Hand in Hand in Virgin River
süß.“
„Und echt guten Sex, Sex, der die Welt auf den Kopf stellt, befriedigenden Sex, grundsätzlich …“ Sie verstummte. Aber er wartete ab und schaute sie, die Augenbrauen neugierig hochgezogen, an. Sie holte tief Luft. „Grundsätzlich noch nie.“
Lief schwieg einen Moment lang. „Du meinst … noch nie?“, hakte er nach. Als sie nickte, fragte er. „Und was ist mit süßem, gemütlichem Blümchensex?“
„Nicht wirklich. Ich hatte ein paar kurze Affären. Mit Männern, mit denen ich beruflich zu tun hatte, du weißt schon. Das war immer schnell vorbei. Und nachher hatte ich mich immer gewundert, weshalb ich so ein Aufhebens davon gemacht hatte.“
„Erwischt“, erwiderte er und strich ihr das Haar an den Schläfen nach hinten. „Falls du dich jemals dazu entschließt, dein Fachgebiet zu wechseln, könntest du vielleicht Seminare geben. Für Frauen, die wirklich eine Herausforderung für Männer bedeuten, ich glaube, du hast ein großes Talent dafür …“
„Ich würde es dir nicht übel nehmen, wenn du jetzt denken würdest, dass das hier Zeitverschwendung für dich ist.“
Er lag immer noch auf ihr, sah ihr in die Augen und lächelte. Schließlich widmete er sich wieder ihrem köstlichen Mund, neckte sie, reizte, schob ihre Lippen auseinander und wartete darauf, dass ihre Zunge auf sein Spiel einging, bis er Kelly noch leidenschaftlicher und fordernder küsste. Er küsste sie mit ganzem Körpereinsatz, und sie spürte das und reagierte, indem sie sich ihm entgegenpresste. Als sie heftig atmend nach Luft rang, verringerte er die Intensität seiner Bewegungen ein wenig. „Nein, Pech gehabt, Liebes. Dieses Mal wirst du dich nicht fragen, weshalb du dir überhaupt die Mühe gemacht hast. Glaub mir.“
„Küss mich noch einmal“, bat sie. „Das ist sehr gut. Jedenfalls, wenn du dich voll einsetzt.“
Oh, das wird gut, dachte Courtney, als sie das Wartezimmer des Therapeuten betrat. Der Button-down-Kragen des kurzärmligen Hemdes, das der Typ trug, hätte nicht enger an seinem langen, dünnen Hals sitzen können. Er sah ein bisschen aus wie ein Fischreiher.
„Courtney, hallo!“, begrüßte er sie gut gelaunt. „Ich bin Jerry.“
„Hi“, erwiderte sie mit einem Pokerface.
„Komm herein.“ Er machte einen Schritt zur Seite und ließ sie in sein Büro vorgehen. Sie setzte sich auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch, hinter dem er Platz nahm. „Etwas an deinem Verhalten sagt mir, dass du schon öfter beim Therapeuten warst.“
„Schätzen Sie?“, fragte sie und zog gelangweilt eine ihrer dünnen schwarzen Augenbrauen hoch.
„Angenommen das wäre der Fall, was meinst du, worüber wir sprechen sollten?“
Sie lehnte sich zurück. „Ich vermute, Sie wollen mit mir über den Tod meiner Mutter reden.“
Er zeigte sich nicht im Mindestens schockiert. Er neigte den Kopf und sagte: „Ich würde damit angefangen haben, dich zu fragen, wie es dir hier so geht. Das muss ja eine ziemliche Umstellung für dich sein.“
„Ziemlich“, antwortete sie und wiederholte seine Beschreibung. Sie wusste, dass sie die Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten hatte – sie konnte dies hier als Herausforderung betrachten, es sich leicht machen, interessant oder schrecklich. „Es ist ein bisschen ländlicher, als ich es gewöhnt bin.“ Sie hatte sich für interessant entschieden.
„Kennst du schon ein paar Leute? Hast du dich schon mit jemandem angefreundet?“, fragte er.
„Ich habe eine Freundin, allerdings gehört sie mehr zu der Sorte, die mich braucht, damit ich ihr bei den Schulaufgaben helfe. Wenn sie sie irgendwann mal begriffen hat, will sie vielleicht nicht mehr mit mir befreundet sein.“
„Das ist ein trauriger Gedanke“, entgegnete er. „Glaubst du nicht, dass sie lieber mit jemandem lernt, den sie mag anstatt mit jemandem, den sie einfach nützlich findet?“
Courtney überlegte, vielleicht doch lieber zur Variante schrecklich zu wechseln. Aber seltsamerweise schien der Mann sie zu verstehen. „Ich schätze, sie mag mich vermutlich. Auf ihre Art.“
„Und magst du sie?“, wollte er wissen. „Auf deine Art?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich nehme es an.“
„Dann lass uns hier anfangen. Was gefällt dir an ihr?“
Finster schaute Courtney ihn an. „Ihre Lahmarschigkeit geht mir nicht total auf die Nerven.“
Jerry lächelte nachsichtig. „Was noch?“
Sie entschied sich, Mitleid mit ihm zu haben, weil er ein echt minderbemittelter Schwachkopf war. „Ich
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