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Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Titel: Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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präsentablen Zustand zu versetzen.
    Das schnell fließende Wasser war flach und eiskalt. Mara bespritzte sich von oben bis unten damit, um nicht allzu sehr unter dem Temperaturschock zu erzittern. Ein paar Tropfen Reinigungslösung kraftvoll in Haut und Haar gerieben, ein letztes Eintauchen in das flüssige Eis des Baches, um die Lösung abzuspülen, und sie war fertig. Ein etwas wärmerer Lufthauch folgte dem Weg, den das Wasser nahm, und Mara blieb mehrere Minuten in dem Luftstrom stehen, rieb sich die verbliebenen Wassertropfen ab und schüttelte ihr Haar, bis sie beinahe trocken war. Sie glitt wieder in den Overall, sammelte ihre Habseligkeiten ein und kehrte zu ihrem Lager zurück.
    Gerade rechtzeitig. Sie war noch damit beschäftigt, ihre Ausrüstung wieder in den entsprechenden Fächern des Überlebenstornisters zu verstauen, als sie das erste Aufflackern von Licht wahrnahm, das von den felsigen Wänden und der hohen Decke zurückgeworfen wurde. Sie rollte den Schlafsack auf, stopfte ihn in den Tornister, nahm in ihrem Sessel Platz – ein weiterer mehr oder weniger flacher Stein – und wartete.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis der hüpfende Lichtschein sich schließlich als Jedi-Meister mit einem Glühstab entpuppte; aber als es so weit war, erkannte sie auch den Grund für sein langsames Vorwärtskommen. Luke krümmte sich unter der Last eines jener Enthält-alles-außer-Alluvialdämpfern-Überlebenstornister, die Karrdes Leute so gern zusammenstellten, und neben ihm her rollte ebenso unbeholfen wie unverzagt sein Astromechdroide R2 über den unebenen Boden.
    »Mara?«, rief Luke; seine Stimme hallte durch die Höhle.
    »Hier drüben«, gab Mara zurück, erhob sich und winkte mit ihrem Glühstab. »Du hast dir wirklich Zeit gelassen.«
    »Tut mir Leid«, erwiderte er trocken und kam auf sie zu. »Wir konnten die hiesige Luftgleiter-Vermietung nicht finden und mussten zu Fuß gehen. Du siehst gut aus.«
    »Du siehst schrecklich aus«, konterte sie und musterte ihn mit einem kritischen Blick. Seine Jacke sowie der Overall darunter waren voller Schmutz- und Schweißflecken und hier und da von kleinen Rissen und Löchern gesprenkelt. »Wie weit bist du denn gelaufen? Um den halben Planeten?«
    »Nein, bloß ungefähr zehn Kilometer«, antwortete er, zog sich den Tornister von den Schultern, ließ ihn zu Boden fallen und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Aber auf dem ganzen Weg gab es bloß Felsspalten und Wildnis.«
    »Und Dornbüsche, so wie es aussieht«, ergänzte Mara und deutete auf die Risse in seinem Overall. »Willst du dich waschen? Da drüben fließ ein Bach, in dem nicht allzu viel Eis treibt.«
    Der Droide gluckste. »Später vielleicht. Wie bist du behandelt worden?«
    Mara zuckte die Achseln. »Durchwachsen«, erwiderte sie dann. »Zuerst habe ich gedacht, ich würde hier gefangen gehalten. Aber es schien ihnen gleichgültig zu sein, wenn ich mich in der näheren Umgebung bewegte, also nahm ich an, ich könnte mich geirrt haben. Andererseits ließen sie mich jedoch nie weit in eine Richtung gehen – und sie haben auch immer noch mein Lichtschwert und den Blaster, den sie mir abgenommen haben.«
    »Deinen Blaster?«
    »Ja, meinen Blaster«, gab Mara zurück und verlieh ihrer Stimme einen ungehaltenen Unterton. Die Nichtmenschen hatten ihr die beiden wichtigsten Waffen weggenommen, aber der winzige Reserveblaster, der sich in einem Holster an ihren Unterarm schmiegte, war ihnen entgangen. Sie hatte bisher noch keine Gelegenheit gefunden, die Waffe einzusetzen, aber sie wollte auch nicht, dass Luke unwillkürlich ihre Existenz verriet. »Und meine Lichtschwert«, sagte sie noch einmal. »Ich bin mir also nicht sicher, was hier vorgeht.«
    »Ja, meine Qom-Jha-Führer haben mir bereits berichtet, dass du Probleme hattest, sie zu verstehen«, bemerkte Luke. Offenbar war die den Blaster betreffende Botschaft bei ihm angekommen. »Das hört sich für mich so an, als hätten sie dich nur deshalb hierher gebracht, damit du stets in Sicherheit warst.«
    »Das habe ich befürchtet«, entgegnete Mara, die fühlte, wie ihre Wangen sich erhitzten, und hoffte, dass ihr Ärger nicht sichtbar wurde. Es war schon schlimm genug, dass jemand den ganzen Weg hierher bis zum Rand der Unbekannten Regionen zurücklegen musste, um sie zu retten, nachdem sie mit dem Kopf gegen jenen Felsen gerannt war. Schlimmer noch, dass es sich dabei ausgerechnet um den Jedi-Meister Luke Skywalker handeln musste, der

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