Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals
antwortete Mara. »Fel sagte, Thrawn hätte ihn in die Unbekannten Regionen mitgenommen und ihm alles gezeigt… und zu diesem Zeitpunkt kamen sie überein, sich wieder zusammenzutun.«
Sie konnte spüren, wie Lukes Gefühle sich verfinsterten. »Da draußen ist irgendwas, nicht wahr?«, sagte er leise. »Etwas Schreckliches.«
»Wenn man den Chiss glaubt, gibt es dort draußen Hunderte von Schrecken«, erwiderte Mara. »Aber das ist natürlich nur das Gerede der Chiss. Wahrscheinlich würden sich viele dieser Gefahren für ein Gebilde von der Größe und Schlagkraft der Neuen Republik bald als recht harmlos entpuppen; als Bedrohung, die wir mühelos zurückschlagen könnten, falls sie sich jemals über die Grenzen des Äußeren Rands wagen würde.«
Sie hob unbehaglich die Schultern. »Auf der anderen Seite…«
»Auf der anderen Seite kennt Fel unsere Schlagkraft ebenso gut wie wir selbst«, beendete Luke den Satz für sie. »Trotzdem ist er hier.«
Mara nickte. »Er und Parck sind hier. Und keiner von beiden scheint irgendein Interesse daran zu haben, ihre Ressourcen zu vergeuden, indem sie gegen die Neue Republik vorgehen. Das sagt einiges aus.«
Eine lange Weile herrschte Schweigen im Schiff. Dann rührte sich Luke. »Unglücklicherweise gibt es noch einen weiteren Aspekt, den wir berücksichtigen müssen«, sagte er. »Bastion und das Imperium. Hast du nicht gesagt, Parck will Kontakt mit Bastion aufnehmen?«
»Ja«, bestätigte Mara; der stumme Schmerz in ihrem Innern wuchs. »Und ich traue der gegenwärtigen imperialen Führung nicht zu, die Dinge aus der gleichen langfristigen Perspektive zu betrachten, die Fel sich zu Eigen macht. Gib denen die Hand von Thrawn, und sie marschieren gegen Coruscant.«
Luke starrte wieder aus der Kanzel. »Das können wir unmöglich zulassen«, stellte er leise fest. »Nicht in der Lage, in der sich die Neue Republik zur Zeit befindet.«
»Und vor allem dann nicht, wenn diese Ressourcen gebraucht werden, um einer anderen Gefahr zu begegnen«, pflichtete Mara ihm bei und löste ihre Gurte. »Was leider bedeutet, dass wir in die Festung zurück müssen, um Kopien dieser Daten für uns selbst anzufertigen. Dann haben wir wenigstens eine Chance zu verhindern, dass Bastion sie auf die Seite des Imperiums zieht.«
Sie spürte, wie Luke die Müdigkeit aus seinem Geist verdrängte. »Du hast Recht«, nickte er, während er sich daranmachte, sich aus seinem Geschirr zu befreien. »Wenn wir R2 nicht an eine Computerbuchse anschließen, sodass er alles herunterladen kann…«
»Langsam, langsam«, fiel Mara ein und streckte eine Hand aus, um sie ihm auf den Arm zu legen. »Ich meinte damit nicht in dieser Minute. Wir gehen nirgendwo hin, bevor deine Verbrennungen nicht abgeheilt sind.«
»Das ist nichts«, protestierte Luke und warf einen Blick auf die Brandspuren. »Damit komme ich schon klar.«
»Oh, welch tapfere Rede«, entgegnete Mara. Die Erschöpfung sowie ihre eigenen Schmerzen verliehen ihren Worten einen unbeabsichtigt spöttischen Unterton. »Dann lass es mich mal so sagen: Ich werde nirgendwo mit dir hingehen, bevor du geheilt bist. Du warst kaum noch fähig, in dem letzten Kampf den Vorsprung zu halten, und ich möchte nicht, dass du auch nur einen Bruchteil deiner Aufmerksamkeit auf Wunden verwendest, die du mit ein paar Stunden Ruhe leicht loswerden kannst. Alles klar?«
Er starrte sie an. Doch hinter dem Blick bemerkte sie sein widerwilliges Einverständnis. »Also gut, du hast gewonnen«, erklärte er seufzend und ließ sich in seinen Sitz zurücksinken. »Aber wenn irgendetwas geschieht, wirst du mich auf der Stelle wecken. Du wirst mich mit dem Satz Willkommen zu Hause !, aus der Trance holen können.«
Mara nickte. »In Ordnung.«
»Und auch wenn nichts passiert, weckst du mich in zwei Stunden«, fügte er hinzu und schloss die Augen. »Sie werden nicht mehr als ein paar Stunden brauchen, um so viele beschädigte Raumschiffe aus dem Weg zu räumen, dass die dahinter ungehindert starten können. Bis dahin müssen wir wieder in der Festung sein, wenn wir Parck daran hindern wollen, das Ganze hier dem Imperium zu übergeben.«
Er atmete, ohne eine Entgegnung abzuwarten, noch einmal tief durch und lehnte sich dann gegen die Kopfstütze. Seine Gedanken und Gefühle klärten sich und vergingen, dann war seine Präsenz verschwunden. »Mach dir wegen Bastion keine Sorgen«, sagte Mara sanft. »Darum werde ich mich kümmern.«
Sie blieb einen Moment lang in
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