Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)
nun doch länger als erwartet hinziehen werden, nehme ich dieses Angebot sehr gerne an.“
Sabrina riss die Augen auf. „Sigmund hat – was?“ Nein, das konnte – durfte! – nicht wahr sein! Sie schluckte. „Mein Vater hat Ihnen angeboten, hier zu wohnen?“, vergewisserte sie sich. „Hier in diesem Haus?“
„Allerdings.“ Jonas nickte, und sein Grinsen wurde breiter. „Zurzeit findet am Siljansee eine große Bootsausstellung statt, darum habe ich in der gesamten Umgebung kein Hotelzimmer mehr bekommen. Eigentlich bin ich ja nicht davon ausgegangen, hier übernachten zu müssen. Ich hatte vor, nach der Vertragsunterzeichnung gleich wieder nach Stockholm zurückzukehren. Aber unter den gegebenen Umständen …“
Empört schüttelte Sabrina den Kopf. „Wenn Sie glauben, mich auf diese Weise unter Druck setzen zu können, täuschen Sie sich. Sie werden hier nicht unterkommen – und ich wüsste auch gar nicht, warum Sie überhaupt bleiben sollten. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass der Preis, den Ihr Klient bietet, für mich nicht akzeptabel ist. Ich habe nicht vor, weiter mit Ihnen zu verhandeln, von daher besteht auch kein Anlass für Sie, hierzubleiben.“
„Soweit ich weiß, ist Sigmund Ahlström noch immer der Inhaber dieses Unternehmens, oder bin ich da falsch informiert?“
Sabrina schüttelte irritiert den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Ich meine – ja, mein Vater ist der Inhaber.“
„Dann steht ihm ja wohl das letzte Wort zu.“ Jonas lächelte herausfordernd. „Und deshalb akzeptiere ich eine Absage auch ausschließlich von ihm persönlich.“
Ungläubig starrte sie ihn an. Was sollte sie darauf antworten? Langsam wuchs ihr die Sache wirklich über den Kopf. Sie konnte mit Zahlen umgehen und kannte sich in geschäftlichen Dingen einigermaßen aus – aber um so schwierige Verhandlungen in Sigmunds Namen zu führen, fühlte sie sich trotz ihres Studiums noch nicht sicher genug.
Sie seufzte. „Wenn Sie darauf bestehen. Trotzdem kommt es nicht infrage, dass ich Sie hier im Haus unterbringe – einen wildfremden Mann!“ Sie nahm den Hörer des Telefons ab und wählte Ingas Nummer an. „Inga? Würdest du bitte ein Hotelzimmer für Jonas Lavander organisieren? Ja, ich weiß, dass es zurzeit ein bisschen schwierig ist … Ja, sag mir bitte gleich Bescheid, wenn du Näheres weißt.“
„Ihre Angestellte wird auch nicht mehr Glück haben als ich.“ In Jonas’ Blick lag eine Mischung aus Amüsement und Ärger, die Sabrinas Blut zum Kochen brachte. „Sie sollten sich besser mit dem Gedanken anfreunden, für die nächsten Tage einen Gast im Haus zu haben. Es wäre doch mehr als unhöflich, die freundliche Einladung Ihres Adoptivvaters einfach zu widerrufen, finden Sie nicht? Zumal das Angebot meines Auftraggebers für Sigmund Ahlström vielleicht die letzte Hoffnung darstellt.“
„Und wer sagt Ihnen, dass es nicht noch weitere Interessenten gibt?“
Jonas schüttelte den Kopf. „Machen wir uns nichts vor – es gibt sie nun mal nicht, so einfach ist das.“
Sie warf ihm einen verärgerten Blick zu und trommelte nervös mit den Fingerkuppen auf der Tischplatte. Verflixt, sie wollte ihn nicht bei sich im Haus haben. Wenn sie die Firma für Sigmund retten wollte, dann musste sie unter allen Umständen einen kühlen Kopf bewahren. Und das ging einfach nicht, wenn dieser unverschämte Mensch sich bei ihr einquartierte!
Ingas Rückmeldung ließ nicht lange auf sich warten. Und sie fiel niederschmetternd aus: Tatsächlich war zurzeit nicht einmal ein Zimmer in irgendeiner heruntergekommenen Absteige zu bekommen. Natürlich stand es Sabrina frei, Jonas trotzdem einfach vor die Tür zu setzen. Sie konnte ja nicht einmal sicher sein, dass Sigmund ihm tatsächlich ein Zimmer angeboten hatte, wie er behauptete. Doch ihr war auch klar, dass ihr Adoptivvater ein solches Verhalten niemals gutgeheißen hätte. Er legte größten Wert auf Verbindlichkeit und Gastfreundschaft. Und außerdem hatte er ja recht: Osvald Kron war bisher der einzige Interessent für
Ahlström Hemslöjdforening
. Wenn sie verkaufen wollte, würde sie mit Jonas verhandeln müssen, daran führte kein Weg vorbei. Aber wollte sie das überhaupt? Gab es wirklich keine Alternative?
Sie nickte knapp. „Also gut, Inga wird Ihnen einen Raum im Gästehaus fertig machen.“ Sie musterte ihn. „Gibt es sonst noch etwas? Wenn nicht, würde ich mich nämlich gern wieder an die Arbeit machen.“
„T
ack så mycket.
Vielen Dank für
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