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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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einem nicht zu übersehenden Anflug großer Erwartungen steif vor dem Tisch stehen. Mazzic bedurfte einer weiteren Minute, um mit seiner Seite des Handels ebenso zufrieden zu sein, dann schloß auch er seinen Koffer. Er nickte dem Kubaz zufrieden zu und trat einen Schritt vom Tisch zurück. Seine Lippen bewegten sich; offenbar sprach er seine übliche Abschiedsfloskel. Der Kubaz blieb, wo er war… und als Mazzic und Griv einen weiteren Schritt zurücktraten, wich der erwartungsvolle Ausdruck einer verwirrten Miene. Seine lange Schnauze zuckte unentschlossen; es war kaum zu übersehen, daß er gerne aufgeblickt hätte, aber ebenso unübersehbar wollte er vermeiden, damit auf das überraschende Ende hinzuweisen, das er noch immer erwartete.
    Aber wenn eine Überraschung alles war, was er sich wünschte, so konnte Shada ihm den Gefallen tun. Sie richtete das Blastergewehr auf die Basis der Langschnauze des Nichtmenschen und klopfte mit dem Lauf leicht gegen das Oberlicht.
    Alle vier blickten nach oben. Der Gesichtsausdruck des Kubaz ließ sich unmöglich deuten, aber der seines Begleiters machte diesen Mangel mehr als wett. Sein Mund klappte in fassungslosem Unglauben auf, und eine Hand fiel auf den Blaster hinab, den er an der Seite trug. Shada nahm nun seine Stirn ins Visier, und langsam hob er die leere Hand zur Brust. Aus dem Augenwinkel sah sie, daß Mazzik ihr einen knappen Gruß zunickte, dann marschierten er und Griv aus ihrem Blickfeld.
    Shada hielt ihre Waffe noch so lange auf den Kubaz und seinen Freund gerichtet, wie es dauerte, um bis dreißig zu zählen. Dann ließ sie ihnen den gleichen kurzen Gruß zukommen, den Mazzig ihr nach oben geschickt hatte, und trat von dem Oberlicht zurück.
    »Ist es vorbei?« fragte Karolys Stimme hinter ihr.
    Shada sah sich nach ihr um. Die jüngere Frau stand mit undurchdringlicher Miene neben dem toten Attentäter am Rand der zweiten Stufe des Daches. »Ja«, teilte Shada ihr mit. »Dein Klient hat schließlich doch noch beschlossen, von eurer Vereinbarung zurückzutreten.«
    Karoly blickte auf den Leichnam zu ihren Füßen hinunter. »Die Elf werden darüber nicht besonders glücklich sein.«
    »Ich bin daran gewöhnt, daß man nicht besonders glücklich über mich ist«, seufzte Shada und senkte das Blastergewehr. »Ich komme darüber hinweg.«
    »Das hier ist nichts, worüber sich leichthin scherzen läßt, Shada«, brummte Karoly. »Dir wurde ein direkter Befehl erteilt. Du wirst jetzt bei Mazzic bleiben, und noch ehe die Woche vorüber ist, werden sie eine Einheit auf dich ansetzen.«
    »Ich werde nicht bei Mazzic bleiben«, widersprach Shada. »Wie ich dir bereits sagte, werde ich noch heute abend als seine Leibwächterin kündigen.«
    »Und du denkst wirklich, die Elf würden sich damit zufriedengeben?« höhnte Karoly.
    »Ich nehme an, das hängt davon ab, ob irgend jemand unter ihnen ist, der sich noch daran erinnert, wer wir sind«, sagte Shada, während eine tiefe Traurigkeit sich ihrer bemächtigte. Eine Traurigkeit, die sich seit langer, langer Zeit in ihrem Herzen angesammelt zu haben schien. »Die Mistryl, denen ich mich vor nunmehr zweiundzwanzig Jahren angeschlossen habe, waren eine ehrbare Kriegerkaste, die dafür kämpfte, die Überlebenden unseres Volkes zu schützen. Und ehrbare Krieger geben sich bekanntlich nicht mit Mord ab. Ich hoffe, daß wenigstens einige der Elf sich daran noch erinnern.«
    »Vielleicht haben die Elf sich verändert.« Karoly wandte den Blick ab und ließ ihn über die dunklen Dächer der Stadt schweifen. »Vielleicht haben die Mistryl sich verändert.«
    »Vielleicht haben sie das«, erwiderte Shada. »Aber ich nicht.« Sie musterte ihre Kameradin. »Und du auch nicht.«
    Karoly sah sie wieder an. »Wirklich? Ich würde gerne wissen, was ich gesagt habe, um dir diesen Eindruck zu vermitteln.«
    »Es war nichts, was du gesagt hast«, erklärte Shada. »Es war etwas, das du getan hast, nachdem ich deinen Blaster außer Reichweite getreten hatte und du das Messer auf mich gerichtet hast.«
    »Das Messer hat dich davon überzeugt, daß ich auf deiner Seite bin?«
    »Ja«, antwortete Shada. »Du hast immer noch meinen Blaster.«
    Karolys Hand fuhr an ihre Seite. »Ja, ich schätze, den habe ich noch. Ich kann mir denken, du willst ihn wiederhaben.«
    Shada zuckte die Achseln. »Es könnte schwerer sein, eine Erklärung für das zu finden, was sich hier ereignet hat, wenn du ihn bei deiner Rückkehr nach Emberlene noch bei dir

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