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Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals

Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals

Titel: Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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der Stille sitzen und betrachtete sein schlafendes Gesicht. Ein Wirrwarr von unterschiedlichen Empfindungen brodelte in der Dunkelheit ihrer persönlichen Qual. Sie kannten einander seit nunmehr zehn Jahren; Jahre die von Kameradschaft und Freundschaft hätten erfüllt sein können; Jahre, die Luke wirkungsvoll mit seinen einsamen und ebenso überheblichen wie kurzsichtigen Streifzügen durch vollkommen sinnlose Leiden und Zweifel vergeudet hatte.
    Sie fuhr mit der Spitze eines Fingers sanft über seine Stirn und strich ein paar lose Haarsträhnen zu Seite. Und doch waren sie nach alledem wieder zusammen, und der Mann, dem sie einst so hohen Respekt gezollt und der ihr so viel bedeutet hatte, war endlich auf den richtigen Weg zurückgekehrt.
    Vielleicht waren es aber auch sie beide, die gemeinsam auf den richtigen Weg zurückgekehrt waren.
    Vielleicht.
    Hinter ihr ließ sich ein zaghaftes fragendes Trillern vernehmen. »Es ist nur eine Heiltrance«, versicherte Mara dem Droiden, stieß den letzten Halteriemen ihres Sicherheitsgeschirrs von sich und erhob sich aus ihrem Sitz. »Er kommt wieder in Ordnung. Du passt hier drin gut auf, ja?«
    Der Droide trillerte erneut. Diesmal hörte er sich misstrauisch an. »Ich gehe nach draußen«, teilte Mara ihm mit und überzeugte sich davon, dass ihr Ärmelblaster und das Lichtschwert gesichert waren. »Keine Sorge, ich komme wieder.«
    Sie glitt an ihm vorbei, schenkte dem aufgeregten Ausbruch von Kommentaren und Fragen keine Beachtung und ließ die Ausstiegsluke aufspringen. Kind der Winde sauste über sie hinweg, als die Leiter sich entfaltete, zirpte einige Sekunden lang in rascher Folge und flatterte dann in die zunehmende Dunkelheit hinaus.
    Eine Dunkelheit, die gut zu der in ihrem Innern passte.
    Einen Moment lang wandte sie den Blick nach Lukes Hinterkopf um, der über dem Rand des Sitzes sichtbar war, und fragte sich, ob er ihren Plan erraten haben mochte. Nein. Sie hatte ihn gut hinter den mentalen Barrieren verschlossen, die aufzubauen Palpatine sie vor so langer Zeit gelehrt hatte.
    Der alte Luke, der davon besessen gewesen war, jedes Problem im Alleingang lösen zu wollen, hätte diese Barrieren, um die Wahrheit zu erfahren, womöglich mit Gewalt durchbrochen. Doch sie wusste, dass der neue Luke so etwas niemals tun würde.
    Er würde es später vielleicht bedauern, es nicht getan zu haben. Aber dann würde es längst zu spät sein. Es war eine schlichte Tatsache, dass Parck und die Chiss daran gehindert werden mussten, dem Imperium die Geheimnisse dieses Ortes in die Hand zu geben.
    Und es war an ihr, sie davon abzuhalten. Mit welchen Mitteln auch immer. Und um welchen Preis auch immer.
    Dem Droiden hatte es mittlerweile die Sprache verschlagen, und er beobachtete sie nur noch. Seine Haltung erinnerte sie irgendwie an ein verängstigtes Kind. »Mach dir keine Sorgen«, beruhigte sie ihn leise. »Es wird alles gut. Pass gut auf ihn auf, in Ordnung?«
    Der Droide gab einen verzagt zustimmenden Klagelaut von sich. Mara griff mit der Macht hinaus, wandte sich ab und kletterte die Leiter hinunter.
    Mit welchen Mitteln auch immer. Und ganz gleich, was es kostete.

7
     
    Selbst zur Nachtzeit herrschte im Raumhafen von Drev’starn noch das geschäftige Treiben eines Bienenkorbs. Die Fußgänger und Fahrzeuge warfen im hellen Licht der Lampen lange Schatten, während sie eilig ihre Ziele verfolgten. Dieses helle Licht, so dachte Navett, während er mit großen Schritten über das Gelände marschierte, würde den Raumhafen zu einem perfekten Ziel für die Kriegsschiffe machen, die hoch über ihm ihre Kreisbahnen zogen.
    Er fragte sich, ob den übrigen hin und her eilenden Passanten der gleiche Gedanke in den Sinn kommen mochte. Vielleicht war dies ja einer der Gründe dafür, dass sie es so eilig hatten.
    Er erreichte die Zielzone und gab einen leisen Pfiff von sich, der auf der Stelle aus der Richtung eines Stapels Schiffscontainer zu seiner Rechten beantwortet wurde. Er trat um den Stapel herum und fand Klif, der ihn erwartete. »Bericht«, forderte er leise.
    »Alles bereit«, gab Klif flüsternd zurück. »Sie ist vor einer Stunde hineingegangen und hat alle Systeme heruntergefahren. Ich habe an einer der Lampen einen Kurzschluss ausgelöst, damit wir uns anschleichen können.«
    Navett warf einen vorsichtigen Blick um die Ecke des Containerstapels. Der Sydon Friedensstifter der alten Frau ruhte flach in seinem Landekreis und hatte lediglich die Positionslichter

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