Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
Sie bereits angedeutet haben, wäre es auch ganz unmöglich, ihm einen solchen Vorschlag zu unterbreiten.«
»Und warum?«, fragte Leia.
»Weil wir, wie Ghent entdeckt hat, keine Möglichkeit haben, schnell genug mit ihm in Verbindung zu treten«, erwiderte Elegos. »Und Schnelligkeit ist hier ausschlaggebend, da diese Chance vielleicht schon jetzt kaum mehr besteht.« Er berührte den Datenblock. »Ich weiß nicht, wann der Morishim-Zwischenfall sich ereignet hat, aber es ist offensichtlich, dass die Kräfte, die gegen Admiral Pellaeon arbeiten, sich bereits formiert haben. Auch wenn alle offenen Übergriffe gescheitert sind, kann er nicht bis in alle Ewigkeit auf die Antwort Coruscants warten.«
Sakhisakh warf Leia einen argwöhnischen Blick zu. »Und wen wollen Sie dann bitten, sich in die Hände des Imperiums zu begeben?«
Elegos schüttelte den Kopf. »Es ist nicht erforderlich, jemanden zu bitten«, erklärte er dem Noghri. »Die Lösung liegt auf der Hand. Ich gehe.«
Sakhisakh schien ehrlich verblüfft. »Sie?«
»Aber natürlich«, antwortete Elegos. »Rätin Organa Solo, ich bin verpflichtet, Ghent nach Coruscant zurückzubringen. Wenn Sie mir diese Verpflichtung abnehmen, kann ich unverzüglich nach Pesitiin aufbrechen.«
Leia seufzte. Endlich verstand sie, weshalb es ihr richtig vorgekommen war, Han allein nach Bastion fliegen zu lassen, während sie hier wartete. »Nicht nötig, Elegos«, sagte sie. »Sie können ihn selbst zurückbringen. Ich werde diejenige sein, die nach Pesitiin geht.«
Sakhisakh gab ein heiseres Schnauben von sich. »Das kann ich unmöglich zulassen, Rätin Organa Solo«, kollerte er. »Sich einer solchen Gefahr auszusetzen…«
»Es tut mir leid, Sakhisakh«, entgegnete Leia sanft. »Aber wie Elegos bereits ausgeführt hat, gibt es hier nur eine Lösung. Ich bin die Einzige hier, die über genügend Autorität verfügt, im Namen der Neuen Republik zu verhandeln.«
»Dann nehmen Sie noch jemanden von Coruscant mit«, forderte der Noghri.
»Wie Elegos ebenfalls schon festgestellt hat, haben wir keine Zeit«, stellte Leia fest. »Falls Pellaeon seinen Zeitplan einhält, hält er sich jetzt bereits seit elf Tagen bei Pesitiin auf. Ich muss gehen, und ich muss jetzt gehen.« Sie atmete tief durch. »Wenn es Ihnen nicht gefällt, mit Imperialen zu verhandeln, dann verstehe ich das durchaus. Ich kann den Falken nehmen und allein fliegen.«
»Beleidigen Sie mich bitte nicht«, gab Sakhisakh düster zurück.
»Barkhimkh und ich werden Sie natürlich begleiten. Auch bis in den Tod – wenn es das ist, was uns erwartet.«
»Danke«, sagte Leia. »Und ich danke Ihnen, Ghent, dass Sie mir das hier gebracht haben. Sie haben richtig gehandelt, offenkundige Gesetzwidrigkeiten hin oder her. Treuhänder A’kla, Ihnen danke ich für Ihre Unterstützung hierbei.«
»Eine Sekunde«, warf Ghent ein, dessen Augen abermals einen verwirrten Ausdruck angenommen hatten. »Sie wollen dorthin fliegen? Allein?«
»Nicht allein«, grollte Sakhisakh. »Wir werden bei ihr sein.«
»Ja, klar«, sagte Ghent und blickte von Leia zu Elegos und zurück. »Ich meine… Elegos? Könnten Sie nicht… Sie wissen schon?«
»Mit ihr reisen?«, fragte der Caamasi. »Sicher, ich würde nichts lieber tun. Obwohl ich in der Neuen Republik keinen offiziellen Rang bekleide, besitzt mein Volk doch ein gewisses Verhandlungsgeschick.« Er betrachtete Ghent nachdenklich. »Aber wie ich bereits erläutert habe, stehe ich vordringlich in der Pflicht, Sie nach Coruscant mitzunehmen.«
»Es sei denn, Sie finden sich bereit, eine Fähre nach Pakrik Major zu nehmen und sich ein Linienschiff zu suchen, das sie zurückbringt«, schlug Leia vor.
»Aber ich wollte doch nicht, dass Sie…« Ghents Miene verzog sich zu einem beinahe gequälten Ausdruck. »Ich meine, ich habe ihnen diese Nachricht doch nur gebracht, weil…«
Er seufzte; die Masse der entweichenden Luft schien ihn wie einen erschlaffenden Ballon zusammenschrumpfen zu lassen. »Also gut«, sagte er resignierend. »Ja, alles klar. Ich komme auch mit Ihnen. Warum denn nicht?«
Leia blinzelte. Das war nicht die Entscheidung, die sie von ihm erwartet hatte. »Ich weiß Ihr Angebot zu schätzen, Ghent«, sagte sie. »Aber das ist wirklich nicht notwendig.«
»Nein, nein… versuchen Sie jetzt nicht, mir das auszureden«, entgegnete Ghent. »Ich habe Sie da reingezogen – da sollte ich wohl auch bis zum Ende dabeibleiben. Mir sagt sowieso jeder, ich brauchte mehr
Weitere Kostenlose Bücher