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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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nichts einbringen, wenn sie stürzte, ehe sie das Dach erreichte.
    Andererseits, wenn an Mazzics Verdacht hinsichtlich dieses Treffens irgend etwas dran war, so wäre es ebenso sinnlos, zu spät dort oben anzukommen wie überhaupt nicht anzukommen. Jetzt lagen noch ungefähr zwei Meter Mauer vor ihr, schätzte sie, als sie nach oben spähte, und es würde noch etwa die doppelte Anzahl Minuten vergehen, bevor Mazzic und Griv oben ankommen würden. Sie befestigte die dünne, fast unsichtbare Sicherheitsleine an dem Anker und wartete nicht, bis das leise Zischen der molekularen Verschmelzung von Anker und Mauer verklungen war. Sie passierte das Nest des Felsseglers und setzte den Aufstieg fort.
    Sie hatte das Ende der Wand beinahe erreicht und langte gerade mit einer Hand nach deren Rand, als sie ein verhaltenes Geräusch vernahm.
    Sie erstarrte, lauschte, doch der Laut wiederholte sich nicht. Sie ließ langsam die ausgestreckte Hand sinken, zog einen neuen Sicherheitsanker aus dem Geschirr und drückte ihn so weit links, wie sie ausgreifen konnte, gegen das Mauerwerk. Sie hoffte, daß Zischen wäre zu leise, um von wem auch immer dort oben gehört zu werden, verband die Sicherheitsleine mit dem Anker und schloß außerdem die Führung an ihrem Geschirr. Nun würde sie, falls man auf sie schoß, sobald sie den Kopf über den Rand streckte, im Sturz nach unten aufgehalten und in einem engen Bogen um diesen Punkt in der Mauer etwa einen Meter nach oben und einen halben zur Seite ausschwingen. Das war nicht viel, doch bei einem Schußwechsel konnte die Möglichkeit, dem Feind kein sicheres Ziel zu bieten, über Leben und Tod entscheiden. Sie zog behutsam ihren Blaster aus dem Holster und entsicherte die Waffe…
    »Hallo Shada«, sprach eine weiche Stimme unmittelbar über ihr.
    Sie sah nach oben. Eine verhüllte Gestalt stand am Mauerrand und blickte auf sie herab. Sogar in der Finsternis konnte Shada genug vom Gesicht der anderen Frau erkennen… »Karoly?« murmelte sie.
    »Es ist lange her, nicht wahr?« sagte Karoly D’ulin.
    »Würdest du bitte deinen Blaster hier aufs Dach legen und dann heraufkommen.«
    Shada langte nach oben und plazierte die Waffe neben Karolys Füßen, dann dachte sie dran, die Leinenführung vom Geschirr zu lösen, und zog sich den Rest des Weges eigenhändig nach oben.
    Sie richtete sich auf und sah sich kurz um. Hier am Rand war das Dach flach, doch ein paar Meter weiter stieg es in einem scharfen Winkel um einen weiteren Meter oder so an, ehe es flach auslief. Jenseits des Anstiegs konnte Shada den Rand des Rings aus Oberlichtern erkennen, die das Oberdeck krönten – den Raum, wo Mazzic sich in Kürze seinen Geschäften widmen wollte.
    »Du bist vermutlich die letzte Person, die ich hier oben zu sehen erwartet hätte«, bemerkte sie und drehte sich wieder zu Karoly um.
    »Das kann ich mir denken«, stimmte diese zu. Sie hob den Blaster auf und ließ ihn irgendwo unter ihrem Umhang verschwinden. »Du kannst diese Kletterhaken ruhig auch noch abnehmen – wir nehmen eine der inneren Treppen nach unten. Laß sie einfach auf dem Dach, wenn’s recht ist.«
    »Aber natürlich«, sagte Shada, schnallte die Haken von den Unterarmen ab und legte sie neben sich auf den Boden des Daches. Sie waren als Waffen nicht sonderlich brauchbar, aber Karoly schien auf Nummer Sicher gehen zu wollen. Shada ging in die Knie, löste auch noch die Fußhaken und richtete sich wieder auf. »Zufrieden?«
    Karoly zog einen Schmollmund. »Du tust gerade so, als wären wir Feinde, Shada. Aber das sind wir nicht.«
    »Ich bin froh, das zu hören«, erwiderte Shada und blickte forschend in das Gesicht der jüngeren Frau. Es war lange her, daß sie zusammengearbeitet hatten – fast zwanzig Jahre, um genau zu sein, seit Tatooine und dem Beinahefiasko mit dem imperialen Hammerstab-Projekt. Die Erinnerung, die sich Shada von diesem Zwischenfall bewahrt hatte, zeigte ihr eine junge und unerfahrene Karoly, die zudem eine gewisse Neigung besaß, den Überblick zu verlieren.
    Doch diese Erinnerung hatte mit der Frau, die nun vor ihr stand, nichts gemein. Irgendwann in den vergangenen zwanzig Jahren hatte Karoly Anmut und Grazie entwickelt, und sie erweckte den Anschein beachtlicher Kompetenz. »Woher wußtest du, daß ich auf dieser Seite heraufkommen würde?«
    »Das wußten wir keineswegs«, antwortete Karoly mit einem Schulterzucken. »Die übrigen Aufstiegsmöglichkeiten zu diesem Dach stehen ebenfalls unter Bewachung. Aber

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