Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
kennen unsere Namen offenbar bereits. Und Sie sind…?«
»Moranda Savich«, antwortete sie. »So eine Art nachgeordnete Angestellte ihres alten Freundes Talon Karrde. Und wenn ich es mir recht überlege, geben doch Sie lieber einen aus.«
Der Kellnerdroide brachte die Getränke, verschüttete die übliche Menge über den Steinguttisch, nahm Wedge’ Münze an und rollte davon. » Chakat sai kae «, sagte Moranda und hob ihr Glas. »War es so richtig, Corran? Ich habe die korrekte Aussprache dieses Trinkspruchs noch nie beherrscht.«
»Fast«, brummte Corran, hob mit unübersehbarem Missfallen den Blick von seinem Datenblock und sah Wedge an. »Nun?«
Dieser hob die Schultern. »Scheint alles in Ordnung zu sein.«
»Das genügt nicht«, bemerkte Corran finster. »Ich stelle außerdem fest, dass der einzige Weg, uns davon zu überzeugen, dass dieses Empfehlungsschreiben wirklich von Talon kommt, darin besteht, die ID-Kodes über Coruscant laufen zu lassen.«
»Dann bequemen Sie sich doch zum Verbindungsbüro der Neuen Republik und lassen Sie die Überprüfung von dort aus durchführen«, empfahl Moranda und nahm einen großen Schluck von dem blassgrünen Getränk, das sie bestellt hatte. »Wir haben schließlich nicht alle Zeit der Welt, wissen Sie?«
»Ja«, murmelte Wedge und versuchte in ihrem vollkommen unbekümmerten Gesicht zu lesen. »Bedauerlicherweise…«
»Bedauerlicherweise können Sie das nicht, wie?«, vermutete sie und musterte Wedge über ihr Glas hinweg. »Das dachte ich mir. Wie peinlich.«
»Warum sagen Sie das?«, wollte Corran wissen.
»Warum sage ich was ?«, konterte Moranda. »Dass Sie auf eigene Faust hier sind – oder dass die Sache peinlich ist?«
»Das Erste«, erwiderte Corran. »Sie hören sich so an, als hätten Sie mehr oder weniger damit gerechnet.«
»Ach, kommen Sie«, gab sie spöttisch zurück. »Ich habe schließlich einen ausgiebigen Blick in Ihre Brieftaschen geworfen, wissen Sie noch? Welchen anderen Schluss lässt es zu, wenn Sie Ihre militärischen IDs hinter den zivilen verstecken?«
»Genau«, nickte Corran und starrte sie auf eine Weise an, von der Wedge annahm, dass es sich dabei wahrscheinlich um das Standardverfahren der Corellianischen Sicherheit handelte. »Was bedeutet, Sie wussten bereits, dass wir diese Geschichte nicht würden überprüfen können, bevor Sie sie vor uns ausgebreitet haben…«
»… und was? – dass ich das da so ganz nebenbei fabriziert habe?«, fragte sie und deutete auf die Datenkarte, die noch in seinem Datenblock steckte.
»Oder es war längst Bestandteil ihrer Sammlung mit einem Dutzend anderer Fälschungen«, schoss Corran zurück. »Woher sollen wir das wissen?«
Moranda hob ihr Glas und spülte den Inhalt hinunter. »Schon gut«, sagte sie und stand auf. »Ich dachte, wir wären auf der gleichen Seite und könnten einander vielleicht helfen. Anscheinend können wir das nicht. Passen Sie das nächste Mal ein bisschen besser auf Ihre Brieftaschen auf.«
Wedge sah Corran an und bemerkte dessen kaum merkliches Nicken. »Bitte, setzen Sie sich wieder, Moranda«, sagte er, erhob sich halb von seinem Stuhl und griff nach ihrem Arm. Er fühlte sich unter dem Ärmel erschreckend dünn an. »Bitte.«
Sie hielt inne und warf jedem der beiden Männer einen nachdenklichen Blick zu. Dann schenkte sie Wedge ein schmallippiges Lächeln und nahm wieder Platz. »Ein Test, vermute ich. Habe ich bestanden?«
»Zumindest reicht es uns, um Ihnen weiter zuzuhören«, teilte Wedge ihr mit. »Fangen wir damit an, weshalb genau Sie hier sind.«
»Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund wie Sie beide«, entgegnete sie. »Karrde sieht eine Explosion kommen, deren Zentrum die Bothans sein werden, und er will herausfinden, ob Kräfte von außerhalb die Zünder auslösen.«
»Und außer Ihnen konnte er niemanden entbehren?«, mutmaßte Corran.
»Wohl kaum«, gab Moranda zurück. »Er hat seine Leute in der gesamten Neuen Republik verteilt, um Bewegungen von Truppen und Ausrüstung zu verfolgen; wieder andere gehen jedem auftauchendem Bericht, jedem Hinweis und jeder Spekulation nach. Es hat sich so ergeben, dass ich hier eingesetzt wurde.«
»Wie lauten Ihre Anweisungen?«, erkundigte sich Wedge.
Moranda wies nickend auf den Ausgang des Ausschanks. »Da draußen fliegt eine Menge Feuerkraft im Orbit herum«, erklärte sie. »Und die Schießerei kann jeden Augenblick losgehen. Aber wer auch immer es direkt auf Bothawui abgesehen haben sollte,
Weitere Kostenlose Bücher