Hanan 2 - Weltenjäger
alle zum Sitzen auf und nahm sich selbst einen einfachen Stuhl mitten unter ihnen. Sie sahen verwirrt aus; das fand sie nicht überraschend.
»Mejakh hat ein Schiff bekommen«, sagte sie leise. »Ihr wißt, daß sie es so wollte. Sie hatte einst Ehre. Ich habe mich angesichts der jetzigen Situation sehr dagegen gewehrt, aber es schien das Richtige zu sein. Sie ist e-takkhe und fortan arrhei-nasul.«
»Heil Mejakh«, sagte Ashakh mit tiefer Stimme, »denn sie wollte dich wirklich töten, Chimele, und ihr Takkhenois war beinahe stark genug, es zu versuchen.«
»Ich erkenne deine Mißbilligung.«
»Ich bin takkhe. Ich stimme deinen Entscheidungen in dieser Angelegenheit zu. Zumindest ist es unwahrscheinlich, daß sie eine Vereinigung mit Tashavodh oder Tejef anstreben wird.«
»Ich hoffe, daß sie an Mijanothe herantreten wird, und daß man dort gewillt ist, sie aufzunehmen. Ich bin erleichtert, sie los zu sein und fürchte gleichzeitig, daß sie eine private Vaikka an Tejef versuchen wird. Aber sie ohne Khasifs Einverständnis zu töten, hätte Schwierigkeiten mit ihm herausgefordert und damit die Nasul geschwächt. Meine Wahlmöglichkeiten waren begrenzt. Es ist ihre Schuld, daß sie e-takkhe ist. Was hätte ich denn sonst tun können?«
Natürlich hatte sie keine andere Wahl gehabt. Die Nasithi waren unglücklich und besorgt, aber sie erhoben keinen Widerspruch.
»Mijanothe und Tashavodh sind von Mejakhs Unzurechnungsfähigkeit benachrichtigt worden«, fuhr Chimele fort, »und ich habe auch Khasif gewarnt. Rakhi, ich möchte, daß ihre Position ständig überwacht wird. Ermutige sie, so viel du kannst, sich Mijanothe anzuschließen oder diesen Stern ganz zu verlassen.«
»Sei versichert, daß ich das tun werde«, sagte Rakhi. »Wir haben in der Angelegenheit mit Tejef noch schwere Entscheidungen vor uns. Ihr wißt, daß Daniel für uns verloren ist. Für die Arastiethe von Ashanome ist selbst Khasif jetzt entbehrlich geworden.«
»Hast du etwas im Sinn, Chimele«, sagte Ashakh stirnrunzelnd, »oder fragst du uns endlich um Rat?«
»Ich habe etwas im Sinn, aber es ist keine angenehme Entscheidung. Ihr seid alle, wie Khasif, entbehrlich.«
»Und, werden wir sterben?« fragte Rakhi etwas gequält. »Chimele, ich bin ein fauler Bursche, ich gebe es zu. Ich habe wenig M'melakhia und das Streben nach Vaikka ist für meinen Geschmack zu aufregend...«
Die Nasithi lächelten nachsichtig, denn das war stark übertrieben, und Rakhi war äußerst takkhe.
»... nun also, aber wenn wir schon dem Untergang geweiht sind«, sagte Rakhi, »müssen wir uns dabei dann auch noch unbehaglich fühlen? Vielleicht wäre ein Transfer erdwärts im Augenblick des Vergessens ausreichend. Oder wenn nicht, vielleicht schenkt uns Chimele die Ehre ihres Vertrauens.«
»Nein«, sagte Chimele, »nein, Rakhi, eine Warnung ist alles, was euch im Augenblick zusteht. Aber...« – ihr Gesicht wurde ganz ernst – »ich bedauere es. Was ich tun muß, werde ich tun, bis zum letzten von euch.«
»Dann werde ich zuerst hinuntergehen«, sagte Ashakh, »weil ich weiß, daß Rakhi sich wirklich elend fühlen würde; und weil ich nicht will, daß Chaikhe überhaupt geht. Klammere sie aus deinen Plänen aus, Chimele. Sie ist katasathe und trägt Leben in sich; Ashanome hat genug Einzelwesen, die du aufs Spiel setzen kannst.«
»So ungelegen ihr Zustand ist«, sagte Chimele, »so wird mir Chaikhe doch dienen, wenn ich es verlange; aber deinem Wunsch, als erster zu gehen, werde ich gerne entsprechen, und ich werde Chaikhe nicht rücksichtslos behandeln.«
»Es ist zwar nicht mein Wunsch«, sagte Chaikhe, »aber ich gebe mein Kind heute noch dem Dhis, wenn es zum Vorteil Ashanomes ist.«
Chimele beugte sich vor, nahm die Hand der Nasith und drückte sie sanft. »Heil Chaikhe, tapfere Chaikhe. Ich bin nicht so veranlagt, daß ich jemals dhisais werden könnte. Ich werde meine Kinder um Ashanomes willen gebären, wie ich auch andere Dinge tue, aus Sorithias. Dennoch weiß ich, wie stark deine M'melakhia nach dem Kind sein muß: Du bist dazu geboren, dein Wesen sehnt sich danach, wie ich mich nach Ashanome selbst sehne. Die Größe deines Geschenks überwältigt mich, und ich werde es nicht annehmen. Ich glaube, du dienst mir am besten so, wie du bist.«
»Mein Anblick ist dir nicht verhaßt?«
»Chaikhe«, sagte Chimele mit freundlichem Lachen, »du bist eine Künstlerin, und dein Sinn für Chanokhia ist gewöhnlich unfehlbar; aber ich finde nichts
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