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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sicherer. Auch Priamos war dann sicherer, er und das Kind hatten anders keine Chance zu überleben; es war ein Risiko, das Mädchen zurückzulassen, aber es war ein erfolgversprechendes Risiko. Es war das einzig Vernünftige, Planmäßige, was man tun konnte; und der Mensch nannte ihn einen Mörder und schloß ihn aus, versteifte sich hartnäckig auf seine menschliche Logik, die ihn Aiela ausschließen und hassen ließ. Seine Sinne verdunkelten sich. Er zitterte in einem kühlen Wind, bemerkte seinen Fehler zu spät.
    ›Aiela.‹
Isandes Gegenwart zerrte von der anderen Seite an ihm. Er kämpfte sich zu ihr zurück, fühlte die körperliche Berührung ihrer Hand auf seiner Schulter. Die Wärme des Paredre umgab ihn wieder.
›Zu lange in Kontakt‹
, sendete sie.
›Aiela, Aiela, denke an hier. Laß ihn los, laß los!‹
    »Ich bin in Ordnung«, beharrte er und schob ihre Angst beiseite. Aber sie sah ihn noch eine Weile besorgt an, bevor sie seinen Worten glaubte. Dann griff sie nach dem Computeranschluß.
    Die Tür zum Paredre wurde aufgerissen, sie erschraken beide, und Mejakhs wütende Gegenwart ließ Isandes Hand mitten in der Bewegung erstarren. Die Frau war schroff, grob und völlig real. Beinahe hätte sich Isande erschrocken an Chimele gewandt, aber die sah von ihrem Schreibtisch auf und fixierte Mejakh stirnrunzelnd.
    »Man hat dich nicht gerufen«, sagte Chimele. Mejakh machte eine umfassende Handbewegung in Richtung auf Aiela und Isande. »Schick sie hinaus! Ich habe dir einiges zu sagen, Orithain Chimele, und das ist nicht für die Ohren von M'metanei bestimmt.«
    »Sie helfen mir«, sagte Chimele und beugte sich wieder über ihre Schreibarbeit. »Du tust es nicht. Du kannst gehen, Mejakh.«
    »Du bist gekränkt, weil ich die Versammlung verlassen habe. Aber du hattest keine Antwort, als Kharxanen mich reizte. Du hast es genossen.«
    »Dein unglaubliches Benehmen ließ mir kaum eine andere Wahl.« Chimele sah mit äußerstem Mißfallen auf, als Mejakh bei der Auseinandersetzung vor ihren Schreibtisch trat. Chimele legte ihren Stift beiseite und erhob sich mit einer langsamen, geschmeidigen Bewegung vom Stuhl. »Du wirst nicht beachtet, Mejakh. Deine Gegenwart wird nicht bemerkt, deine Worte sind vergessen. Geh!«
    »Ashanome hat keine Ehre, wenn er seinen Besitz nicht verteidigt.«
    Chimele warf den Kopf zurück, ihr Gesichtsausdruck war kalt. »Du gehörst nicht zu meiner Sra, Mejakh. Du hattest einst Ehre, und Chaxal war gezwungen, dich zu bemerken, aber er war weise genug, dich nicht zum Kataberihe zu nehmen. Du bist eine Unruhestifterin, Mejakh. Du hast deine Ehre weggeworfen, als du dich von Tejef mit nach Tashavodh nehmen ließest. Das war der Anfang deiner jetzigen Schwierigkeiten; und was es uns gekostet hat, dich für die Nasul zurückzugewinnen, warst du kaum wert, Mejakh, die du nur Verdruß bringst.«
    »Du würdest nicht so sprechen, wenn Khasif hier wäre und dich hören könnte.«
    »Um Khasifs willen habe ich dich geduldet. Nun ist es genug.« Mejakh schnappte nach Luft. Hätte Iduve weinen können, dann hätte sie es vielleicht getan. Statt dessen schlug sie mit einem Knall auf den Tisch, daß es wie eine Explosion klang. »Bring sie alle her! Bring Khasif her, ja, und diesen menschlichen Nas Kame, sie alle! Säubere die Oberfläche dieser Welt und mach Schluß! Es ist eindeutig, Orithain, daß du mehr M'melakhia als Sorithias besitzt. Deine eigene Vaikka ist es, die du betreibst, eine Vaikka für die Schmach, die er dir persönlich angetan hat, nicht zu Ehren von Ashanome.«
    Chimele kam um den Schreibtisch herum, und Isande erbleichte in Gedanken vor Angst: ›Rakhi, hol Rakhi her!‹ sendete sie blitzschnell zu Aiela und griff nach der Sprechanlage auf dem Schreibtisch; Aiela bewegte sich in Richtung auf die beiden Iduve.
    Seine Knie gaben nach. Unglaublicher Schmerz schoß seinen Arm hinauf bis in seine Brust, und er lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, den Mund voll Blut, und hörte Isandes Schluchzen, nur einen Schritt von ihm entfernt. Der Schmerz war jetzt ein dumpfes Pochen, aber er konnte Isande nicht erreichen. Seine Glieder gehorchten ihm nicht; er brachte nicht genug Kraft auf, um sich zu bewegen.
    Nach einem dunklen Augenblick beugte sich Chimele zu ihm herunter und hob seinen Kopf, drängte ihn, sich zu bewegen. »Auf!« sagte sie. »Auf, Kameth!«
    Er strengte sich an, zog sich an einem Stuhl hoch und hievte sich hinein, während seine Gedanken verzweifelt nach

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