Hand in Hand in Virgin River
Klasse. Er bat die Jungs, sich an den Tisch zu setzen und es gab eine kleine Drängelei, bevor sie taten, was er gesagt hatte. Stu ermahnte sie: „Jungs! Erinnert euch an unsere Vereinbarung!“
Sie hörten sofort auf, ließen die Köpfe hängen und verhielten sich still. Mann, so etwas hatte Courtney vorher noch nie erlebt. Vielleicht hatte sich doch so einiges geändert – Sherry war guter Laune, Stu schimpfte mit seinen Söhnen, und die Jungs waren beinahe menschliche Wesen.
Eine paar Minuten später erschien ein weiteres Paar in der Lounge, und alle lächelte beim Anblick der Familie Lord. Die beiden hatten ebenfalls zwei Kinder dabei, vermutlich so um die drei und vier Jahre alt. Man umarmte sich gegenseitig und schüttelte sich die Hände, und schon lief die sehr hübsche Frau direkt auf den Platz zu, wo Courtney hockte, beugte sich zu ihr hinunter, um ihr auf einer Augenhöhe zu sein und meinte: „Du musst Courtney sein! Ich bin Ann Paget! Ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich bin, Courtney! Das Au-pair-Mädchen hat ohne eine Nachricht zu hinterlassen gekündigt, und jetzt sind wir geliefert! Glaub mir, Dick und ich werden es dir vergüten – ich verspreche es!“
„Hm?“, fragte Courtney total irritiert.
„Und das“, fuhr Ann fort und schob die Kinder in ihre Richtung. „Das sind Alison und Michael. Kinder, das ist Courtney. Begrüßt sie.“
„Hallo“, erwiderte Michael, der Ältere. Das kleine Mädchen nahm einfach den Daumen in den Mund und versteckte sich hinter dem Bein ihrer Mutter.
„Ach, es ist noch früh“, erklärte Ann. „Sie sind normalerweise freundlicher und offener.“ Dann lachte sie. „Darauf musst du aufpassen! Diese beiden würden glatt mit einem Fremden mitgehen!“
„Wie bitte?“, stieß Courtney hervor. Die schreckliche Wahrheit dämmerte ihr so langsam. „Ich verstehe nicht“, entgegnete sie hoffnungsvoll.
„Courtney“, sagte Stu. „Komm mal einen Augenblick zu mir, Süße.“ Er fasste sie am Arm und zog sie von ihrem Stuhl hoch. Courtney warf einen Blick über die Schulter und bemerkte, wie Sherry Ann und Dick Paget zur Bar begleitete, um ein paar Bloody Marys zu bestellen, während Stu Courtney weiter in die Lounge hinein führte. Er nahm weit genug von den anderen entfernt, damit man sie nicht hören konnte, auf einem Sofa Platz. „Die Abmachung ist folgende, Courtney. Diese Menschen sind sehr wichtig für mein Geschäft. Er ist ein bekannter Regisseur. Wenn ich ihn für diesen Film gewinne, bin ich ein gemachter Mann. Ich bin bereit, eine Vereinbarung mit dir zu treffen – hilf mir, und du wirst nie wieder etwas mit mir zu tun haben. Falls du diese Sache vermasselt, garantiere ich dir, dass du Lief Holbrook nie wiedersehen wirst. Ich habe das Sorgerecht. Ich bin dein leiblicher Vater. Er würde dich nicht einmal mehr an den Wochenenden besuchen dürfen.“
„Dir helfen, wie?“, fragte sie, ihn finster anfunkelnd.
„Du nennst mich Dad und kümmerst dich um die Kinder. Mehr nicht. Wir werden eine schöne Zeit miteinander verbringen, und nachdem alles vorbei ist, werden dir Dick und Ann einen Haufen Geld für das Babysitten bezahlen. Das ist alles.“
„Ich will zu meinem Dad!“, erwiderte Courtney.
„Ich meine es ernst, Courtney. Solltest du es jetzt vergeigen, werde ich mit Lief um das Sorgerecht kämpfen. Ich bin dein leiblicher Vater und werde gewinnen.“
„Nachdem du mir so was angetan hast?“, stieß sie hervor.
„Was denn antun? Dich zu einem sündhaft teuren, perfekten Urlaub nach Hawaii einzuladen? Ich bin sicher, dass mich der Richter sofort deswegen einsperren lassen wird!“
„Urlaub auf Hawaii – es hieß, wir fahren nach Disney World! Mein Dad hat Tickets für dieselbe Maschine und ein Zimmer im …“
Stu lächelte. „Ich erzähle dir mal, wie es ist. Hilf mir bei dieser Geschichte. Pass auf die Kinder auf, damit Dick und Ann sich ein bisschen amüsieren können. Das wird nicht so schlimm werden. Und sobald es vorüber ist, kehrst du mit deinem Ritter in der glänzenden Rüstung in die Berge zurück, und ich lasse dich in Frieden. Ich brauche diesen Geschäftsabschluss, Courtney. Und zwar nötiger denn je.“
„Ich babysitte nicht! Ich habe noch nie babygesittet!“
„Du bist doch ein kluges Mädchen. Ann und Dick werden dich nicht ganz allein lassen mit den Kleinen. Spiel einfach mit den Kindern und gib acht, dass ihnen nichts geschieht. Es ist ja nicht so, als ob du ihnen die Windeln wechseln
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