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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Mal. Und sie meldet sich immer sonntags bei mir, bevor sie in die Kirche geht. Sie ist so altmodisch. Sie erlaubt sich dieses Ferngespräch nur einmal pro Woche, obwohl wir alle ihr gesagt haben, dass sie sich nicht um die Kosten kümmern soll. Doch bei ihren Sonntagsanrufen will sie immer zwei Dinge wissen. Wie es mir geht und wie es dir geht.“
    Courtney schwieg einen Augenblick lang. „Echt?“, fragte sie schließlich.
    Er nickte. „Sie macht sich so viele Sorgen um dich, seit deine Mom gestorben ist. Wenn du lieb zu ihr sein könntest, wäre ich dir sehr dankbar. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, denke ich, es könnte das letzte Mal sein. Du musst nicht so tun als ob, aber du könntest sie einfach besonders freundlich behandeln, sie vielleicht Gram nennen wie früher. Ich glaube, das würde ihr gefallen. Und ich würde es dir hoch anrechnen.“
    Wieder diese Stille. Und dann sagte sie: „Könnte ich machen. Unter einer Bedingung …“
    „Ferrari? Porsche?“
    Sie kicherte. „Ich möchte den See mit den Gänsen sehen. Aber wir bleiben im Auto.“
    „Abgemacht“, erwiderte er. „Danke, Court.“
    Liefs Mutter hatte sie erwartet. „Ich bin so froh, so froh“, sagte sie und schloss erst Courtney und anschließend Lief in die Arme. „Die anderen schauen später vorbei, um euch zu begrüßen, und morgen versammeln sich alle zum großen Truthahnessen.“
    „Fantastisch“, meinte Lief. Dann kam sein Vater in die Küche gestolpert, mit seiner Zeitung in der Hand. Wenn sein Vater im Haus war, klebte diese Zeitung an seiner Hand. „Dad“, begrüßte ihn Lief und nahm ihn in den Arm. „Wie geht es dir?“
    „Gut. Ziemlich gut“, erwiderte er. Dann sah er Courtney an. „Nun, junge Dame“, sagte er.
    „Selber nun“, entgegnete sie. Aber sie schenkte ihm ein Lächeln.
    „Er hat Arthritis“, erklärte Liefs Mutter. „An beiden Knien und in der Hüfte.“
    „Das ist nicht schlimm“, wandte er ein. „Hab zu viele Kartoffeln geerntet, glaube ich. Deshalb habe ich jetzt diese Probleme – Arthritis.“
    „Hast du Hunger? Wir können euch ein paar Brote schmieren.“
    „Mir geht’s gut, Mom. Hab im Auto gegessen. Eigentlich die ganze Fahrt über. Court?“
    „Nee. Trotzdem danke.“
    „Nun, dann holt euch Kaffee. Courtney, es gibt auch Limonade. Ich kümmere mich jetzt am besten wieder ums Backen, damit ich alles erledigt habe und mich morgen auf den Vogel konzentrieren kann.“
    „Bringen die Mädchen denn nichts mit?“, wollte Lief wissen, sich auf seine Schwestern und Schwägerinnen beziehend.
    „Natürlich, natürlich tun sie das. Sie wollten alles mitbringen, doch welchen Sinn hat das denn? Was soll ich denn noch machen, wenn sie die ganzen Vorbereitungen übernehmen? Ich brate den Vogel, backe das Brot und habe beschlossen, dass ich für die Kleinen noch ein paar Plätzchen da haben will. Junge, nimm dir einen Kaffee.“
    In der Mitte des Raumes befand sich ein großer Tisch aus Massivholz, der als Arbeitsfläche diente. Vermutlich war er schon so alt wie seine Mutter, die dahinter stand und deren Hände in einer Schüssel voller Teig steckten. Courtney gesellte sich zu ihr. „Was für eine Art von Brot ist das?“, erkundigte sie sich.
    „Nur mein Basisteig. Nichts Besonderes. Ich backe ein paar Brötchen und stelle vielleicht noch was beiseite für ein paar Zimtschnecken zum Frühstück …“
    „Hast du schon mal so einen französischen Baguettezopf gemacht?“, fragte Courtney.
    Ihre Gram hob den Kopf. „Nicht dass ich wüsste, Courtney.“
    „Soll ich dir zeigen, wie es geht?“
    Überrascht sagte Liefs Mutter „Das wäre sehr nett.“
    „Nun, ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie lange er backen muss“, erklärte Courtney und griff in den Behälter mit dem Mehl, um ein bisschen davon auf die Arbeitsfläche zu streuen. „Und ich bräuchte ein geschlagenes Ei, um den Zopf damit zu bestreichen.“
    Ihre Großmutter schob den Teig zu ihr und ging zum Kühlschrank. „Die Backzeit finden wir schon heraus“, sagte sie und holte ein Ei heraus. Sie schlug es in eine Schüssel und verquirlte es mit der Gabel.
    „Und hast du einen Pinsel? Es ist das Beste, wenn man es drauf pinselt.“
    „Natürlich“, antwortete Liefs Mutter. „Lass mich mal schauen, wie du das machst.“
    Also knetete und rollte Courtney drei wie dicke Schlangen aussehende Teigstreifen aus und verflocht sie dann vorsichtig miteinander, während Gram alles genau verfolgte. Sie verschlang die Enden und hatte

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