Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
Fehde, seit wir das Imperium aus dieser Gegend vertrieben haben.«
»Vielleicht haben sie beschlossen, die Sache zu Ende zu bringen«, vermutete Renegat Zwei.
»Mit General Bel Iblis und einer Einsatzstreitmacht der Neuen Republik vor ihrer Tür?« wandte Renegat Sechs ungläubig ein. »Woraus bestehen denn ihre Gehirne? Aus Grütze?«
»An alle Schiffe, hier spricht General Bel Iblis«, ließ sich die Stimme des Generals auf der Kommandofrequenz vernehmen und unterbrach die Diskussion. »Wir wurden davon in Kenntnis gesetzt, daß eine starke Streitmacht der Frezhlix sich der Heimatwelt der Sif’kric nähert. Da dieses System nur ein paar Flugminuten entfernt ist, wurden wir gebeten, uns das mal anzusehen.«
Na toll, dachte Wedge säuerlich, während er den Blick über die Einsatzkräfte der Neuen Republik schweifen ließ: eine Dreadnaught der Katana -Flotte, zwei Nebulon-B-Eskortfregatten und drei Sternjäger-Geschwader – und damit sollten sie es mit einer Flotte aufnehmen, die groß genug war, um einen ganzen Planeten anzugreifen?
Bel Iblis schien seine Gedanken erraten zu haben. »Wir haben nicht vor, uns ihnen direkt entgegenzustellen«, fuhr er fort. »Wir müssen im Gegenteil sehr vorsichtig sein, daß wir hier nicht unsere gesetzlichen Grenzen überschreiten. Mehr kann ich dazu nicht sagen, bis wir ankommen und die Lage mit eigenen Augen beurteilen können.«
»An alle Schiffe«, befahl Perris. »Halten Sie sich bereit, auf mein Zeichen in die Lichtgeschwindigkeit zu springen.«
»Was meint er mit gesetzlichen Grenzen?« fragte Renegat Sechs, während die Flotte ihre Vorbereitungen traf.
»Ich würde sagen, wer auch immer Bel Iblis um Hilfe gebeten hat, konnte die Neue Republik nicht offen um Unterstützung bitten«, erklärte Wedge. »Ein Beamter aus den unteren Rängen, vielleicht auch bloß ein aufgescheuchter Verkehrskontrolleur. Und wenn kein offizieller Hilferuf vorliegt…«
»Renegaten-Geschwader – los!« befahl Perris.
»Verstanden«, antwortete Wedge. Er zog die Hebel für den Hyperantrieb zurück, blinzelte, als die Sternlinien aufblitzten – und weg waren sie.
Der Flug zum Sif’kric-System dauerte zwölf Minuten. Wedge brachte die Zeit in der Einsamkeit des Weltraums damit zu, eine letzte Überprüfung der Systeme und Waffen seines X-Flüglers durchzuführen, und fragte sich, wie der legendäre General Garm Bel Iblis hiermit fertig werden wollte.
Der Zeitnehmer tickte runter auf null. Wedge entspannte sich und legte die Hebel um. Wieder leuchteten die Sternlinien…
Er blinzelte. Was…?
Auf dem internen Kanal der Renegaten schnaubte jemand.
»Soll das ein Witz sein?« fragte Renegat Zwei. »Das ist eine Invasionsflotte?«
Wedge blickte auf die taktischen Anzeigen und schüttelte in stiller Übereinkunft den Kopf. Zwei vierzig Jahre alte Kruk-Battlewagons, fünf Fregatten der Lancer -Klasse, die wahrscheinlich halb so alt waren, außerdem vielleicht dreißig moderne Jompers-Zolljagdschiffe.
»Soviel zu der großen, bösen Bedrohung«, kommentierte Renegat Acht geringschätzig. »Die können wir vermutlich ganz allein von hier verjagen.«
»Ich weiß nicht«, sagte Renegat Elf. »Irgendwer scheint sich aber große Sorge um sie zu machen. Seht euch mal den planetaren Rand an – das müssen so an die zwanzig Frachter sein, die dort Schutz suchen.«
»Und noch mal hundert, die es nicht schaffen werden«, stellte Renegat Sieben fest. »Da, an Backbord – die Frezhlix-Flotte hat ihnen den Weg abgeschnitten.«
»Ich sehe es«, bestätigte Renegat Neun. »Diese gerissenen kleinen Mistkerle… das muß die jährliche Schiffsladung Pomm-Womm-Pflanzen sein.«
»Angriffsflotte der Frezhlix, hier spricht General Bel Iblis von der Neuen Republik«, verkündete Bel Iblis’ Stimme. »Bitte erklären Sie Ihre Absichten.«
»Ich bin Plarx«, schoß eine Stimme mit schwerem Akzent zurück. »Ich spreche für die Frezhlix. Unsere Absichten gehen die Neue Republik nichts an. Das hier ist eine Privatangelegenheit zwischen uns und den Sif’krics.«
»Ich fürchte, das kann ich nicht akzeptieren«, entgegnete Bel Iblis. »Jede Aggression gegen ein Mitglied der Neuen Republik geht uns etwas an.«
»Dies ist keine Aggression, General Bel Iblis«, konterte der Frezh. »Wir sind eine Delegation, die hierhergekommen ist, um das Wahlverhalten der Sif’krics hinsichtlich der Drashtine-Initiative zu erörtern.«
Es entstand eine Pause, in der Bel Iblis zweifellos jemanden nachsehen ließ,
Weitere Kostenlose Bücher