Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Titel: Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
Warum also sollte er sich abmühen?«, meinte Han, spießte einer der Scheiben auf und tunkte sie in die gelbe Miasra-Soße, wobei er sorgsam darauf achtete, dass der Ärmel seiner Robe nicht in der Soße landete. Ungeachtet der Tatsache, dass auch die Arbeit dieses Morgens sie kein Stück weitergebracht hatte, fühlte er sich jetzt besser.
    Dafür schien es Lando die gute Laune verschlagen zu haben. »Soll das heißen, unser Geld ist ihm nicht gut genug?«, grollte er. »Ich sag dir was, Han, die werden langsam wieder frech.«
    »Ja, ich weiß«, entgegnete Han und nahm einen Bissen, während er die Passanten betrachtete, die über die Straßen rund um das Restaurant hasteten. Sie gingen ihren Geschäften mit leichtem Schritt und einer Zuversicht nach, die sie vermutlich seit Jahren nicht mehr empfunden hatten. Und es bedurfte keines Genies, um den Grund dafür zu erkennen.
    Großadmiral Thrawn war wieder da.
    »Sie müssen sich darüber klar werden, dass sie uns noch immer vollständig unterlegen sind«, stellte er mit vollem Mund fest. »Sie haben nur noch – wie viele? – tausend Systeme?«
    »Das ist nicht viel«, pflichtete Lando ihm bei, angelte sich seinerseits ein Stück Trimpian und tauchte es gefühlvoll in die Miasra-Soße. Lobot, so bemerkte Han, machte sich, frei von jeder Ablenkung durch Konversation oder Übellaunigkeit, die ihn hätten bremsen können, bereits über die zweite Scheibe her. »Aber darauf würde man, wenn man sie sich so ansieht, niemals kommen.«
    »Ja«, nickte Han und sah sich weiter um. Glückliche Menschen, lebensfrohe Menschen, die fest davon überzeugt waren, dass das Universum sich abermals für sie auftun und Wunder über sie ausschütten würde. Das genügte, um ihm die Laune völlig zu vermiesen…
    Er hielt inne. Der würzige Bissen Trimpian zwischen seinen Zähnen war mit einem Mal vergessen. Der Fahrzeugverkehr war für einen Moment zum Stillstand gekommen, als einen halben Block weiter ein Lastengleiter auf eine Verladerampe zurangierte. Und in einem der Landgleiter, die nur wenige Meter vor dem Restaurant hielten…
    »Lando… da drüben«, zischte Han. »In dem offenen grünen Gleiter. Der Typ mit dem dichten blonden Bart.«
    Lando schob den Rand der Kapuze zur Seite, um besser sehen zu können. »Da soll mich doch ein ungewaschener Nerfhirte holen«, keuchte er. »Das ist doch nicht Zothip? Oder doch?«
    »Der Typ sieht auf jeden Fall so aus«, stimmte Han grimmig zu und kämpfte gegen den Drang an, die eigene Kapuze ein wenig tiefer in sein Gesicht zu ziehen. Captain Zothip, der Kopf der Cavrilhu-Piraten und eine der niederträchtigsten halbintelligenten Lebensformen, denen über den Weg zu laufen er jemals das Pech hatte. Wenn man das auf Zothip ausgesetzte Kopfgeld in Rechnung stellte, durfte es eigentlich in der gesamten Galaxis keinen zivilisierten Planeten geben, auf dem er seine hässliche Fratze so offen zur Schau tragen konnte.
    Und doch war er hier, mitten in der Hauptstadt des Imperiums.
    In einem Landgleiter zwischen fünf gleichermaßen hässlichen Leibwächtern eingekeilt, stieß er, als würde ihm die ganze Stadt gehören, obszöne Verwünschungen in Richtung des Lastengleiters aus. »Ich würde sagen, wir haben gerade die Verbindung zwischen den Piraten und dem Imperium gefunden, nach der Luke und ich schon die ganze Zeit gesucht haben«, sagte Han leise. »Inklusive Klone und allem.«
    »Und ich würde sagen, du hast Recht«, nickte Lando, dessen Robe förmlich Falten warf, als ihn ein Schauder überlief. »Ich hoffe bloß, du schlägst jetzt nicht vor, dass wir ihm folgen und uns davon überzeugen.«
    Han schüttelte den Kopf. »Keine Chance, Kumpel. Ich bin vor langer Zeit mal mit ihm aneinander geraten, und ich habe nicht die geringste Lust, es noch mal zu versuchen.«
    »Ich auch nicht.« Lando stieß hörbar die Luft aus. »Weißt du was, Han? Wir werden alt.«
    »Wem sagst du das?«, erwiderte Han. »Komm, essen wir auf und gehen wir in die Bibliothek zurück.«
    Er warf einen Blick in den wolkenlosen blauen Himmel. »Irgendwie wirkt diese Stadt auf einmal viel unfreundlicher als noch vor fünf Minuten.«
     
    Der Lastengleiter beendete sein Manöver, der Verkehr geriet wieder in Fluss, und Solo und seine Begleiter wandten sich wieder ihrem Essen zu.
    Und Karoly legte eine Münze von hohem Nennwert neben ihren nur halb aufgegessenen Imbiss, verließ das Restaurant und fädelte sich in den Strom der Fußgänger ein. Plötzlich gab es etwas

Weitere Kostenlose Bücher