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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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weiter ihr Messer vor. »Bring mich nicht dazu, das zu tun, Shada«, knurrte sie.
    Ihre Stimme war kaum mehr als ein Schnarren, und doch glaubte Shada darin auch einen verborgenen flehentlichen Unterton hören zu können. »Also schön, Karoly«, sagte sie weich. »Das werde ich nicht.« Sie ließ abermals den Verschluß der Führung an ihrem Klettergeschirr einrasten und sprang ein letztes Mal am Rand des Daches entlang…
    … und die Sicherheitsleine, die ihre sorgfältig choreographierten Kampfmanöver in sauberen Schlangenlinien hinter Karoly ausgelegt hatten, wurde straff und spannte sich über den Spitzen der flachen Stiefel der jungen Frau. Sie fuchtelte sinnlos mit dem Messer herum, als ihr die Beine unter dem Leib weggerissen wurden, und fiel mit einem dumpfen, schmerzhaft klingenden Geräusch flach auf den Rücken.
    Shada war im nächsten Augenblick über ihr; ein Fuß landete auf dem Gelenk von Karolys Messerhand, während sie die andere Hand zur Seite schlug. Dann stieß sie ihre erstarrten Fingerspitzen in die weiche Stelle unterhalb des Brustkorbes. Karoly krümmte sich unter dem Anprall mit einem qualvollen Ächzen zusammen und kippte dann zur Seite. Shada stieß noch einmal zu, diesmal hinter Karolys Ohr, und die jüngere Frau erschlaffte und lag still.
    Shada atmete schwer, entwand Karolys schlaffer Hand das Messer und durchtrennte die Sicherheitsleine, bevor sie sich am Ende noch selbst darin verhedderte. Der Kampf hatte nicht lange gedauert und war einigermaßen leise über die Bühne gegangen, trotzdem bestand die Möglichkeit, daß Karolys Klient den Krawall gehört hatte und aus seinem Versteck kommen würde, um nachzusehen. Wenn sie es so einrichten konnte, daß sie ihm auf halber Strecke entgegenkam…
    Eine Bewegung fast außerhalb ihres Blickfelds war die einzige Warnung. Aber das genügte ihr. Noch während sie sich zur Seite fallen ließ und abtauchte, knisterte dort, wo sie eben noch gestanden hatte, ein Blasterblitz durch die Luft. Sie rollte sich herum, kam auf die Knie, ließ den Blick rasch über den erhöhten Teil des Daches schweifen und lokalisierte den Angreifer: eine flach auf dem Bauch liegende Gestalt in einem schwarzen Poncho mit Kapuze; die weit vorragende Mündung eines Blastergewehrs zielte genau auf Shada. Sie riß die Rechte hoch und warf Karolys Messer nach dem Mann.
    Der Scharfschütze rollte sich sofort auf die Seite, und barg den Kopf in der relativen Sicherheit zwischen Schußarm und Gewehr. Die Waffe, die immer noch auf Shada gerichtet war, spuckte ihre tödlichen Blitze jetzt im Dauerfeuer. Doch in diesem Fall hatte der alte Kopfgeldjägerreflex ihn verraten. Das Messer traf das vorhergesehene Ziel genau: nicht den sich duckenden Scharfschützen, sondern das aufflackernde Blasterfeuer aus seiner Waffe. Es durchtrennte die Schußlinie genau vor der Mündung des Gewehrs; die Blitze trafen auf die Klinge und sprengten sie in einer Detonation aus geschmolzenen Splittern und zurückgeworfenem Licht auseinander.
    Und während der nun folgenden zwei Herzschläge würde der Scharfschütze wirksam geblendet sein.
    Und zwei Herzschläge waren alles, was Shada brauchte. Sie federte vom Boden des Daches aus in die Höhe, sprang über das stotternde Blasterfeuer hinweg, das nunmehr blind in ihre Richtung zielte, und griff rasch in ihr zu Zöpfen gebundenes Haar nach einer der lackierten Zenjinadeln, das sich in einer Kaskade aus geflochtenen Strähnen löste, und als ihre Füße das Dach wieder berührten, warf sie die Nadel.
    Und mit einem letzten gedämpften Klappern verstummte der Blaster.
    Im nächsten Augenblick war sie neben dem Scharfschützen, nahm die Waffe aus den Händen des toten Mannes und rannte wieder quer über das Dach. Falls dieser Scharfschütze lediglich die Rückendeckung und nicht der eigentliche Angreifer gewesen war, bestand immer noch die Möglichkeit, daß sie gescheitert war. Sie kam schlitternd bei den Oberlichtern zum Stehen, ging an deren Rand in die Hocke und spähte in den Raum mit den hohen Wänden darunter.
    Sie war nicht gescheitert. Drei Meter unter ihr befand sich ein kunstvoll geschmückter Tisch, an dessen einer Seite sie Mazzic und Griv und auf der anderen den Kubaz und einen grobschlächtig wirkenden Humanoiden sah.
    Die beiden Parteien hatten bereits ihre Koffer getauscht und waren soeben dabei, ihren neuen Gewinn zu prüfen. Der Kubaz schloß den Deckel nach einer, wie es schien, eher oberflächlichen Überprüfung, dann blieb er mit

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