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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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sind nicht zufällig irgendwelche Rettungskapseln von der Korvette abgeworfen worden?«
    »Daran habe ich auch zuerst gedacht«, gab Wedge nüchtern zurück. »Aber, nein, es gab keine.«
    »Hatte ich auch nicht wirklich erwartet«, meinte Lando und schüttelte die Gespenster der Vergangenheit ab. Die Geschichte wiederholte sich schließlich niemals wirklich. Alles sprach dafür, daß es so war, wie Janson bereits gesagt hatte: ein simpler Überläufer.
    Und außerdem sprach alles dafür, daß sie es niemals genau wissen würden.
     
    Offiziell hieß der Planet Muunilinst; inoffiziell wurde er von vielen jedoch Moneylend genannt. Und wenn Bastion der politische Mittelpunkt des Imperiums war, so wurde Muunilinst als dessen zentrale Finanzwelt betrachtet.
    Die Gründe für diesen Status waren zahlreich und vielfältig und reichten weit in die Tage der Alten Republik zurück. Die Tatsache, daß der Planet seine Bedeutung auch in diesen dunkleren Zeiten behielt, war ebenso ein Sieg der Trägheit und der Gewohnheit wie eine Folge der beiden Golan-III-Verteidigungsplattformen, die hoch zu Häupten der Welt ihre schläfrigen Kreise zogen.
    Pellaeon stand am Fenster des Konferenzraums und spähte in den Himmel, als eine dieser Plattformen Muunilinsts Sonne passierte und deren Licht für einen Moment trübte. Er erinnerte sich, daß Mufti Disra damals, als die Hauptstadt des Imperiums nach Bastion verlegt worden war, versucht hatte, auch die beiden Golan-III-Stationen dorthin zu überführen. Er hatte argumentiert, daß das Regierungszentrum des Imperiums den Schutz mehr verdiente als die Kreditscheffler – eine von Disras seltenen Fehleinschätzungen und eine der peinlichsten Niederlagen seiner politischen Karriere.
    Jemand hinter Pellaeon hüstelte diskret. »Ja?« fragte Pellaeon und wandte sich wieder dem Tisch zu.
    Alle sechs Führungsoffiziere, die um den Tisch versammelt waren, hatten sich nach ihm umgedreht. »Ich nehme an, Admiral«, sagte der General Suut Ramie leise, »daß Sie und die Muftis sich bereits über dieses Angebot geeinigt haben, nicht wahr?«
    Einen Augenblick lang musterte Pellaeon die Züge des anderen. General Ramie, der Kommandant einer der Golan-Stationen dort oben, war sowohl hinsichtlich seiner Erfahrung und des Respekts, der ihm zuteil wurde, als auch aufgrund seines Alters der Nestor der Defensivstreitkräfte von Muunilinst. Wenn er sich dafür entschied, das Friedensabkommen abzulehnen, würden die anderen sich ihm höchstwahrscheinlich anschließen.
    Aber nein. Die Frage war keine Kampfansage – eigentlich kaum eine Frage. »Die Muftis haben es gebilligt, ja«, erwiderte er. »Aber wenn Sie mich fragen, so machte sie die Vorstellung nicht glücklicher als irgendeinen von uns.«
    »Ich dachte, Sie wären derjenige, der den Vorschlag auf den Tisch gelegt hat«, warf General Jaron Kyte ein, seine Stimme und Augen dunkel von Mißtrauen. »Wie können Sie da behaupten, daß Sie jetzt dagegen sind?«
    »Ich habe nicht gesagt, daß ich dagegen bin«, verbesserte Pellaeon ihn. »Ich sagte, es gefällt mir nicht. Aber meiner professionellen Auffassung nach bleibt uns einfach nichts anderes übrig.«
    »Mir war so, als könnten wir mit der baldigen Inbetriebnahme revolutionärer neuer Systeme und Ausrüstungen rechnen«, sagte Ramie.
    In perfekter zeitlicher Abstimmung flammte eines der Leuchtsignale an Pellaeons Komlink auf. »Einige dieser Systeme haben sich als nicht so praktikabel erwiesen, wie ihre Erbauer gehofft hatten«, gab er zurück und beugte sich vor, um die Taste zu drücken, mit der er die Nachricht entgegennehmen konnte. »Und was die Ausrüstung angeht, nun, einiges davon wurde durch entschlossene verräterische Aktivitäten in Mitleidenschaft gezogen.« Die Tür des Konferenzraums, die Pellaeon gegenüberlag, glitt zur Seite…
    … und ein dünner Mann, der den traditionellen Umhang und Anhänger der Muunilinsti-Banker trug, trat ein.
    Seine Reaktion auf einen Raum voller Offiziere hätte interessant sein können, doch Pellaeon sah nicht zu ihm hin. Statt dessen ruhte sein Blick auf den Offizieren, als der Ausdruck von Verblüffung und Entrüstung auf ihren Gesichtern, hervorgerufen durch seine verschleierte Anschuldigung, von der unerwarteten Störung jäh abgeschnitten wurde. Sie wandten sich um – die meisten von ihnen verärgert –, um zu sehen, wer es wagte, sich in Flottenangelegenheiten einzumischen.
    An der linken Flanke des Tisches zuckte General Kyte nervös

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