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Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals

Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals

Titel: Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Nein!«, schrie der Steuermann, sprang ebenfalls von seinem Platz auf und langte nach ihrer Kehle. Leia packte ihn mit der Macht, änderte die Richtung seines Sprungs mitten in der Luft und beförderte ihn im hohen Bogen über den Monitorring hinweg, wo er als verdrehtes Bündel an der Rückwand der Brücke landete.
    »Wachen!«, rief Av’muru. »Alle Mann!«
    Leia wandte sich wieder der Steuerkonsole zu und erhöhte die Geschwindigkeit des Schiffs weiter. Ihre sämtlichen Sinne erbebten unter einer Warnung, und sie packte genau in dem Moment ihr Lichtschwert, als zwei neue Wachen auf der anderen Seite der Brücke ihre Blaster zückten. Sie feuerten, aber ihre Lähmstrahlen prallten wirkungslos von der Klinge ab. Wieder entriss sie ihnen die Waffen, aber dieses Mal ließ sie sie quer über die Brücke in ihre Richtung segeln und schlug sie mit dem Lichtschwert fast entzwei.
    »Sie werden auf der Stelle damit aufhören«, knurrte Av’muru und ging mit gleichmäßigen Schritten auf sie zu. »Sonst werde ich den Kriegszustand zwischen der Ishori-Konfoderation und der Neuen Republik ausrufen.«
    »Dieses gesamte System schwebt ihn tödlicher Gefahr«, gab Leia mit lauter Stimme zurück. »Sie haben sich geweigert, entsprechende Schritte gegen diese Bedrohung einzuleiten, deshalb habe ich an Ihrer Stelle gehandelt.«
    »Sie riskieren einen Krieg zwischen Isht und Coruscant«, schrie Av’muru, der weiter auf sie zukam. »Sie werden diese Aktion sofort einstellen, und dieses Raumschiff wieder meiner Befehlsgewalt übergeben.«
    Leia sah aus dem Augenwinkel, wie Gavrisom sich im Trab Av’murus Seite näherte; sie konnte jetzt nur noch eine einzige Karte ausspielen. »Es besteht kein zwingender Grund, die Neue Republik da hineinzuziehen«, teilte sie dem Ishori mit. »Ich lege hiermit alle meine Ämter im Rat und Senat nieder und trete von meinem Anspruch auf die Präsidentschaft zurück. Ich bin von nun an nichts weiter als eine Privatperson.«
    »Dann verzichten Sie auch auf sämtliche diplomatische Privilegien«, schnappte Av’muru. Gavrisom hatte den Ishori inzwischen erreicht, und nun hielten beide weiter auf Leia zu. Gavrisoms Gangart verriet Leia, dass dieser sie zuerst zu erreichen versuchte. Vermutlich hoffte er darauf, sie selbst aufhalten zu können, um den politischen Schaden für die Neue Republik, den sie soeben verursachte, so gering wie möglich zu halten.
    Aber dafür war es längst zu spät, und das wusste Gavrisom sicher auch. »Sie befinden sich an Bord eines Kriegsschiffs der Ishori«, fuhr Av’muru fort. »Und Meuterei auf einem solchen Schiff wird mit dem Tode bestraft.«
    Leia fühlte, wie sich ihr die Kehle zuschnürte. Und das, so wurde ihr trostlos klar, war es dann wohl. Der Captain hatte das Wort Meuterei ausgesprochen und damit automatisch die höchste Ebene des Ishori-Kriegsrechts beschworen. Wenn sie jetzt nicht aufgab, hätte er gar keine andere Wahl mehr, als die geballte Macht seines Kriegsschiffs gegen sie ins Feld zu führen.
    Aber konnten die Ishori sie stoppen? Wahrscheinlich nicht. Ganz sicher nicht, bevor sie den Kometen erreichten.
    Doch wie hoch wäre der Preis? Auch wenn sie sie aufhalten konnte, so würde ihr dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht gelingen, ohne am Ende Blut zu vergießen. Wenn ihre Aktion Tote forderte – auch wenn es sich dabei nur um Tote infolge von Querschlägern aus ihren eigenen Waffen handelte –, wäre ihr Schicksal ein für alle Mal besiegelt. Der strenge Kodex des Ishori-Kriegsrechts würde umgehend ihren Tod verlangen.
    Sie würde um der Einheit der Neuen Republik willen aufgeben müssen. Av’muru und Gavrisom waren jetzt fast bei ihr…
    … doch dann wandte sich Gavrisom zu Leias großem Erstaunen seitwärts und blieb abrupt stehen. Sein lang gestreckter Körper versperrte den Durchgang zwischen zwei Konsolen und damit Av’murus Weg. »Das glaube ich nicht, Captain«, sagte er ruhig. »Ich unterstelle dieses Kriegsschiff hiermit dem direkten Kommando der Neuen Republik.«
    »Also übt jetzt auch die Präsidentschaft der Neuen Republik Verrat?«, schrie Av’muru aufgebracht und versuchte Gavrisom gewaltsam aus dem Weg zu stoßen. »Gehen Sie zur Seite oder sterben Sie mit ihr.«
    »Von Verrat kann hier keine Rede sein«, erwiderte Gavrisom. Seine Stimme war noch immer völlig ruhig, aber er hatte sich keinen Millimeter von der Stelle gerührt. »Es sei denn, Sie wollen eine Anklage in diesem Sinne gegen sich selbst

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