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Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Titel: Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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haben.«
    Shada nickte in stummer Zustimmung und warf einen kurzen Blick auf ihr Taktikdisplay. Die vier verbliebenen Korsare hatten sich zurückgezogen; sie hielten das Tempo der Wild Karrde , waren aber offensichtlich nicht allzu scharf darauf, das Schiff noch einmal anzugreifen. Karrde lenkte den Frachter unterdessen mit Höchstgeschwindigkeit durch den leeren Raum auf den fernen Gasriesen zu, der um den Dayark kreiste, die Zentralwelt der Kathol-Republik. »Ich nehme an, dass sie es als Nächstes mit ihren Ionenkanonen versuchen werden«, sagte Shada. »Kommen wir damit klar?«
    »Leicht«, versicherte Karrde. »Jedenfalls mit so kleinen Ionenkanonen. Sie kommen.«
    Die vier Korsare trennten sich paarweise und rasten über und unter der Wild Karrde hinweg; ihre Ionenkanonen schossen aus allen Rohren. Shada gab einen kurzen Feuerstoß ab, streifte eines der Schiffe an der Oberseite, bevor alle beide unter dem Rumpf der Wild Karrde verschwanden. »Beobachtungsstation?«, rief sie.
    »Sie haben seine Ionenkanone ausgeschaltet«, bestätigte Chal. »Baiig, Sie haben den hinteren Deflektor erwischt…«
    [Sie greifen wieder an], schnitt H’sishis Fauchen ihm das Wort ab. Shada warf einen Blick auf die taktischen Anzeigen und schwang den Turbolaser in die Richtung, aus der der nächste Korsar anfliegen musste…
    Der Angreifer bog um die Schiffshülle der Wild Karrde , sein Laserfeuer prallte aufflammend von der dicken Panzerung des Frachters ab. Shada und Baiig schossen zurück, die Feuerstöße aus den Zwillingslasern trafen den Gegner unmittelbar über dem Bug und ließen ihn in einem strahlend hellen Lichtblitz vergehen.
    Da krachte mit einem ohrenbetäubenden Donnerschlag etwas quer durch Shadas Transparistahlblase.
    »Ich bin getroffen!«, keuchte sie und kämpfte gegen den plötzlichen scharfen Schmerz in der rechten Seite und Schulter an. Rings um sie pfiff kalt der Wind, als die Luft aus der geborstenen Blase strömte. Ihre rechte Hand hing nutzlos herab, mit der Linken zerrte sie an den Gurten. Sie fragte sich vage, ob es ihr wohl gelingen würde, sich zu befreien und aus dem Geschützstand zu entkommen, bevor das Vakuum sie packte. Vielleicht war jetzt alles vorbei…
    Der Sturm ließ in dem Moment nach, als sie die oberste Koppel löste. Ein schlechtes Zeichen. Sie schob ihre Hand in Richtung des unteren Gurts, ihr Blick trübte sich bereits…
    … und mit einem zweiten dumpfen Schlag, den sie mehr spürte als hörte, wichen die Blase sowie die Sterne einer grauen Metallplatte.
    Sie blinzelte; doch noch während ihr nach Sauerstoff dürstendes Hirn sich ein Bild von der Lage zu machen suchte, strömte mit ohrenbetäubendem Brausen Luft in die Blase, und unversehens öffneten fremde Hände die letzten Verschlüsse ihres Geschirrs. »Wir haben sie!«, gellte ihr unangenehm laut eine Stimme ins Ohr. »Aber sie wurde getroffen. Schafft Annowiskri hier herunter, aber schnell.«
    »Bin schon da«, ließ sich auf Shadas anderer Seite eine zweite Stimme vernehmen. Irgendetwas verursachte ein Kribbeln in ihrem Arm…
     
    Sie kam nur langsam wieder zu sich, zumindest zu langsam für eine Mistryl. Sie blieb einen Augenblick lang schweigend liegen und hielt die Augen geschlossen, während sie ihre Lage und ihre körperliche Verfassung beurteilte. Ihre rechte Seite fühlte sich samt Arm irgendwie taub an, und die Kopfhaut juckte, so wie sie es jedes Mal nach einem Bad im Bactatank tat, aber davon abgesehen fühlte sie sich leidlich gut. Leise Atemgeräusche sagten ihr, dass sie nicht allein war, und das Fehlen der Hintergrundgeräusche der Triebwerke legten den Schluss nahe, dass die Wild Karrde es bis nach Dayark geschafft hatte.
    Das war also noch nicht das Ende, und das Leben lag noch vor ihr. Sie schöpfte tief, doch unhörbar Atem und schlug die Augen auf.
    Sie lag auf einer der drei Liegen in der Krankenstation der Wild Karrde . Auf der anderen Seite des Raums saß Karrde und blickte selbstvergessen in den Weltraum hinaus. »Ich nehme an, wir haben gewonnen?«, fragte Shada.
    Karrde zuckte ein wenig zusammen, sein Blick kehrte zu ihr zurück. »Ja, wir haben ohne große Mühe gewonnen«, erwiderte er. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Gar nicht übel«, entgegnete sie und bewegte versuchsweise den rechten Arm. Abgesehen von einer gewissen Steifheit und dem tauben Gefühl, das sie bereits bemerkt hatte, schien es nicht allzu schlimm zu sein – zumindest so lange sie nicht versuchte, den Arm zu weit in eine Richtung

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