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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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nahm er all seine Ersparnisse und zog nach New York, wo seine Aufträge allmählich immer gefährlicher und immer gewalttätiger wurden. Er lernte, wie man Schlösser knackt und wie man für eine gegebene Situation die richtige Waffe und die richtige Munition auswählt, wie man in ein Haus eindringt und wie man einen Arm bricht. Und dabei war es dann geblieben.
    Jeder, auch sein Vater, machte den Tod seiner Mutter für diese Veränderung verantwortlich. In gewisser Hinsicht stimmte das ja auch.
     
    14
     
    Die Fußgängerbrücke verschwand im Rückspiegel und damit auch die Erinnerung an jene Nacht. Jack wischte sich die schweißnassen Handflächen an der Hose ab. Er überlegte, wo er jetzt wohl wäre und was er jetzt wohl tun würde, wenn Ed diesen Ziegelstein einen Sekundenbruchteil früher oder später geworfen hätte, sodass er einigermaßen harmlos den Kühler oder das Dach des Wagens getroffen hätte. Der Bruchteil einer Sekunde hatte den Unterschied zwischen Leben und Tod für seine Mutter bedeutete – und für Ed. Jack hätte dann wohl die Schule abgeschlossen und hätte jetzt einen ordentlichen Beruf, eine Frau, Kinder, Stabilität, Identität, Sicherheit. Er wäre in der Lage, unter dieser Brücke hindurchzufahren, ohne zwei Todesfälle durchleben zu müssen.
    Jack erreichte Manhattan durch den Lincoln-Tunnel und fuhr geradewegs durch die Stadt. Er kam am Sutton Square vorbei und sah einen Streifenwagen vor Nellies Villa. Nachdem er unter der Brücke gewendet hatte, fuhr er zu den Mittfünfzigern zurück und parkte an einem Hydranten an Sutton Place South. Er wartete. Nach einiger Zeit sah er, wie sich der Streifenwagen entfernte. Er fuhr herum, bis er einen funktionierenden Münzfernsprecher fand, und rief Nellies Nummer an.
    »Hallo?« Gias Stimme war angespannt und erwartungsvoll.
    »Ich bin’s. Jack. Ist alles in Ordnung?«
    »Nein.« Die Anspannung schien nachzulassen. Jetzt klang sie nur noch müde.
    »Ist die Polizei weg?«
    »Gerade eben.«
    »Ich komme vorbei – natürlich nur, falls du nichts dagegen hast.«
    Jack erwartete einen Streit und wütende Beschimpfungen, stattdessen sagte Gia nur: »Nein, ich habe nichts dagegen.«
    »Ich bin in einer Minute da.«
    Er stieg wieder in den Wagen, zog die Semmerling aus ihrem Versteck und schnallte sie sich an den Knöchel. Gia hatte keinen Streit mit ihm gesucht. Sie musste fürchterliche Angst haben.
     
    15
     
    Gia hätte nie gedacht, dass sie einmal froh sein würde, Jack wiederzusehen. Aber als sie die Tür öffnete und er da auf der Schwelle stand, musste sie mit aller Kraft an sich halten, um ihm nicht in die Arme zu fallen. Die Polizei hatte ihr nicht geholfen. Im Gegenteil. Die beiden Beamten, die schließlich auf ihren Notruf hin gekommen waren, benahmen sich, als würde sie ihre Zeit verschwenden. Sie hatten sich flüchtig im Haus umgesehen, keine Anzeichen für einen Einbruch entdeckt, dann noch ein paar Fragen gestellt und waren wieder gefahren. Sie und Vicky waren allein in diesem großen leeren Haus zurückgeblieben.
    Jack trat ein. Einen Moment lang sah es so aus, als würde er die Arme heben und sie ihr entgegenstrecken. Stattdessen drehte er sich um und schloss die Tür hinter sich. Er wirkte erschöpft.
    »Geht es dir gut?«, fragte er.
    »Ja, mit mir ist alles in Ordnung.«
    »Mit Vicky auch?«
    »Ja. Sie schläft.« Gia fühlte sich so verlegen, wie Jack aussah.
    »Was ist passiert?«
    Sie erzählte ihm von Vickys Albtraum und wie sie danach das Haus nach Nellie abgesucht hatte.
    »Hat die Polizei etwas gefunden?«
    »Nichts. ›Keine Anzeichen von Fremdeinwirkung‹, wie es wohl bei denen heißt. Ich schätze, in deren Augen ist Nellie verschwunden, um sich irgendwo mit Grace zu irgendeinem senilen Abenteuer zu treffen.«
    »Wäre das möglich?«
    Gias unmittelbare Reaktion war Verärgerung, dass Jack so etwas auch nur denken konnte. Dann machte sie sich jedoch klar, dass das für jemanden, der Grace und Nellie nicht so gut kannte wie sie, ebenso gut möglich sein musste wie alles andere.
    »Nein! Völlig unmöglich!«
    »Gut. Wenn du das sagst, glaube ich dir. Was ist mit der Alarmanlage?«
    »Im Erdgeschoss war sie eingeschaltet. Wie du ja weißt, sind die oberen Stockwerke abgeklemmt.«
    »Es ist also das Gleiche wie bei Grace: Eine Dame verschwindet.«
    »Ich glaube, jetzt ist nicht die rechte Zeit für billige Filmzitate, Jack.«
    »Ich weiß«, sagte er zerknirscht. »Sehen wir uns ihr Zimmer an.«
    Als Gia vor ihm in den

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