Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
Sicherheitsteam Acht, Sir«, verkündete der junge Sturmtruppler an dem Kombildschirm; seine Stimme klang schneidig – als hätte er gerade erst die Akademie absolviert. »Drei mögliche Zielpersonen wurden in der Nähe des Timaris-Hauses in einem Landgleiter entdeckt. Sicherheitsteam Zwei meldet zwei mögliche Zielpersonen, die einen Juwelierladen im vierzehnten Block der Bleaker-Straße betreten haben.«
»Ich verfüge über Datenmaterial von beiden Teams«, fügte der Sturmtruppler an einer der Computerkonsolen hinzu. »Führe gerade physiognomischen Vergleichstest durch.«
»Er wird die Gesichter mit dem gesamten Datenbestand der Flotte drüben bei Ompersan abgleichen, Euer Exzellenz«, erläuterte der Lieutenant, der neben Disra stand. »Wenn sie jemals Kontakt mit dem Imperium hatten, sind ihre Gesichter da drin gespeichert.«
»Sehr gut, Lieutenant«, nickte Disra und ließ den Blick mit einer Mischung aus Befriedigung und Neid durch den abgedunkelten Besprechungsraum im Gouverneurspalast schweifen. Befriedigung, weil das Kommandoteam, das er hier vor einem Jahr ins Leben gerufen hatte, mit jener Geschwindigkeit und Effizienz arbeitete, die einmal das Erkennungszeichen des gesamten imperialen Militärs gewesen war; und Neid, weil nicht er es war, für den die Männer sich in Szene setzten. »Irgendwelche Vorschläge, Admiral?«
Thrawn, der hinter dem Hauptbildschirm der Komeinheit stand, wölbte höflich die Augenbrauen. In der gedämpften Beleuchtung wirkten seine glühenden roten Augen sogar noch heller als sonst. »Ich schlage vor, Euer Exzellenz«, sagte er, wobei er das Wort vorschlagen kaum merklich betonte, »dass wir zuerst den Stab der Analytiker seine Arbeit tun lassen. Wir gewinnen absolut nichts dabei, wenn wir uns bemerkbar machen, bevor wir nicht sicher wissen, wer die Spione sind.«
»Vielleicht gibt es noch mehr«, konterte Disra, der die höfliche Herablassung plötzlich satt hatte. Ob es nun der Rolle entsprach oder nicht – ob es gefährlich war oder nicht –, es war höchste Zeit, dass er den Schwindler zurechtstutzte. »Coruscant hat seit nunmehr gut zwei Jahren versucht, Bastions Standort in Erfahrung zu bringen. Ich bezweifle, dass sie das hart erkämpfte Wissen bloß dafür vergeuden, ein oder zwei Spione bei uns einzuschleusen.«
Er konnte Tierce’ Blick spüren und den Zorn, den seine verbale Provokation in dem Imperialen Ehrengardisten erregt hatte. Doch Thrawn hob nur höflich die blauschwarzen Augenbrauen. »Und wie lautet Ihre Meinung, Euer Exzellenz? Dass eine Gruppe Saboteure hierher gebracht wurde, um unseren planetaren Schutzschirm zu zerstören und so einen Großangriff vorzubereiten?«
Disra starrte ihn an. Der unerwartete Schlag lenkte ihn momentan von seinem Ärger ab. Das war exakt der Plan, den sie selbst auf Bothawui, der Heimatwelt der Bothans, ausführen wollten. Was, um alles im Imperium, fiel Flim ein, hier und jetzt so offen darüber zu reden?
Der Sturmtruppler an der Computerkonsole erlöste ihn aus seiner plötzlichen Verwirrung. »Der Bericht von Ompersan, Admiral«, verkündete er. »Die verdächtigen Zielpersonen sind sauber und alle als Bürger des Imperiums registriert.«
»Sehr schön«, bestätigte Thrawn. »Setzen Sie die Suche fort. Euer Exzellenz, ich nehme an, Sie haben Ihre Verabredung nicht vergessen.«
Disra blickte auf sein Chrono und verkniff sich eine Reaktion. Ja, Pellaeon würde nun jede Minute im Palast eintreffen. Und zwischen diesem Hinweis auf die Zeit und der Verwirrung, die seine spitze Bemerkung über Saboteure verursacht hatte, war es dem Schwindler gelungen, die verbale Attacke des Muftis zu entschärfen, ohne dabei etwas zu sagen, das als Insubordination ausgelegt werden konnte.
Das war genau das, was der wahre Thrawn wahrscheinlich getan hätte. Disra nahm an, dass er darüber wohl glücklich sein sollte. »Danke für die Gedächtnishilfe, Admiral«, sagte er. »Machen Sie hier weiter. Und informieren Sie mich augenblicklich – augenblicklich –, wenn Sie etwas gefunden haben.«
Sie hatten sich vor einer halben Stunde wieder an die Arbeit gemacht, als Lobots behände Finger plötzlich innehielten. »Was gibt es?«, fragte Han. Der Geruch der Miasra-Soße in seinem Atem wehte an Landos Nase vorbei, als Han sich über seine Schulter beugte. »Sind wir drin?«
»Keine Ahnung«, erwiderte Lando und sah Lobot stirnrunzelnd an. Das Gesicht des anderen hatte sich fast genau in dem Augenblick, als seine Finger
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