichte. Er sprang in ein zweites Beiboot und verfolgte Tejef. Ein Kameth besitzt bei den Iduve Immunität, sogar auf einem fremden Deck, und er dachte, wenn er sich einschaltete, bevor Tashavodh Gelegenheit hatte, tatsächlich Anspruch auf Mejakh zu erheben, könnte er Chimele helfen, sie zurückzugewinnen und die Arastiethe von Ashanome zu retten.

    Aber sie töteten ihn.« Die Abschirmung blieb fest geschlossen. Sie nippte von dem Marithe, schloß den Menschen wütend aus ihrer Privatsphäre aus; und Daniel wollte auch bewußt nicht eindringen. »Später schworen sie, sie hätten nicht gewußt, daß er nur ein Kameth war. Es sei ihnen nicht in den Sinn gekommen, daß ein Kameth so tollkühn sein würde. Als er wußte, daß er sterben mußte, feuerte er einen Schuß auf Tejef ab, aber Tejef war schon innerhalb ihrer Schutzschirme, und es hatte nicht mehr Wirkung, als wenn er die
Tashavodh
mit einer Handwaffe angegriffen hätte.
    Die Iduve sind – wenn der Einsatz sehr hoch ist – vernünftig; es ist unlogisch für sie, irgend etwas zu unternehmen, was den Bestand der Nasul gefährdet. Und dies war äußerst gefährlich. Die Vaikka war außer Kontrolle geraten. Tashavodh war durch die Erringung von Mejakh und Tejef voll zufriedengestellt, aber durch den Tod eines Kameth von Ashanome hatte Chimele eine ernste Forderung an sie. Es gibt eine höhere Instanz: das Orithanhe; und sie berief es zum erstenmal seit fünfhundert Jahren ein. Es tritt nur in Cheltaris zusammen, und die Schiffe brauchten vier Jahre, um sich zu versammeln.
    Als das Orithanhe zu einer Entscheidung gelangte, bekamen weder Chimele noch Kharxanen ihre Ansprüche voll bestätigt. Mejakh war zum Katasakke mit einem Verwandten von Kharxanen gezwungen worden; und nach dem Spruch des Orithanhe erhielt Tashavodhs Dhis ihr ungeborenes Kind für seine Brutapparate. Mejakh wurde Ashanome zugesprochen – kein großer Gewinn. Seitdem ist sie nie wieder ganz normal gewesen. Chimele verlangte Tejef zurück; aber statt dessen erklärte ihn das Orithanhe für sippenfremd, ausgestoßen – e-nasuli.
    Unter diesen Bedingungen, nach sehr altem Brauch, bekam Tejef seine Chance: ein Kej-Jahr und drei Tage Vorsprung. Nun ist Ashanome an der Reihe: zwei Jahre und sechs Tage, um ihn aufzuspüren – oder für immer das Recht auf ihn zu verlieren.«
    »Und – haben sie ihn gefunden?« fragte Daniel. »Du – hast ihn vielleicht gefunden.« Isande hielt inne, um sich Marithe nachzuschenken. Gewöhnlich trank sie kaum, aber ihre Nervosität teilte sich den anderen so stark mit, daß sie sich alle unbehaglich fühlten und mit ihr rangen, um die Gedanken an Reha zurückzudrängen. Ungesunde und kalte Rachegefühle durchströmten ihre Gedanken; und auch Trauer war zu spüren. Aiela versuchte, sie allein zu erreichen, aber im Moment dachte sie an Reha und wollte nicht einmal ihn.
    »In der Nähe und höchst verdächtig ist die Vra-Nasul Chaganokh«, sagte Isande, »eine Vasallensippe, eine sechshundert Jahre alte Splittergruppe von Tashavodh. Wir haben noch dreiundsechzig Tage. Aber, seht ihr, Chimele kann Chaganokh nicht einfach anklagen, sie hätten Tejef unterstützt, ohne Beweise zu haben. Es hat nichts mit Gesetz zu tun, sondern mit Harachia – Sehen. Chaganokh wird sich informieren, ob sie nur eine kleine Vaikka davontragen und sie ärgern will, oder ob es ihr wirklich ernst ist. Kein Orithain würde ihnen je schaden, ohne sich absolut im Recht zu fühlen: Orithainei machen keine Fehler. Deshalb wird Chaganokh ihr Verhalten darauf abstimmen, was sie sehen: Danach werden sie entscheiden, wie weit Ashanome zu gehen bereit ist.
    Wenn sie ihnen die Wahrheit zeigt, werden sie sicher nachgeben: Für eine arme Vra-Nasul wäre es Selbstmord, mit der ältesten aller Sippen – und das ist Ashanome – in eine Vaikka einzutreten.

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