Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
sie mit ihnen fertigwerden sollen.«
    »Tejefs Serach wird für seinen Wert zu großartig sein, wenn er uns zwingt, diese kleine Welt zu zerstören.«
    »Es ist schon zu groß für seinen Wert«, sagte Ashakh. »Chaganokh hat diese kleine Zivilisation zerstört, indem sie Tejef hinführten. Es ist eine Ironie des Schicksals. Hätten diese Menschen Bescheid gewußt und es zugelassen, daß Chaganokh Tejef hineingeleitete und ungehindert wieder abzog, dann hätten sie keine Flotten an Chaganokh verloren, die Amaut wären nicht angezogen worden, und sie hätten vielleicht eine Flotte übrigbehalten, um ihre Gebiete gegen die Amaut zu verteidigen, falls die Invasion doch stattgefunden hätte. Dann wäre es wahrscheinlich für uns unmöglich gewesen, Tejef vor Ablauf der Frist aufzuspüren, und sie wären jetzt von unserer Seite nicht in Gefahr.«
    »Wenn die Menschen klug sind, werden sie aus dieser Katastrophe eine Lehre ziehen; sie werden nicht mehr gegen uns kämpfen, sondern uns ziehen lassen, wohin wir wollen. Wenn ich jedoch bedenke, was ich über Daniel weiß, dann frage ich mich, ob sie so viel Vernunft besitzen.«
    »Sie haben eine gewisse Elethia«, sagte Ashakh ruhig.
    »Au, dann hast du sie also doch studiert. Was hast du beobachtet?«
    »Sie sind den Kallia ziemlich ähnlich«, sagte Ashakh, »und sie haben keine lebensfähige Nasul-Bindung; folglich haben sie Schwierigkeiten, Meinungsverschiedenheiten beizulegen – mehr noch als die Kallia. Die Menschen scheinen es tatsächlich für einen positiven Wert zu halten, verschiedene Meinungen zu haben, aber sie halten es für negativ, Leben zu vernichten. Diese merkwürdige Kombination wirft interessante ethische Probleme auf. Sie sind auch fähig, Arrhei-Akita zu würdigen, was die Amaut und Kallia nicht tun; und doch haben sie ein tiefes Bedürfnis nach beständigen Bindungen an Personen und Orte – hoffnungslos im Widerstreit mit der Freiheit, wie wir sie verstehen. Wie bei den weltgeborenen Kallia ist es ihr Ideal, Partnerbindungen auf Lebenszeit einzugehen; sie verwenden auch viel Energie darauf, für die schwächeren Mitglieder ihrer Gesellschaft zu sorgen; derartige Tätigkeiten werden in ihrer Kultur sehr positiv bewertet. Überraschenderweise scheint sie das nicht geschwächt zu haben; es scheint eher einen Nasul-Ersatz zu bieten und sie zu verbinden. Ihr beschützendes Verhalten gegenüber schwächeren Wesen scheint instinktiv zu sein und erstreckt sich sogar auf niedrigere Lebensformen; aber ich bin nicht sicher, welche Gefühle die Harachia von Schwäche in ihnen erweckt. Ich neige zu der Ansicht, daß dieses Verhalten einst grundlegend für die Zivilisation war; was wir jetzt sehen, ist das Werk von Menschen, denen diese Reaktion abhandengekommen ist. Folglich fehlt ihrem Verhalten auch anderweitig die menschliche Vernunft.«
    »Meiner eigenen Erfahrung nach«, sagte Chimele traurig, »scheint auch das Verhalten mit diesem Beschützerinstinkt höchst irrational.«
    Die Tür öffnete sich, und Rakhi trat ein. Ein wenig hinter ihm stand Chaikhe, deren grüne Katasathe-Gewänder ihren Zustand allen verkündeten; als sie Chimele sah, faltete sie die Hände und neigte, sichtlich zitternd, ihren Kopf sehr tief.
    »Chaikhe«, sagte Chimele; und Ashakh, der zu Chaikhes Sra gehörte, stellte sich schnell zwischen sie; Rakhi tat dasselbe und stand Ashakh gegenüber. Das gehörte sich so: Schutz für Chaikhe, Respekt vor Chimele.
    »Ich schäme mich«, sagte Chaikhe, »in diesem Zustand zu sein, wenn du mich am nötigsten brauchst, ich schäme mich.«
    Dies war Ritual und Wahrheit zugleich, denn es gehörte sich für eine Katasathe, vor einer Orithaintak Beschämung zu zeigen, und Chimele hatte sie eine mehr als flüchtige Verärgerung spüren lassen. (»Du neigst zum Kutikkase«, erinnerte sich Chimele gesagt zu haben; das hatte die sanfte Chaikhe schwer getroffen, denn sie war stolz auf ihre Chanokhia; aber es war wirklich eine unpassende Zeit für eine Nas-Katasakke, jetzt ihren Emotionen nachzugeben.)
    »Später wäre es vielleicht passender gewesen«, sagte Chimele.
    »Aber komm, Chaikhe, ich habe dich nicht gerufen, um dir weh zu tun.«
    Und während Chaikhe ihre devote Haltung noch beibehielt, kam Chimele auf sie zu und nahm sie bei den Händen. Erst dann richtete Chaikhe sich auf und wagte, ihr in die Augen zu sehen.
    »Wir sind Sra«, sagte Chimele zu ihr und den anderen, »und wir sind uns immer nahegestanden.« Mit einer Handbewegung forderte sie

Weitere Kostenlose Bücher