Hand in Hand in Virgin River
Und ihr fiel auch nicht zum ersten Mal auf, dass sie sich nicht in ihn verliebte. In der Küche flogen überall Entenfedern herum, und es war wunderbar.
Dann begannen sie zu kochen. Kelly nahm überglücklich seine Anweisungen entgegen. Er amüsierte sich selbst vortrefflich und ging jeden einzelnen Schritt mit ihr durch, obwohl sie die Abfolge bereits auswendig kannte. Einmal sagte sie: „Luca, ich kenne das Rezept.“ Und er erwiderte: „Pass auf, mein Liebes, Bella! Ich könnte dich aus dem Konzept bringen! Und das könnte dein Leben komplett auf den Kopf stellen!“
Sie lachte einfach nur – als ob eine andere Zubereitung der Sherryente ihr Leben verändern könnte!
Colin und Jillian kehrten nach einem langen Einkaufstag nach Hause zurück. Nachdem sie sich vorgestellt hatten, verstaute Colin seine neuesten Kunstutensilien im Wintergarten und gesellte sich wieder zu ihnen in die Küche. Er saß eine Weile am Tisch und lachte über das Herumgewirbel am Herd. Jillian ging nach draußen ins Gewächshaus und kam mit einem Eimer voller Salat, Lauch und einigen kleinen Tomaten und dünnen grünen Bohnen wieder. Luca riss ihr alles aus der Hand und schüttete die Sachen in die Spüle, um sie abzuwaschen, zu kochen und zu servieren – Kelly konnte kaum erwarten zu sehen, auf welche Art.
Als Nächstes trafen Lief und Courtney ein, und sobald sie alle bequem am Tisch saßen, stellte Luca eine Platte mit Antipasti vor ihnen ab, die er aus den Fundstücken aus Kühlschrank und Regalen gezaubert hatte. Er hatte eins von Kellys französischen Weißbroten aufgebacken und sich stolz über Konsistenz und Aroma geäußert, bevor er es auf den Tisch legte. Er gab Olivenöl und ein paar Kräuter in ein Gefäß, um das Brot ins Öl zu tunken. Er platzierte Courtney am Kopfende des Tisches nahm ihr jeden Anfall von Missmut und deckte nicht für sich selbst mit ein.
Als Nächstes reichte er ihnen kleine Appetizer mit Entenleber, russische Eier, die er großzügig mit Kaviar garniert hatte, Käse und Tomatenscheiben. Er hatte immer gesagt, dass sich die wahre Größe eines Chefkochs daran zeigte, was er aus den Resten der Vorratskammer machte. Er fuhr fort aufzutragen und einzuschenken, sprach ohne Pause, wie es seine Art war, bis er alle zum Lachen und, wegen des Essens, zum Schwärmen gebracht hatte. Courtney servierte er einen kleinen Topf mit Makkaroni und italischem Käse ganz für sie alleine. Doch es gelang ihr nicht, die anderen davon abzuhalten, von ihrem Essen zu probieren. Ihre Gabeln wanderten regelmäßig in ihren Topf, was sie zum Kichern veranlasste.
Als Luca die Ente vor dem Zerteilen zur Ansicht an den Tisch trug, war selbst Courtney beeindruckt. Luca legte ein scharfes Messer an den paar entscheidenden Stellen an, und das Fleisch, das normalerweise trocken und zäh war, fiel zart und saftig beinahe wie alleine von den Knochen.
„Willst du dich denn nicht hinsetzen, Luca?“, fragte Jillian ihn schließlich.
„Warum? Ich esse die ganze Zeit. Meine Leidenschaft ist es, mein Essen in eure Münder zu bringen. Mangiate! “
Er hörte nie auf zu reden, zu scherzen, sie zu animieren und hielt nur kurz inne, um einen von ihnen mit etwas Köstlichem zu füttern. Selbst Lief genoss die Vorstellung, und für Luca war jede Mahlzeit, der er zubereitete, eine Vorstellung. Natürlich spielte es für Liefs Selbstsicherheit keine geringe Rolle, dass Kelly neben ihm saß und ihre Hand auf seinem Oberschenkel ruhte.
Aber Lucas gute Laune, seine Freude, sein Humor und seine Energie erinnerten sie daran, dass das Kochen ihm alles bedeutete. Es waren nicht Ruhm oder Reichtum, nicht seine vielen Restaurants oder sein Foto auf den Produktetiketten seiner Lebensmittelreihe, sondern die Kreation in der Küche. Mochte er Kelly vielleicht auch wirklich gern haben und stolz auf sie sein, war er jedoch genauso wenig in sie verliebt wie sie in ihn. Er war in sein Handwerk verliebt. Und das gab ihm Halt.
Schließlich und obwohl alle bis oben hin satt waren, tischte er zum krönenden Abschluss noch ein Tiramisu auf.
„Damit habe ich nichts zu tun“, erklärte er. „Außer, dass ich mir sicher bin, dass ich ihr das Rezept verraten habe und wie man es perfekt hinbekommt!“
„Immer Lorbeeren einheimsend“, erwiderte Kelly lachend.
Es war neun Uhr, als die Gruppe aufbrach. Courtney musste am nächsten Tag zur Schule, Jillian in den Garten. Colin hatte auch ein paar Dinge, die er erledigen wollte, und, worauf Kelly hinwies, Luca
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