Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals
Gesicht zu verziehen, und kam sich wie eine Närrin vor, als sie sich auf Parck und die Chiss konzentrierte, die alle mit dem Rücken zur Wand standen. Natürlich befanden sich keine Ysalamiri im Raum – sie waren nebenan und pressten sich gegen die Wand, von wo aus sie die Männer davor bewahren konnten, dass Mara ihre Gedanken erforschte. Wahrscheinlich hatten sie die kleinen Wesen auch hinter den Seitenwänden platziert, da Fel sich auf seinem Weg durch den Raum so sorgfältig darum bemüht hatte, sich förmlich an die Wand zu schmiegen. Vielleicht waren ein paar von ihnen sogar über die Decke verteilt…
Mara atmete tief durch. Ein Großteil der Anspannung, die ihr die Brust beengt hatte, fiel von ihr ab. Natürlich befanden sich Ysalamiri über der Decke. Deshalb und auf diese Weise war ihre Verbindung mit Luke so abrupt abgebrochen.
Was bedeutete, dass er noch am Leben war.
Sie holte noch einmal tief Luft, da ihr mit einem Mal bewusst wurde, dass Parck und Fel sie anstarrten. »Was für eine großzügige Einladung«, sagte sie dann und versuchte den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen, bevor ihr Schweigen zu penetrant wurde. »Es tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber ich habe bereits einen Job.«
Doch es war zu spät. »Wie ich sehe, hat sie es herausgefunden«, bemerkte Fel im Plauderton.
»Ja«, ruckte Parck. »Aber ich bin überrascht, dass sie so lange gebraucht hat. Vor allem deshalb, weil sie den Ysalamiri-Effekt in dem Moment bemerkte, als sie in ihren Wirkungsbereich eintrat. Ich konnte sehen, wie sie kurz aus dem Tritt kam.«
»Wenigstens beweist das, dass sie wirklich Jedi-Kräfte besitzt«, sagte Fel. »Es hat also nicht geschadet, dass wir vorbereitet waren.«
»Ich gratuliere Ihnen allen zu Ihrer klugen Voraussicht«, entgegnete Mara und legte einigen Spott in ihre Stimme. »Sie sind ohne Zweifel die legitimen Erben von Thrawns Genie und militärischer Schlagkraft. Aber hören wir auf, um den heißen Brei herumzureden, ja? Was genau wollen Sie von mir?«
»Wie General Fel bereits sagte«, erwiderte Parck, »wollen wir, dass Sie sich uns anschließen.«
Mara spürte, dass sich ihre Augen verengten. »Sie machen Witze.«
»Ganz und gar nicht«, antwortete Parck. »Genau genommen…«
»Admiral?«, fiel Stent ihm ins Wort. Er hielt den Kopf ein wenig schräg, als würde er auf etwas lauschen. »Gerade hat jemand versucht, sich Zugang zu dem Computer im oberen Kommandoraum zu verschaffen.«
»Skywalker«, stellte Fel mit einem Nicken fest. »Wie nett von ihm, dass er uns die Mühe erspart, ihn aufzuspüren. Weisen Sie die Phalanx an, ihn hierher zu bringen, Stent. Und erinnern sie die Männer daran, dass nur diejenigen sich ihm nähern dürfen, die Ysalamiri bei sich tragen.«
»Jawohl, Sir.« Stent trat an Fel vorbei, lief mit raschen Schritten an der Wand entlang und gab eine schnelle Wortfolge in seiner Muttersprache von sich, während er auf die Tür zuging. Als er Mara passierte, entdeckte diese ein kleines Gerät in seinem Ohr – ohne Zweifel die Chiss-Version eines Komlinks.
»Er wird in ein paar Minuten bei uns sein«, sagte Fel und wandte sich wieder Mara zu. »Sie müssen in den Augen von Coruscant wirklich eine sehr wichtige Persönlichkeit sein, wenn man Luke Skywalker entsendet, um Sie zu retten. Ich hoffe, er wird keinen so großen Widerstand leisten, dass die Chiss sich gezwungen sehen, ihn zu verletzen.«
»Und ich hoffe um der Chiss willen, dass sie sich nicht mehr vorgenommen haben, als sie verkraften können«, konterte Mara in dem Versuch, selbstsicherer zu klingen, als sie sich vorkam. Luke hatte schon früher trotz der Behinderung durch die Ysalamiri funktionieren müssen, aber das war lange her. »Da wir gerade von Verletzungen sprechen, General… Was ist mit Ihrem Gesicht passiert? Oder tragen Sie diese Augenklappe lediglich, um die Eingeborenen zu beeindrucken?«
»Ich habe das Auge in unserer letzten Schlacht gegen einen der zahlreichen Möchtegern-Kriegsherren hier draußen verloren«, antwortete Fel. Seine Stimme blieb ruhig, verbarg jedoch nicht eine gewisse Schärfe. »Die Möglichkeiten unserer Transplantationsmedizin sind beschränkt, daher entschied ich mich dafür, zu Gunsten einiger meiner Piloten, die eine Operation dringender brauchten, auf ein neues Auge zu verzichten.« Er lächelte vage, und durch das Alter und die Reife schimmerte eine Spur des jüngeren, frecheren Fel. »Außerdem bin ich auch mit nur einem Auge noch der beste Pilot
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