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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Ratsversammlungen. Ein Kallia brachte einfach nicht genug Selbstbewußtsein auf, um Tyrann oder Rebell zu sein. Giyre war auf Gegenseitigkeit angelegt, und er hatte keine Ahnung, wie man reagierte, wenn Vertrauen verraten wurde. Die Kallia waren eine leichte Beute für die Iduve: Sie unterwarfen sich immer einer stärkeren Gewalt. Den Kallia kam es einfach nicht in den Sinn, daß diese Gewalt moralisch nicht gerechtfertigt sein könnte, oder daß die Ordnung, an die sie glaubten, außerhalb von Aus Qao nicht existierte.
    ›Daniel.‹
Aiela berührte wieder sein Bewußtsein, gekränkt und so wütend, wie Daniel ihn noch nie erlebt hatte.
›Es ist beachtlich, was du alles über die Kallia nicht weißt. Du hast selbst überhaupt keinen Sinn für Giyre, also fällt es dir vermutlich gar nicht ein, daß ich sie für alle Wesen, mit denen ich zu tun habe, empfinde – sogar für dich. Ich bin kein Mensch. Ich belüge weder meine Freunde, noch zerstöre ich sinnlos Dinge oder zerbreche, was ganz ist. Ich kann auch eine Niederlage hinnehmen, wenn ich muß. Laß das Mädchen dort. Ich werde es in Sicherheit bringen. Ich nehme die Verantwortung auf mich, sogar wenn ich selbst nach Priamos gehen muß. Verlasse du nur dieses Gebiet. Du hast dir schon genug Schwierigkeiten gemacht. Ruiniere deine Tarnung nicht noch völlig.‹
    ›Nein‹
, sendete Daniel.
›Ein Blick auf dein kalliranisches Gesicht, und du würdest sie nie einfangen. Schicke dein Schiff. Aber du wirst nach meinen Anweisungen handeln.‹
    Es gab keine Antwort. Daniel sah wieder zu dem Stern auf, der die
Ashanome
war. Ein zweites, strahlendes Licht war in der Nähe aufgetaucht; und ein drittes, das sich anscheinend nicht bewegte. Sie waren einfach da, wo vorher nichts gewesen war.
    ›Aiela‹, schleuderte er dem ersten Stern entgegen. Aber dieses Mal schloß Aiela ihn aus.
    Das Paredre war strahlend hell erleuchtet. Die entfernteste Wand, an der keine Möbel standen, war plötzlich besetzt mit Konsolen, Bildschirmen und Schalttafeln mit flimmernden, farbigen Lichtern. In der Mitte stand Chimele mit ihrem Nas-Katasakke Rakhi, und sie sprachen erregt von dem überraschenden Auftauchen von zweien der Akitomei. Deren Bild hing dreidimensional in dem dunklen Würfel auf dem Tisch, eine Projektion in der Projektion, Spiegel im Spiegel.
    Plötzlich war nur mehr Chimele da und die dunklere Wirklichkeit des Paredre. Aiela begegnete ihrem schnellen Blick mit Unbehagen, denn Kamethi waren zu den Kontrollstationen nicht zugelassen.
    »Isande ist gerufen worden«, sagte Chimele. »Übermittle ihr die Einzelheiten der Situation hier. Schirme dich weiterhin gegen Daniel ab. Bist du stark genug, die Barriere aufrechtzuerhalten?«
    »Ja. Werden wir angegriffen?«
    Der Gedanke schien Chimele zu überraschen. »Angegriffen? Nein. Die Nasuli neigen nicht zu so unüberlegten Handlungen. Dies ist Harathos – Beobachtung. Tashavodh ist gekommen, um die Vaikka auszutragen, und Mijanothe ist der neutrale Beobachter, der allen Nasuli mitteilen wird, daß die Sache korrekt abgewickelt wurde. Das ist erwartet und unerwartet zugleich. Man hätte es auch unterlassen können. Das wäre mir lieber gewesen.«
    In seinem Bewußtsein sah er Isande schon auf dem Weg zur Tür ihrer Wohnung, sie schlüpfte mit ihrem zerzausten Kopf in den Pullover; der Pullover wurde zurechtgezogen, ihre dünnsohligen Schuhe trippelten eilig den Flur hinunter. Er gab ihr so viele Informationen wie er konnte, zusammengefaßt, wie er es gelernt hatte.
    ›Und Daniel?‹
fragte sie zurück.
›Was ist mit ihm geschehen?‹
    Ihre Frage durchbrach seine Abschirmung. Er hielt sie krampfhaft aufrecht, aber es war unvereinbar, sich gegen Daniel abzuschirmen und gleichzeitig über ihn Erklärungen abzugeben. Isande verstand, und er wollte gerade antworten, als er durch eine Projektion aufgeschreckt wurde, die keinen Schritt von ihm entfernt erschien.
    ›Mejakh!‹
Er fuhr zurück, während er noch blitzschnell eine Warnung an Isande absetzte. Er hatte bisher glücklicherweise wenig mit der Mutter Khasifs und Tejefs zu tun gehabt, aber sie kam nun häufiger ins Paredre, seitdem Chimele der Hilfe ihrer Nasithi-Katasakke durch deren andere Pflichten beraubt war – Chaikhes Suche nach einem Iduve-Partner hatte sie katasathe gemacht und sie daher vom Paredre ausgeschlossen, Khasif und Ashakh waren auf Priamos, und der arme Rakhi war auf Posten im Kontrollraum und versuchte, alle Pflichten der abwesenden Nasithi zu Chimeles

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