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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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mir war, als hätte ich dich in deinem blauen Kleid um die Ecke des Gebäudes schleichen sehen, außerdem dachte ich mir, daß du diesen Weg wählen würdest.« Sie deutete auf Shadas zu Zöpfen geflochtene Haare und dann auf die eng anliegende Kampfkombination und das Klettergeschirr. »Ich muß sagen, das Kleid paßte besser zu deiner Frisur als diese Kampfausrüstung. Was sind das für Dinger, die deine Haare zusammenhalten?«
    »Lackierte Zenjinadeln«, erklärte Shada. »Mazzic mag es, wenn ich dekorativ aussehe.«
    »Nützliche Tarnung für eine Leibwächterin«, bemerkte Karoly. »Da wir gerade von Tarnung sprechen, ich nehme an, eine dieser Nadeln ist ein getarnter Signalgeber oder ein Komlink. Laß sie einfach aufs Dach fallen, ja?«
    Shada verzog das Gesicht. »Dir entgeht nichts, nicht wahr?« fragte sie, entfernte den Signalgeber hinter dem rechten Ohr und fügte ihn dem Häuflein Kletterhaken auf dem Boden hinzu. »Ich bin ja so froh, daß wir keine Feinde sind. Wer sind eigentlich diese Wir, die du erwähnt hast?«
    »Ich habe einen Klienten mitgebracht.« Karoly nickte in Richtung der erhöhten Sektion des Daches. »Er wartet dort drüben.«
    … und kauert mit einem Scharfschützen-Elastergewehr bei den Oberlichtern! »Und was tut er da?«
    »Nichts, was dich betrifft«, erwiderte Karoly. »Von jetzt an ist dir dieser Job entzogen.«
    Shada sah sie stirnrunzelnd an. »Wovon redest du eigentlich? Ich bin jetzt seit mehr als zwölf Jahren bei Mazzic. Man kann eine solche Verbindung nicht einfach so mit einem Fingerschnippen beenden.«
    »Wir können, und wir werden«, sagte Karoly. »Es steht mittlerweile fest, daß Mazzics Gruppe niemals die galaxisweite Organisation werden wird, auf die die Mistryl gehofft hatten, als wir dich auf ihn ansetzten. Und da Talon Karrdes Schmugglerallianz fast völlig untergegangen ist, haben die Elf beschlossen, daß deine weitere Anwesenheit hier Verschwendung ist. Es ist Zeit für dich weiterzuziehen.«
    »Gut«, entgegnete Shada und trat zwei Schritte von Karoly zurück auf den Rand des Daches zu, dabei reckte sie den Kopf, als wollte sie versuchsweise einen Blick auf deren Klienten erhaschen. »Ich werde Mazzic heute abend mitteilen, daß ich als seine Leibwächterin kündige. Wir können dann morgen aufbrechen.«
    Karoly schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, aber wir brechen jetzt auf.«
    Shada drehte sich wieder um, richtete einen harten Blick auf Karoly und maß insgeheim die Entfernung zwischen ihnen beiden. Drei Meter. Genau richtig. »Weshalb?« wollte sie wissen. »Weil dein neuer Klient ihn töten will?«
    Sie konnte Karoly sogar im schwachen Licht ein wenig zusammenzucken sehen. Aber als die andere Frau sprach, klang ihre Stimme hinlänglich fest. »Ich schlage vor, du erinnerst dich daran, wer wir sind, Shada«, sagte sie. »Wir sind Mistryl. Wir nehmen Befehle entgegen und befolgen sie.«
    »Ich bin ebenso Mazzics Leibwächterin«, gab Shada leise zurück. »Und es gab einmal eine Zeit, da man den Mistryl Ehre zusprach. Wir kamen unseren Pflichten nach und gehorchten nicht bloß Befehlen.«
    Karoly schnaubte verhalten. »Ehre. Du warst lange außen vor, nicht wahr?«
    »Scheint so«, konterte Shada. »Ich habe mich stets zu glauben bemüht, als Mistryl würde ich ein paar Schritte über dem Abschaum aus Söldnern und Mietkillern stehen. Vergib mir meine Naivität.«
    Karolys Gesicht verfinsterte sich. »Wir tun, was nötig ist, um unsere Leute am Leben zu halten«, gab sie bissig zurück. »Wenn irgendein schleimiger Hutt einem anderen schmierigen Schmuggler ein Messer in den Rücken stoßen will, geht uns das nichts an.«
    »Ich korrigiere: Es geht dich nichts an«, widersprach Shada. »Aber mich schon. Ich habe einen Job, Karoly; und du kannst mir aus dem Weg gehen oder dabei zu Schaden kommen.« Sie griff nach ihrem Klettergeschirr und klinkte die Sicherheitsleine wieder ein…
    Karolys Rechte zuckte irgendwie, dann lag plötzlich ein kleiner Blaster darin. »Keine Bewegung«, befahl sie. »Nimm deine Hände vom Körper weg. Leer.«
    Shada hielt die Arme locker von den Seiten weg und spreizte die Finger, um zu zeigen, daß sie nichts in den Händen hielt oder in den Ärmeln barg. »Du wirst mich umbringen müssen, wenn du mich aufhalten willst«, warnte sie.
    »Das will ich nicht hoffen. Und jetzt umdrehen.«
    Das war’s. Shada spreizte die Arme noch immer vom Körper ab, drehte sich um neunzig Grad und richtete den Blick auf die Oberlichter…
    …

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